Heterogenität in der Schule
Kinder unterscheiden sich in vielen Bereichen voneinander wenn sie zur Schule kommen. Sie weisen unterschiedliche Motivationen und Interessen auf, kommen ebenso nicht aus ein und dem gleichen sozialen Umfeld und verfügen somit auch über verschiedene Voraussetzungen zum Lernen.
Es ist wichtig, die Kinder als heterogene Gruppe wahrzunehmen und die Vielfalt, welche diese mit sich bringt, positiv auszulegen und zu nutzen. Heterogenität ist eine Bereicherung für den Unterricht und für das gemeinsame Lernen (vgl. Miriam Vock 2017). Gerade heute nimmt die Vielfalt in der Grundschule stetig zu (Soziale Herkunft, Kultur, Geschlecht, Alter etc.), deswegen ist es für Lehrende eine Herausforderung, mit der Heterogenität umzugehen. „Heterogenität und Standardisierung bilden in der aktuellen Diskussion ein Spannungsfeld, das in seinen Ausmaßen kaum überschätzt werden kann.“ (Carl-Peter Buschkühle 2009)
Die Lehrenden stehen vor der Herausforderung jeden/jede Schüler_in individuell und differenziert wahrzunehmen, somit keine Gruppen zu bilden und zu kategorisieren. Einerseits müssen sie Zeugnisse vergeben und Noten erteilen, doch andererseits sollen Lehrende dafür sorgen, dass jedes Kind im Unterricht mitkommt und sein Lernziel im eigenen Tempo erreicht. Dies verlangt von den Lehrenden ein hohes Maß an Professionalität (vgl. Miriam Vock 2017).
Damit Heterogenität in der Schule gelingt, brauchen Schüler_innen auf sich zugeschnittene Materialien und Angebote. Ein großes Repertoire an Ideen und Lernmaterial ist unumgänglich um jedes Kind individuell fördern zu können. „Heterogenität ist nicht nur Realität und Herausforderung, sondern auch Chance.“ (Miriam Vock 2017)
Heterogenität bietet die Möglichkeit in viele verschiedene Lebensbereiche, Kulturen, Religionen und Sprachen Einblick zu erhalten, was gerade für Kinder interessant sein kann. Außerdem trägt die Auseinandersetzung mit Vielfalt auch zur Offenheit der Kinder bei. Schüler_innen lernen Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Ländern, Kulturen und Menschen.
An vielen Schulen ist es jedoch immer noch die Norm, die Schüler_innen nach Leistung zu ordnen und dementsprechend „abzusetzen“ oder „hochzustufen“. Dies wird sichtbar durch Regelungen wie das Wiederholen einer Klassenstufe oder das Überspringen der Stufe. Auch die Überweisung der Kinder an die Sekundarstufe sortiert die Schüler_innen nach ihrem Können und ihrer Leistung.
In meinem Praktikum konnte ich feststellen, dass einige Schüler_innen aufgrund ihrer Leistung oder dem sozialen Verhalten in Kategorien eingeordnet wurden. Allein die Tatsache, dass ein Schüler sehr weit weg von den anderen Kindern sitzen muss, weil er sich schnell zu sehr an eine Person bindet und diese dann genervt von ihm ist, sehe ich als Ausgrenzung. Ich finde es wichtig, jeden/jede Schüler_in in die Klasse zu integrieren und mit seiner eigenen Individualität anzunehmen. Es muss an Sozialverhalten und Leistung gearbeitet werden, doch gemeinsam. Eine weitere, dieses Mal positive Beobachtung die ich anstellen konnte, war jene, dass die Schüler_innen in unterschiedlichen Heften arbeiten konnten. Jeder/Jede Schüler_in arbeitete in einem eigenen Tempo an den Aufgaben und bekam unterschiedliche Hefte und Arbeitsblätter zugeteilt, zugeschnitten auf das Können der Schüler_in.
Im Unterricht ist es wichtig, dass jeder/jede Schüler_in als Individuum wahrgenommen und auch behandelt wird. Jeder Mensch hat sowohl Schwächen als auch Stärken, die gefördert und gefordert werden können. Schüler_innen sollten nie das Gefühl haben, vom Lehrenden „abgestempelt“ zu werden, sondern viel mehr motiviert werden, sich zu verbessern und Stärken auszubauen. Der Spaß am Lernen ist wichtig für die Kinder, genau wie Erfolgserlebnisse.