Die elfte Ringvorlesung „Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“ beschäftigte sich mit dem Konzept und den Herausforderungen des individualisierten Unterrichts.
Zuerst kam es zu einer konkreten Gegenüberstellung des klassischen ‘Frontalunterrichts‘ und dem ‘individualisierten Unterricht‘, bei dem den SuS vergleichend individualisierte Aufgabenmuster und Lehrangebote zur Verfügung stehen. Dies führt dazu, dass den SuS mehr Freiraum in ihrem Handeln ermöglicht wird, obwohl sie zugleich mehr Verantwortung übernehmen müssen. Dies äußert sich dadurch, dass die SuS beispielsweise die Reihenfolge bei der Aufgabenbearbeitung oder auch die Arbeitsgeschwindigkeit in die eigene Hand nehmen.
Hinzufügend ist es eine Herausforderung für die Lehrkraft alle SuS gleich zu behandeln, dementsprechend niemanden zu bevorzugen oder etwa zu über- sowie zu unterfordern. Eine nennenswerte Schwierigkeit hierbei für die Lehrkraft ist, sich trotzdem mehr mit den Bedürfnissen jedes Einzelnen zu beschäftigen und auseinander zu setzen. Somit lässt sich sagen, dass die Unterrichtsform des individualisierten Unterrichts eindeutig komplexer und anspruchsvoller ist, weil die Lehrkraft bezüglich ihrer pädagogischen Kompetenzen aufgefordert wird, sich in das Unterrichtsgeschehen aktiv zu integrieren und gezwungen ist auf die individuellen Ansprüche der SuS einzugehen.
Ein Ziel dieser Unterrichtskonzeption ist die Steigerung des Lernerfolges der SuS.
Als Beobachtungsaufgabe für das Orientierungspraktikum würde ich es interessant finden, den Fokus auf die Methode und das Verhalten der Lehrkraft innerhalb eines individualisierten Unterricht zu legen und zu hinterfragen, welche Aspekte ausschlaggebend sind, damit der Lernerfolg gesteigert werden kann. Ergänzend wäre es interessant zu beobachten, welche Unterrichtsart bei den SuS besser angenommen wird und Erfolg zeigt. Außerdem finde ich es spannend zu sehen, wie SuS individuell mit der eigenen Verantwortung umgehen können und welche Schwierigkeiten sich möglicherweise herausstellen.
Mir persönlich stellt sich abschließend die Frage, wie eine Lehrkraft es schafft, allen Bedürfnissen und Wünschen der SuS gerecht zu werden, ohne sich völlig zu verausgaben.