Mathematische Leistungsunterschiede

Die von Prof. Dr. Christine Knipping gehaltene Ringvorlesung bezüglich mathematischer Leistungsunterschiede, hinterfragte ob und inwiefern diese Leistungsdifferenzen Grund zur Sorge sind.

Einleitend kam es zu einer Diskussion aufgrund von unterdurchschnittlich schlechten Ergebnissen Deutschlands in der PISA-Studie aus dem Jahre 2000, in der große Leistungsunterschiede der SuS deutlich wurden.

Wichtig zu betonen ist, dass oft unterschiedliche Interessen sowie Stärken und Schwächen zu Leistungsdifferenzen führen.

Ich bin der Meinung, dass bestimmte Grundkenntnisse im Bereich der Mathematik alltäglich gebraucht werden und anschließend im Berufsleben durchaus von Bedeutung sind.

Jedoch möchte ich ergänzen, dass ich selbst nie eine leistungsstarke Mathematikschülerin war und es mir oft schwer fiel, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Diese Problematik erschwerte sich außerdem dadurch, dass von der fünften bis zur zehnten Klasse viermal ein Lehrerwechsel stattfand und ich mich jedes Mal erneut auf die Lehrkraft und vor allem den unterschiedlich geleiteten Unterricht einstellen musste.

Zurückblickend denke ich, dass meine damaligen Lehrkräfte sich zu wenig mit den leistungsschwächeren SuS auseinandergesetzt haben, da sie ihren Unterricht schnell vollziehen wollten. In Ergänzend dazu ermöglicht der strikt vorgegebene Unterrichtsplan, wie es unsere Lehrkräfte oft betont haben, keine Lücken oder Pausen, die meiner Meinung nach sinnvoll gewesen wären, damit alle SuS dem Unterricht folgen können.

Ich bin davon überzeugt, dass mathematische Leistungsunterschiede dadurch entstehen, dass Mathematiklehrkräfte viel zu wenig mit ihren SuS arbeiten, sondern Frontalunterricht führen und den SuS am Ende der Stunde eine Menge Hausaufgaben geben, um den davor diktierten Lernstoff selbst zu erlernen. Dies führt dazu, dass leistungsschwächere SuS oftmals die Lust am Unterricht und auch die Motivation verlieren und im Laufe der Schulzeit nicht mehr mit den leistungsstärkeren SuS mithalten können.

Meine Schulzeit hat mir gezeigt, dass Mathematiklernkräfte es bevorzugen mit leistungsstärkeren SuS zu arbeiten, da sie dementsprechend auch ihre Kompetenzen zum Einsatz bringen können und ihnen der „flüssige“ Unterricht auch mehr Freude bereitet.

Es wird eher als Belastung und nicht als pädagogische Herausforderung angesehen den leistungsschwächeren SuS zu helfen und ihre Lücken aufzuarbeiten.

Hinzufügend sind viele Lehrkräfte mit dem Prinzip des Inklusionsunterricht überfordert und haben nicht genügend Zeit im Unterricht ihren pädagogischen Aufgaben nachzukommen. Somit lässt sich sagen, dass mathematische Leistungsunterschiede auch in den kommenden Jahren immer mehr verstärkt werden und durchaus ein Grund zur Sorge sind.

Ich bin davon überzeugt, dass das Spielen oder kreative Projektaufgaben im Mathematikunterricht helfen könnten einen bedeutenden Alltagsbezug herzustellen. Leistungsschwächere SuS hätten die Möglichkeit mittels einer anschaulichen und motivierenden Lernmethode den Unterrichtsstoff vermittelt zu bekommen und auch einen gewissen Bezug zu der Thematik aufzubauen. Ergänzend ist es wichtig, dass alle SuS gleichstark miteinbezogen werden, damit es nicht zu Unwohlsein der schwächeren SuS oder sogar zu Ausgrenzung seitens der leistungsstärkeren SuS kommt.

Als Beobachtungsaufgabe im Praktikum möchte ich im Mathematikunterricht darauf achten, ob überhaupt mathematische Leistungsunterschiede deutlich werden und wie sich diese äußern. Des Weiteren wäre es interessant zu schauen, wie die Lehrer*innen spielend den Lernstoff erfolgreich vermitteln.

Die Individualisierung des Unterrichts

Die elfte Ringvorlesung „Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“ beschäftigte sich mit dem Konzept und den Herausforderungen des individualisierten Unterrichts.

Zuerst kam es zu einer konkreten Gegenüberstellung des klassischen ‘Frontalunterrichts‘ und dem ‘individualisierten Unterricht‘, bei dem den SuS vergleichend individualisierte Aufgabenmuster und Lehrangebote zur Verfügung stehen. Dies führt dazu, dass den SuS mehr Freiraum in ihrem Handeln ermöglicht wird, obwohl sie zugleich mehr Verantwortung übernehmen müssen. Dies äußert sich dadurch, dass die SuS beispielsweise die Reihenfolge bei der Aufgabenbearbeitung oder auch die Arbeitsgeschwindigkeit in die eigene Hand nehmen.

Hinzufügend ist es eine Herausforderung für die Lehrkraft alle SuS gleich zu behandeln, dementsprechend niemanden zu bevorzugen oder etwa zu über- sowie zu unterfordern. Eine nennenswerte Schwierigkeit hierbei für die Lehrkraft ist, sich trotzdem mehr mit den Bedürfnissen jedes Einzelnen zu beschäftigen und auseinander zu setzen. Somit lässt sich sagen, dass die Unterrichtsform des individualisierten Unterrichts eindeutig komplexer und anspruchsvoller ist, weil die Lehrkraft bezüglich ihrer pädagogischen Kompetenzen aufgefordert wird, sich in das Unterrichtsgeschehen aktiv zu integrieren und gezwungen ist auf die individuellen Ansprüche der SuS einzugehen.

Ein Ziel dieser Unterrichtskonzeption ist die Steigerung des Lernerfolges der SuS.

Als Beobachtungsaufgabe für das Orientierungspraktikum würde ich es interessant finden, den Fokus auf die Methode und das Verhalten der Lehrkraft innerhalb eines individualisierten Unterricht zu legen und zu hinterfragen, welche Aspekte ausschlaggebend sind, damit der Lernerfolg gesteigert werden kann. Ergänzend wäre es interessant zu beobachten, welche Unterrichtsart bei den SuS besser angenommen wird und Erfolg zeigt. Außerdem finde ich es spannend zu sehen, wie SuS individuell mit der eigenen Verantwortung umgehen können und welche Schwierigkeiten sich möglicherweise herausstellen.

Mir persönlich stellt sich abschließend die Frage, wie eine Lehrkraft es schafft, allen Bedürfnissen und Wünschen der SuS gerecht zu werden, ohne sich völlig zu verausgaben.

Genderperspektiven

Die neunte Ringvorlesung „Genderperspektiven“, gehalten von Dr. Christoph Fantini, thematisierte die Bedeutung und vor allem den Einfluss des Geschlechts von SuS sowie Lehrkräften auf das Verhalten und die Bewertung.

Hierbei geht es darum, dass Lehrkräfte den Schülergruppen der Mädchen und Jungen bestimmte Eigenschaften voreilig und vor allem nach Vorurteilen zuordnen. Man könnte auch von genderspezifischen Klischees sprechen, die in dieser Vorlesung im Fokus liegen.

Zuerst ist es wichtig anzumerken, dass bereits in der Kindheit klare geschlechtstypische Unterschiede bestehen. Diesbezüglich wird Jungen bereits in der Grundschule oft nachgesagt, dass sie interessiert an Naturwissenschaften und Sport sind, während Mädchen eher an Sprachen und Musik interessiert sind. Diese Unterschiede können schnell zu bestimmten Erwartungen führen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich während meiner eigenen Schullaufbahn auf der einen Seite bewusste aber auch unbewusste Vorurteile seitens der SuS aber auch der Lehrkräfte wahrgenommen habe. Auf der anderen Seite bin ich davon überzeugt, dass die Benotung viel mehr davon anhängt, ob Lehrkraft und Schüler/Schülerin harmonisieren. In Bezug darauf gehörte es zum Schulalltag, dass einige Schüler oder Schülerinnen von einer Lehrkraft bevorzugt wurden und ihnen außerdem mehr Aufmerksamkeit im Unterrichtsgeschehen geschenkt wurde.

Hinzufügend scheint es mir noch wichtig zu erwähnen, dass speziell Jungen als Störfriede wahrgenommen wurden, während die Mädchen oft ungestört tuschelten und nicht ermahnt wurden. Dementsprechend war auch die Reaktion der Lehrkraft bei störenden Mädchen anders als bei Jungen. Was diesen Aspekt betrifft denke ich, dass Mädchen oft die Charaktereigenschaft ‚sensibel‘ zugeschrieben wird, während Jungen eher ‚hart im Nehmen‘ sind. Somit werden Schülergruppen abhängig von ihrem Geschlecht leider unterschiedlich behandelt.

Ergänzend wurden viele Male Mädchen an die Tafel gerufen, um den Unterrichtsstoff zu verschriftlichen, da sie eine schönere Handschrift hätten als die Jungen der Klasse. Zusammenfassend habe ich diese Vorurteile jedoch nicht als störend für die SuS wahrgenommen und würde nicht sagen, dass diese genderspezifischen Vorurteile den Unterricht belastet haben.

Für das kommende Praktikum möchte ich meine Aufmerksamkeit darauf richten, wie stark Lehrkräfte von solchen Vorurteilen beeinflusst werden und wie sich ihr Verhalten auf den Unterricht auswirkt. Außerdem würde es mich ebenfalls interessieren, welche Genderperspektiven und Vorurteile die SuS besitzen und wie diese überhaupt entstanden sind. Als Beobachtungsaufgabe während des Orientierungspraktikum wäre es interessant meine bisherigen Eindrücke aus einer neutralen Perspektive wahrzunehmen. Außerdem würde es mich interessieren, ob Jungen wirklich in Fächern wie Mathematik, Physik und Chemie besser sind und Mädchen in Sprachen wie Englisch, Spanisch und auch Deutsch.

Auf dem Weg zu einer Schule – Der Umgang mit Inklusion

Die Ringvorlesung “Auf dem Weg zu einer Schule“ nahm zuerst Bezug auf die vorherige Ringvorlesung und griff die Thematik der Inklusion erneut auf. Hinzufügend lag der Fokus jedoch auf der Aussonderung von SuS mit Förderbedarf.

Ausgehend von dieser Aussonderung wird eine Abgrenzung von anderen Mitschülern bestärkt, welche die positiven Auswirkungen der Inklusion verhindert.

Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass sich SuS mit Förderbedarf an Vorbildern innerhalb des eigenen Klassenverbandes orientieren sollen, um deren Verhaltensmuster und Handeln wahrzunehmen und anzuwenden. Ergänzend könnte eine Abgrenzung zu negativen Effekten führen, da SuS mit Förderbedarf diese Orientierung an Mitschülern ohne Förderbedarf nicht ermöglicht wird. Es lässt sich feststellen, dass Inklusion Vorteile für SuS mit Förderbedarf sowie für SuS ohne Förderbedarf mit sich bringt und beide Seiten voneinander lernen können. Dementsprechend ist Inklusion eher eine Bereicherung als Herausforderung.

Die erste Diagnose „Förderschwerpunkt Lernen“ weist auf einen weitreichenden Förderbedarf im Lernfeld hin, der sich in Lernhilfsangeboten äußert, mit dem Ziel einer Verbesserung der Kompetenzen. Im Vergleich dazu umfasst die zweite Diagnose „Förderschwerpunkte Wahrnehmung und Entwicklung“ alle allgemeinen Schwierigkeiten der Wahrnehmung und der Persönlichkeitsentwicklung.

Die Effizienz der Unterstützung hängt von der Diagnose für die förderbedürftigten SuS ab, sodass eine Lehrkraft sich gezielt mit den SuS beschäftigen muss. Dabei ist es eine anspruchsvolle Aufgabe für die Lehrerschaft den individuellen Förderungen gerecht zu werden.

Abschließend müssen genügend Sozial- und Sonderpädagogen in Klassenverbänden eingesetzt werden, um SuS mit Förderbedarf gezielt unterstützen zu können. Eine weitere Alternative wäre das regelmäßige Stattfinden von Elternabenden oder die Sprechstunden mit geschultem Personal, da Kommunikation die Grundvoraussetzung einer erfolgreichen Unterstützung ist.

Interreligiöse Konflikte als Lernanlässe im Religionsunterricht

Die Ringvorlesung „Interreligiöse Konflikte als Lernanlässe im Religionsunterricht“ am 15.05. thematisierte, dass ‚religiöse Pluralität‘ heute aufgrund der starken Zuwanderung der letzten Jahre überall vorzufinden sei und als relevante, häufig diskutierte Thematik angesehen werden kann. 

Diese aus der Zuwanderung entstehende starke Zunahme vieler anderer religiöser Gemeinschaften (besonders Muslime) verdeutlicht, dass unsere Gesellschaft immer pluraler wird. 

Das Konzept der ‚Interreligiösen Begegnung‘ beruht auf der Annahme, dass SuS unterschiedlicher Herkunft und Religion als heterogene Gruppe unmittelbar in Kontakt miteinander treten und so Akzeptanz, Toleranz und vor allem Integration gefördert werden kann.

Diesbezüglich äußert sich die Praxis der Grundidee des ‚Lernen durch Begegnung‘ darin, dass sich die SuS gegenseitig kennen lernen, sich gegenseitig verstehen, sich gegenseitig achten, voneinander lernen und füreinander eintreten.

Ziele ‚Begegnungspädagogischen Settings‘ sind vertieftes Verstehen und ein produktives Miteinander im gesellschaftlichen Zusammenleben. Um dies zu erreichen wird ein Raum geschaffen, der SuS einen Austausch über ihre Religionszugehörigkeit und Weltanschauung ermöglicht, ohne verurteilt zu werden.

Jedoch treten häufig Probleme auf, da die SuS sich teilweise gezwungen fühlen miteinander in Kontakt zu treten und von Anfang an desinteressiert daran sind, andere Religionen ihrer Mitschüler kennenzulernen.

Zentrale Gefahr bei Perspektivenwechseln in interreligiöser Bildung ist das Attributieren von Eigenschaften auf Gruppen. Dies äußert sich daran, dass SuS oft als Repräsentanten ihrer Kultur/ Religion angesehen werden. Eine dramatische Folge davon ist, dass die Interreligiöse Begegnung durch Vorurteile belastet wird.

Um diese Problematik zu vermeiden, müssen den SuS alle Religionen grundlegend vermittelt werden, damit nicht eine Religion als ‚Stereotyp‘ verstanden wird.

Außerdem ist die Ausgangssituation, dass Konflikte oft gemieden werden, obwohl sie als produktiv gelten können. Durch die gegenseitig vertiefte Auseinandersetzung entstehen Dialoge, sodass eine Art Wechselwirkung entsteht, bei der beide Dialogpartner sozial produktiv sind. Schließlich ergibt sich eine Lernchance für die SuS.

Ich persönlich hatte Werte & Normen- Unterricht von der 6. bis zur 10. Klasse, indem jedoch ebenfalls die verschiedenen Religionen behandelt wurden. Im Bezug dazu haben wir beispielsweise Gruppenreferate über die Religionen Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus gehalten und anschließend im Plenum diskutiert. Hinzufügend habe ich die Erfahrung gemacht, dass häufig Vorurteile seitens der Lehrkräfte zum Vorschein kamen. Ein Mitschüler wurde als Muslim angesprochen, obwohl er dem christlichen Glauben angehörig ist. Leider habe ich aber auch in der Oberstufe mitbekommen, wie ein Konflikt im Unterricht entstand, weil sich ein Muslim von unserer Lehrerin nichts sagen lassen wollte, obwohl diese ihn nur auf etwas hingewiesen hat. Er hat sich dem Unterricht verweigert, da Frauen seiner Meinung nach nicht so viel Rechte haben und somit uns alle in eine schwierige Situation gebracht. Ich halte es für unakzeptabel und unangebracht sich so in einem demokratischen, sozialem Rechtsstaat, in dem jeder Bürger die gleichen Rechte und Freiheiten hat, zu verhalten. Ab diesem Vorfall leideten unsere Lehrkraft und auch wir Schüler unter einer angespannten Lernatmosphäre.

Als Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika würde mich interessieren, ob die Religionszugehörigkeit Auslöser für Gruppenbildung innerhalb des Klassenverbandes ist. Außerdem möchte ich herausfinden, wie Lehrkräfte mit Vorurteilen der Schüler umgehen, aber auch wie sie selbst Religionen neutral vermitteln, ohne ihre eigene Überzeugung miteinfließen zu lassen. Abschließend möchte ich beobachten, wie Lehrkräfte sowohl Schüler der Grundidee des ‚Lernen durch Begegnung‘ folgen und ob alle SuS unterschiedlicher Religionen erfolgreich miteinbezogen werden.

Der Umgang mit der Doppelten Heterogenität

Die dritte Ringvorlesung „Von Tischen, Königen und Politikleuten“, geleitet von Professor Andreas Klee, lenkte den Fokus von der soziologischen und kulturellen Heterogenität auf das Konzept der doppelten Heterogenität.

Diese doppelte Heterogenität beruht auf der Annahme, dass nicht nur Unterschiede bezüglich Geschlecht, Herkunft, Religion und Kultur, sondern auch Differenzen in Bezug auf die eigene Meinung und Vorwissen bestehen.

In der Schule treffen SuS und auch Lehrkräfte mit ihren individuellen Verständnissen aufeinander, sodass die Frage entsteht: „Wie gehen die Betroffenen mit dem heutzutage sehr relevantem Konzept der doppelten Heterogenität um?“

Zuerst bat uns Professor Andreas Klee die Begriffe Tisch, Lolation und Demokratie nach unserem eigenen Verständnis zu definieren. Nach einem kurzen ‚Brainstorming‘ stellten einige StudentInnen ihre Stichwörter vor, sodass schnell bewusst wurde wie verschieden die ersten Gedanken und Auffassungen, selbst zu einem so einfachen und gängigem Begriff wie Tisch waren.

Bezugnehmend auf diese drei Wörter stellte Professor Andreas Klee den strukturierten Begriff (Bsp. Tisch) dem unstrukturierten Begriff (Bsp. Demokratie) gegenüber und vermittelte, dass Sprache eine Annäherung an bestimmte Begriffe ermöglicht, egal ob sie klare Strukturen aufweisen oder für Pluralität und individuelles Verständnis sprechen.

Ergänzend vereinfachen die strukturierten Begriffe wie beispielsweise Ball, Auto oder Haus unsere Denkweisen, wohingegen unstrukturierte Begriffe den Zugang zu diversen Denkfeldern schaffen und zu unterschiedlichen Assoziationen führen.

Mediale Diskurse sowie auch Gespräche mit Familie und Freunden bringen uns dazu Definitionen zu bilden, sodass wir täglich unser Verständnis über die Gesellschaft vermittelt bekommen.

Schule zeigt, dass wir maximal unterschiedlich in der Wahrnehmung von Welt, Wirklichkeit und Begriffen sind, diese Tatsache aber leider im Alltag ignoriert wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam mit Begriffen auseinandersetzen und ständig nachfragen, was die Anderen unter einem Begriff verstehen könnten, aber auch was wir selbst denken, um uns selbst zu hinterfragen.

Mögliche Methoden, um auszuschließen dass sich SuS der eigenen Meinungsbildung verschließen und nicht kritisch Position beziehen, könnten zum Einen die selbstreflektierende Begegnung sein. Diese setzt eine individuelle Reflexion voraus. Als Beispiel könnten Mindmaps und Brainstorming am Anfang der Unterrichtseinheit einen direkten Start ins Thema ermöglichen, da die SuS ihre Ideen sammeln und sich anschließend besser am Unterricht beteiligen können.

Hinzufügend kann eine kommunikative Begegnung, bei der sich SuS gemeinsam über ihre Gedankengänge austauschen wirklich von Vorteil sein, da zum Beispiel in einer Gruppenarbeit oder auch im Stuhlkreis schnell ein Austausch von Informationen stattfinden kann und das Vorwissen der SuS deutlich erweitert und zu möglichen Ideen angeregt werden kann.

Zuletzt bietet die differenzierende Begegnung die Möglichkeit, durch die Auseinandersetzung mit professionellen Urteilen wie Zeitungstexten oder auch Akteursperspektiven (beispielsweise in Form von Rollenspielen) diese individuellen und im Kollektiv gesammelten Kenntnisse anzureichern.

Als Beobachtungsaufgabe würde mich persönlich interessieren, ob die Lehrkraft bereits mit dem Begriff der doppelten Heterogenität in Kontakt getreten ist und ob die SuS im Alltag wirklich die Möglichkeit haben zuerst über ihr eigenes Verständnis nachzudenken. Interessant wäre auch zu beobachten, ob von den Lehrkräften aus bestimmte Kenntnisse vorausgesetzt/ erwartet werden und ob wirklich alle Positionen akzeptiert werden. Diesbezüglich wäre es für mich von Interesse, ob auch unter den SuS untereinander Akzeptanz und Verständnis herrscht, sodass eine freie Meinungsäußerung ermöglicht werden kann.

Ich persönlich habe in meiner Schulzeit oft erlebt, dass sich meine Sitznachbarn von der Meinung anderer einschüchtern haben lassen und sich dementsprechend nicht getraut haben ihre Position offen vor den Anderen zu äußern, da sie Furcht vor Kritik seitens der Mitschüler aber auch der Lehrkräfte hatten.

Ich denke, dass das Akzeptieren von verschiedenen Meinungsbildern die Grundlage für einen guten Unterricht ist.

Abschließend würde ich gerne beobachten wollen, wie Lehrkräfte Begriffe darstellen und den SuS vermitteln, da sie für die Heranwachsenden in der Findungsphase eine wichtige Rolle spielen und auch Vorbild sein können.

Diese Verantwortung sollte nicht unterschätzt werden.

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