Das Spannungsfeld zwischen Heterogenität und Homogenität ist in vielen Bereichen unseres Lebens präsent und tangiert somit jedes Individuum mehr oder weniger. Gerade für Lehrer ist es besonders wichtig, die Vielfalt der Schüler zu akzeptieren und sie zu nutzen. Jeder Schüler hat unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse, die individuell gefördert werden sollten. Dies ist kein leichtes Unterfangen und benötigt viel Arbeit, zumal jedem Lehrer lediglich eine begrenzte Anzahl an Förderungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Erschwerend hinzukommt, dass sich stereotype Vorstellungen, Komplexitätsreduktion und Homogenität als Machtvorstellung negativ auf eine positive Lernatmosphäre auswirken. Somit ist es wichtig, geeignete Methoden zu entwickeln, um dieses Spannungsfeld zu lockern und einen Ausgleich zu schaffen. Man sollte versuchen, die Heterogenität innerhalb einer Gruppe zu nutzen und als Chance zu einer Bereicherung ansehen. Homogenität sollte demnach nicht als (utopische) Idealvorstellung der Lehrer gesehen werden.
Während meines Orientierungspraktikums durfte ich ein Musterbeispiel für gelungenes und produktives Miteinander einer heterogenen Klassengruppe bezeugen, das in dieser Form maßgeblich durch meine Mentorin (Klassenlehrerin der 6. Klasse) geprägt und gefördert wurde, bezeugen. Die SchülerInnen kamen aus unterschiedlichen sozialen Milieus, waren unterschiedlich geprägt durch Religion, Herkunft und Kultur, und doch fielen diese Unterschiede erst auf den zweiten Blick auf, da diese Differenzen in den Köpfen der SchülerInnen selbst gar nicht präsent waren, bzw. nicht als wichtig erachtet wurden. Hier sieht man, dass Unterschiede lediglich sozial konstruiert sind. Meine Mentorin wird mir in dieser und vielerlei anderer Hinsicht ein Vorbild für meine eigene schulische Laufbahn sein, dem ich hoffentlich entsprechen kann.