Heterogentität ist ein Thema, dass mich in meiner gesamten Zeit als Lehrer begleiten wird. Kein/e Schüler*in, keine Klasse, keine Schule ist gleich. Dieser Verschiedenheit muss man sich als Lehrer bewusst sein und diese vielmehr als Chance denn als Hindernis annehmen. Jeder Schüler hat unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse, die individuell gefördert werden sollten. Dies ist kein leichtes Unterfangen und benötigt viel Arbeit, zumal jedem Lehrer lediglich eine begrenzte Anzahl an Förderungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Erschwerend hinzukommt, dass sich stereotype Vorstellungen, Komplexitätsreduktion und Homogenität als Machtvorstellung negativ auf eine positive Lernatmosphäre auswirken. Somit ist es wichtig, geeignete Methoden zu entwickeln, um dieses Spannungsfeld zu lockern und einen Ausgleich zu schaffen.
Besonders wichtig waren für mich die Inhalte, die sich auf den Sprachenlernunterricht bezogen haben, da ich Englisch-Lehrer werden möchte. Homogenität sollte demnach nicht als (utopische) Idealvorstellung der Lehrer gesehen werden. Beim Sprachunterricht gestaltet sich eine innere Differenzierung schwierig, da Sprache gleichzeitig Inhalt, Medium und Ziel des Unterrichts ist. Trotzdem ist es notwendig, innerhalb des Unterrichts zu differenzieren, um jedem Schüler einen möglichst leichten Zugang zu der Sprache zu verschaffen.
Außerdem hervorzuheben ist meiner Meinung nach das Thema Inklusion, da dies unweigerlich zunehmend präsenter und auch in anderen Bundesländern als Bremen mehr und mehr zum Thema werden wird. Ich empfinde den inklusiven Unterricht, der Heterogenität als gegeben und Vielfalt als erwünscht betrachtet, als eine sehr gute Möglichkeit, Kinder optimal zu fördern. Meines Erachtens ist es wichtig, dass man Kindern auch etwas zumutet und sie nicht ausschließlich von schwierigen Aufgaben abschirmt, um sie nicht zu überfordern. Kinder brauchen das Gefühl, dass man ihnen etwas zutraut um sich entwickeln zu können. Jedes Kind ist auf eine anregende und unterstützende Umgebung angewiesen.
Für künftige Praktika stellt sich mir die Aufgabe, sensibel für Präkonzepte seitens der SuS und mir der Lehrkraft zu sein und mit diesen Umzugehen. Eine Möglichkeit, das gelernte anzuwenden, könnte auch darin bestehen, speziell mit Hinblick auf Heterogenität Stunden zu entwerfen und so aktiv die Möglichkeiten zu nutzen, die die Verschiedenheit der SuS bietet.
Hallo Marc,
du hast die zentralen Arbeitsbereiche des Feldes Umgang mit Heterogenität genau auf den Punkt gebracht und reflektiert. Ich möchte dir vor allem in dem zustimmen, dass ich es als förderlich empfinde SuS das Gefühl zu geben, dass man ihnen etwas zutraut und keine Illusion der Gesellschaft für sie erschafft. Mir persönlich hätte es sicherlich gut getan während meiner Schulzeit zu sehen, wie unterschiedlich Lernbiografien aussehen können. Schule wirkte für mich oft wie ein Wettrennen über mehrere Jahre und wenn man in einem Fach einmal zurückfiel, hatte man meist keine Chance mehr wieder aufzuholen, da man eventuell auch die Hoffnung aufgab überhaupt nochmal etwas zu verstehen. Durch heterogenitätsbewussten Unterricht hätte man sicherlich einige auffangen können, die sich dem Unterrichtsgeschehen nicht gewachsen fühlten, um letztlich doch alle gemeinsam durchs Ziel zu bringen. Es geht hier schließlich nicht nur um das Selbstwertgefühl der Schüler, sondern ganz klar auch um die Chancen und Perspektiven für das Leben nach der Schule.
In kommenden Praktika werde ich mir ebenso Zeit dafür nehmen zu sehen, wie die Lehrpersonen auf die individuellen Bedürfnisse der SuS eingehen und mit welchen Methoden sie einen Förderbedarf erfüllen. Ich würde es in dem Zusammenhang auch spannend finden nachzufragen, ob jemand von den Lehrkräften bereits ein paar Methoden gefunden hat, um einen Förderbedarf festzustellen oder eben „stärkere“ Schüler zu erkennen und zu fördern.
Liebe Grüße
Julia
Hey Marc,
dein Beitrag hat mir ziemlich gefallen.
Es hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen!
Und die von dir aufgelisteten Punkte, kann ich ebenso nachvollziehen.
Zum Thema Entwicklung kann ich dir vollkommen zustimmen!
Kinder sollten/dürften weder überfordert noch sollte ihnen das Gefühl gegeben werden, dass sie schlecht sind oder man ihnen nichts zu traut.
Wie du schon sagtest, dass es wichtig ist für die Entwicklung des Kindes. Ein Kind kann man nur motivieren und das Selbstbewusstsein stärken, wenn ihnen unter die Arme gegriffen wird und gezeigt wird, dass sie etwas Besonderes sind, dass sie es schaffen können.
Mut statt Demut.
Lg
Dilara