Gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen als Thema der politischen Bildung – Vortrag von Frau Anne Dwertmann und Tina Brinkmann-Lange

Im Mittelpunkt der Vorlesung stand die Reflexion methodischer Arrangements der außerschulischen politischen Bildung.  Zu diesem Zwecke führten Frau Dwertmann und Frau Brinkmann-Lange zunächst in einige ausgewählte methodische Settings des Lidice- Hauses und des Landessportbundes ein, bevor diese auf ihre Funktion- und Wirkungsweise im Auditorium zur Diskussion gestellt wurden.

 

 

 

 

Schule in der Migrationsgesellschaft – Vortrag von Herrn Christian Scheidt

Das Landesinstitut für Schule hat die Aufgabe, Schulen im Lande Bremen bei ihrer Arbeit zu begleiten und in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Als Kompetenzzentrum erbringt das LIS fachliche, pädagogische und psychologische Dienstleistungen und Unterstützungsangebote für alle, die für Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler in Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I und II sowie Berufsbildenden Schulen verantwortlich sind.

Die Aufgaben des LIS sind dabei insbesondere:

die Ausbildung von Referendarinnen und Referendaren,

die Qualifizierung von Lehrkräften, Funktionsträgern und Schulleitungen sowie des weiteren pädagogischen Personals in Schulen,

die Förderung und Unterstützung von Schulen bei der Gestaltung von Prozessen der Schul- und Unterrichtsentwicklung,

die Entwicklung von Rahmenvorgaben und qualitätssichernden Instrumenten für Schule und Unterricht,

die Bereitstellung von Medien und Materialien für die Gestaltung von schulischen Lehr- und Lernprozessen,

die Beratung der Senatorin für Kinder und Bildung.

Neben der ausführlichen Vorstellung des Landesinstitutes für Schule (Lis) thematisierte Herr Scheidt in seinem Vortrag mögliche Verhaltensweisen von Lehrer*innen im Umgang mit kulturell oder religiös gefärbten Situationen in der Schule. Die folgenden Leitfragen waren dabei Gegenstand eines engagierten Austausches zwischen Auditorium und Dozierendem:

  • Wie gehe ich mit dem Thema Religion um?
  • Wann und wie beziehe ich Stellung?
  • Wie setze ich Grenzen?
  • Wie schütze ich Schüler/innen?
  • Wie inkludiere ich radikalisierte Jugendliche?
  • Wie erkenne ich meldepflichtige Lagen?

Evangelische Kirche und politische Bildung – Vortrag von Herrn Dieter Niermann

Warum in Gottes Namen?“

Das vorliegende Kurzprotokolle bezieht sich auf die folgenden sechs Leitfragen:

  1. Für welches (spezifische) Verständnis von politischer Bildung (insb. Ziele) steht die präsentierte Einrichtung?
  2. Was sind die zentralen Herausforderungen politischer Bildungsarbeit mit denen die Einrichtung in ihrem Bereich konfrontiert ist?
  3. An welches Klientel richten sich primär die Angebote der Einrichtung?
  4. Welche Formate politischer Bildungsarbeit bietet die Einrichtung an?
  5. Existieren Verbindungen zur schulischen politischen Bildung?
  6. Welche Wünsche an eine politische Bildungslandschaft in Bremen haben Sie als Einrichtung?

Zu 1) bedeutet Bezug auf Leitragen

-> Politische Bildung hat Standpunkt – Art u. Weise – Intention

-> Bietet „Lesehilfe“ für die „Gesellschaft“ (zu lesen)

Zu 2)

Religion vs. Politik (politische Bildung)

Zu 1)

Bildung (polit.) ->(In)fragestellen von (zu) Problemen und Antworten finden.

Ebenbild Gottes und anerkannt, kein Leistungsversagen“

-> evangelisches Menschenbild

– Der Gedanke der Reformation (wird in die polit.) Bildung mitgenommen.

– Bildung muss in die Öffentlichkeit -> für Meinungsfreiheit

– zu 2) „Was ist evangelisch?“ -> Bildungsarbeit

– zu 4) Bildung im Kontext von _____?

– Einführung in das Bild Gottes

– Leute an das näher bringen, was sie sein wollen (oder was sie sind)

Zu 1) – Krise der politischen Bildung ist die Krise der Gesellschaft

-> gesellschaftliche Autonomisierung

-> wir verlieren „DIE“ Gesellschaft

-> politische Zentralisierung

-> Bürgergesellschaft, werden delegiert an einige Wenige

-> Gegenseitige Durchdringen

-> Lobbyisten (->NGO) sind Teil des Systems geworden

-> zirkuläre Verstärkung

-> durch Schwierigkeit des Nicht-Verstehens entstehen Ignoranzen -> Gesellschaft/ Politik driften auseinander

4) Themen:

1. Wichtig, Themen nicht nach Geld laufen lassen, sondern durch eigenes „Vermögen“ finanzieren, bevor es „gespitzt“ wird.

-> Verwaltungsproblem und Intentional (durch Thema)

2. Angebot für, bzw. zum „Selbsthelfen“, durch Betroffenheit

3. Die Leute brauchen was „zum Anfassen und mitnehmen“

4. Es braucht Eigenverantwortlichkeit

Zu 4) ähnlich breites Angebot ______? , wie die VHS, aber nicht so quantitativ gesät.

-> Bereiche: B 2.: Toleranz, Interreligiös und Minderheit in der eigenen Religion

B 3.: -> Politische Bildung (1)

B 4.: Geschlechter Perspektive

B 5.: Übergang von Lebens-(Gesellschafts-)lauf Themen

B 6.: z.B. Lesungen

B 7.: Work – life – balance

B 8.: Ehrenamt & Bürgergesellschaftsarrangement

B 1.: „Outdoor“ – Handlungsorientiertes Lernen

Zu 3) bestimmte Zielgruppen gibt es nicht

– um so älter, desto eher kommen sie, 18 < 65<

-> Auch wenn Konzentration eher älter

Zu 5) Nein! Alles ab 18!

Landeszentrale für politische Bildung – Vortrag von Herrn Dr. Thomas Köcher

Zum Hintergrund:

  • Die LpB ist ein selbständiger und überparteilicher Akteur in der politischen Bildungslandschaft
  • Die Landeszentralen sind unabhängig von der Bundeszentrale für politische Bildung
  • Die Organisationsformen der einzelnen Landeszentralen sind völlig unterschiedlich

 

Aufgabe: 

  • Förderung demokratischer Bildung
  • Unterstützung des parlamentarischen Systems (durch entsprechende Bildungsangebote für die Bürger*innen)
  • Förderung der europäischen Integration
  • Pflegen einer Erinnerungskultur (z.B. Bunker Valentin)

 

Praxis:

  • i.d.R. keine eigenen Bildungsangebote
  • Unterstützung von vorhandenen Bildungsstrukturen (Kooperationspartner)
  • Bereitstellung von Informationsmaterial
  • Speziell Angebote für die Bundeswehr

 

Aktuelle Problemfelder:

  • Legitimation der Landeszentrale (Affirmativ vs. Kritisch)
  • Neue Medien (wie kann das Angebot der Landeszentrale auch in der Zukunft attraktiv und zeitgemäß gestaltet werden?)

 

Aktuell Praxisprojekte (Auswahl):

  • (Mit-)Betreuung von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage im Land Bremen
  • Wettbewerb „Dem Hass kein Chance“
  • Genkort Bunker Valentin
  • Gestaltung des Gedenktages zur Befreiung von Auschwitz (27.01.)

 

 

Beitrag der Volkshochschulen Bremen und Bremerhaven – Vortrag von Jutta Redlich und Andreas Ebert

Geschichte: 

-> seit 100 Jahren in Deutschland

-> 907 VHSn in Deutschland

-> kommunale Einrichtung, aber unterschiedliche Rechtsformen

-> Zusammenschluss vieler VHSn -> ähnliches Programm

– Schwerpunkt in Bremen

-> Sprachen

-> politische Bildung

Angebote: 

-> Kurse: einmal pro Woche, spezifische Angebote z.B. Integrationskurse

-> Exkursionen: Ausflüge in Stadtteile Bremens

-> Seminare

-> Vorträge

-> Bildungsurlaub

-> Projekte

-> Kooperation mit politischen Akteuren

Zielgruppe:

-> breites Angebot für alle Bevölkerungsschichten und -gruppen

-> auch Schulen und jüngere Menschen

– Verständnis von politischer Bildung

-> konkrete Ziele setzen

-> selber – machen – lassen, Interaktion

-> Selbstermächtigung, Heranreifung zum mündigen Bürger

Herausforderungen:

-> Finanzierung -> Digitalisierung -> zunehmend komplexe Lebenswelten

-> Migration -> Inklusion

Bremerhaven: Tag der Stadtgeschichte

-> Was ist in Bremerhaven im 2. Weltkrieg passiert bzw. in der NS-Zeit

-> Lebensnah und ortsspezifisch

-> Zielgruppen: Schüler; Schüler aus der Oberstufe bringen Schülern aus der Mittelstufe das Thema bei.

-> Themen

-> Machtergreifung -> Zwangsarbeit -> jüdische Bevölkerung

-> Weltkrieg -> Ausgrenzung und Verfolgung

=> Ziel: Diese Themen mit Orten in Bremerhaven zu verbinden

-> Vernetzung mit:

-> Gewerkschaften -> Kirchen -> Zeitungen -> Historikern uvm.

Dokumentation: Vortrag Hendrik Schröder „Politikdidaktik im Wandel“ Zentrum für die Didaktiken der Sozialwissenschaften

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  1. Was ist Politikdidaktik? Anhand der historischen Entwicklung der jungen BRD thematisierte der Vortrag die Entstehung der Politikdidaktik als eigenständige wissenschaftlichen Disziplin.Mit sieben Meilenstiefeln wurden dabei die folgenden zentralen Fragestellungen bzw. Kontroversen aufgegriffen:

    a) Ist die Politikdidaktik überhaupt eine Wissenschaft?

    b) Wie politisch darf/sollte die Politikdidaktik sein?

    c) Was bedeutet der sog. Paradigmen-Wechsel in der Bildungspolitik für die Politikdidaktik?

    d) Basiskonzepte – Fachkonzepte – Konzepte der politischen Bildung; Gibt es eine angemessene inhaltliche Orientierung in der Politikdidaktik?

    e) Was ist der normative Kern der Politikdidaktik? Und gibt es den überhaupt?

    f) Welche Ziele verfolgt die Politikdidaktik und welche nicht?

    g) Welche Fragestellungen thematisiert die Politikdidaktik?

    h) Was ist ein didaktisches Prinzip und warum gibt es nicht nur eins?

  2. Diskussion:

Die anschließende Diskussion bot Gelegenheit einzelne Kontroversen zu vertiefen. Ein Schwerpunkt war dabei der angemessene Umgang mit Demagogen und populistischen Ansätzen in der politischen Bildung. Dabei wurde auch die Frage erörtert, inwiefern es der Politikdidaktik und der politischen Bildung möglich ist Gesellschaftsbildend zu wirken.