Wofür

Portfolio: individuell elektronisch reflektiert

P:ier wurde an der Universität Bremen für alle Lehramtsstudierenden als studienbegleitende, digitale Lern- und Dokumentationsplattform bereitgestellt. Nach umfassender Sichtung diverser e-Portfolio-Systeme wurde die Software Mahara (Open Source) gewählt, welche u.a. die individuelle Anpassung und fortlaufende Weiterentwicklung durch unser Entwicklerteam ermöglicht.

Individuell:

Dokumentation der verschiedenen Studienabschnitte der persönlichen Professionalisierungsprozesse im e-Portfolio. Dieses ermöglicht den Studierenden, den Lernprozess nach individuellen Bedürfnissen zu gestalten.

Elektronisch:

Mit dem interaktiven e-Portfolio-System wird das Portfolio medial vielfältig gestaltet. Vernetzung mit anderen und Diskussionen über die Lernprodukte werden über die Kommentarfunktion, Foren & Blogs ermöglicht.

Reflektiert:

Zur Verzahnung von Theorie und Praxis reflektieren die Studierenden anhand von reflexionsanregenden Portfolioaufgaben ihre persönliche Entwicklung während des Studiums unter Berücksichtigung schulpraktischer Erfahrungen.

Was ist ein e-Portfolio?

Ein elektronisches Portfolio gleicht einer digitalen Sammelmappe, in der medial vielfältig erstellte Artefakte abgelegt werden können. Klingt nach einem Datenfriedhof? Ganz im Gegenteil! Die Artefakte werden für einen bestimmten Kontext systematisch gesammelt, für das Erreichen eines Kompetenzziels ausgewählt und durch die aktive Gestaltung von Portfolioansichten miteinander verknüpft. Insbesondere elektronische Portfolios ermöglichen durch die Hypertextstruktur Verschlagwortungen und Querverweise auf externe Inhalte. Die Portfolioerstellung bedeutet den Lerngegenstand mit einem hohen Maß an selbstorganisierter, selbstbestimmter und kreativer Eigenleistung aufzubereiten, wodurch die Entwicklungs-schritte zum fertigen Portfolio den individuellen Lernprozess skizzieren.

Mit Blick auf das fertige Portfolio als Lernprodukt, können daraus Teilbereiche für andere freigeschaltet werden. Das Präsentieren und Diskutieren der Ergebnisse ist Teil des sozialen Netzwerks der e-Portfolio Plattform. Im Austausch mit Lehrenden und Peers über unterschiedliche Kollaborationswerkzeuge wird der Lernprozess zusätzlich unterstützt und evaluiert.

Wie wird das e-Portfolio an der Universität Bremen genutzt?

Das Portfolio, wie es an der Universität Bremen eingesetzt wird, ist eng mit der Ausbildung reflexiver Fähigkeiten verknüpft. Ursprünglich wurde der Einsatz des e-Portfolios vorrangig an die schulpraktischen Phasen geknüpft. Vor allem in diesen Phasen bietet sich eine umfangreiche Dokumentation der Erfahrungen im schulischen Kontext an. Fotos vom Klassenzimmer, die entwickelten Unterrichtsmaterialien, ausgefüllte Beobachtungsbögen bei Hospitationen… Über das e-Portfolio erfahren diese Momente eine besondere Rahmung und visualisieren den reinen Praktikumsbericht. Inhaltlich geht es aber nicht nur darum, ein ansehnliches Portfolio zu gestalten.

Schulpraktische Phasen isoliert betrachtet stellen lediglich Schlaglichter des Professionalisierungsweges dar. Studierende erhalten Impulse zur kontinuierlichen Bearbeitung durch fachspezifische und fachübergreifende Aufgabenformate, die verbindlich im e-Portfolio bearbeitet werden. Unter anderem können das vertiefende Reflexionsaufgaben sein, die die schulpraktischen Erfahrungen wieder aufgreifen. Durch die digitale Verfügbarkeit des e-Portfolios lassen sich Reflexionsanlässe gestalten, die zum einen sowohl fachdidaktische als auch erziehungswissenschaftliche Aspekte berücksichtigen. Zum anderen bietet das e-Portfolio die Möglichkeit der Rückschau auf erstellte Lernprodukte und die Teilhabe diverser Akteure am Professionalisierungsweg über die Fachgrenze hinaus.

Zukünftig arbeiten wir daran, dass auch die Mentor*innen aus der Schule eingebunden werden und die erstellten Portfolios zum Praktikum sichten können. Wir möchten den Studierenden ebenfalls die Möglichkeit einräumen, das Portfolio in die 2. Phase der Lehrerbildung mitzunehmen – als Bewerbungsportfolio oder um auf die erstellten Lernprodukte, wie Unterrichtsmaterialien und -entwürfe, weiterhin zuzugreifen.