philipringvorlesung

Eine weitere Uni-Bremen Blogs Website

Archive for Juni, 2019

Prof. Dr. Lydia Murmann – „Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine besondere Rolle?“

Aufgabe 1)

Deci und Ryan (1993) beschreiben drei grundlegende psychologische Bedürfnisse:

  1. Kompetenzerleben
  2. Selbstbestimmung
  3. Soziale Eingebundenheit

Im Fall von Sandra lässt sich sowohl das Kompetenzerleben, als auch die soziale Eingebundenheit erkennen. Anhand der sozialen Eingebundenheit zeigt sich, dass die SchülerInnen in ihrer Umgebung akzeptiert und anerkannt werden möchten. Die meisten Mädchen der Klasse haben sich für das „Wald-Mandala“ entschieden. Daraus folgend ist es möglich, dass Sandra Angst davor hat, von den anderen Mädchen ausgeschlossen und nicht mehr akzeptiert zu werden. Im Falle das sie bei den Jungs Zuspruch findet und aufgenommen wird, kommen zudem möglicherweise genderspezifische Vorurteile auf sie zu.                                                      Wenn der/die SchülerIn sich als handlungsfähig erlebt und Aufgaben aus eigener Kraft bewältigen kann, spricht man vom Kompetenzerleben. Die eigentliche Aufgabe für die sich Sandra interessiert weist eine größere Schwierigkeit als das „Wald-Mandala“ auf. Sandra hat Zweifel, die eigentliche Aufgabe nicht alleine und ohne Hilfe schaffen zu können. Diese Zweifel hat sie im Hinblick auf das Erstellen des Mandalas nicht. Dieses kann sie ohne Hilfe anfertigen.

Aufgabe 2) Die Wahl der Aufgaben soll das Ziel erreichen, für sich selbst und nach eigenen Interessen zu entscheiden. Diese Art der Aufgabenstellung kann jedoch problematisch sein- Denn das Umfeld hat einen starken Einfluss auf die Schülerinnen.

Aufgabe 3) Die Lehrerin lässt gewisse Vorurteile erkennen, indem sie Junge/Mädchen kombiniert. Sie sieht die Jungs in den Bereich des Handwerks als kompetenter an. Dabei wäre es sinnvoller, auf die individuellen Fähigkeiten eines jeden Schülers zu achten, und die Einteilung der Paare danach zu werten.

Aufgabe4) Mich würde interessieren, wie SchülerInnen gendersensible Aufgabenformate ansehen, und ob sich eine Kompetenzentwicklung erkennen lässt.  Befragungen würde mir insofern helfen, als dass SchülerInnen und LehrerInnen mir Aufschluss darüber geben können, wie die Lernbereitschaft der SchülerInnen bei entsprechenden Aufgabenformaten ist.

Prof. Dr. Natascha Korff: Schule für wirklich alle? Ziele Herausforderungen, Beispiele

Aufgabe 1) Ich studiere den Bereich der inklusiven Pädagogik nicht mit, und dennoch begegnet mir der Begriff der Inklusion und vor allem der Heterogenität immer wieder in meinem Studium. Anzumerken ist jedoch, das letzterer hinsichtlich seiner Auseinandersetzung ein stärkeres Gewicht zukommt. Besonders in der Vorlesung von Frau Marx zum Thema „Deutsch als Zweitsprache“ und im Seminar „Kontrastsprache Russisch“ von Frau Happe, habe ich Erfahrungen mit beiden Begriffen machen können. Aktuell begegnen mir beide Themen in einer Grundschule, in der ich als studentische Hilfskraft einmal wöchentlich tätig bin.  Vor allem in den Kursen der Erziehungswissenschaften, wird auf die Wichtigkeit der Inklusion und Heterogenität hingewiesen. Dabei konnte ich vor kurzen im Seminar „Abweichung von Normalität“ feststellen, dass der Begriff der Heterogenität nur schwer zu definieren ist und ein sicherer Umgang mit diesem noch nicht dem Normalfall an deutschen Schulen bzw. in der gegenwärtigen Literatur entspricht. Essentiell erscheint mir die enge Zusammenarbeit im Kollegium untereinander, um einen erfolgreichen Problemorientierten Austausch zu gewährleisten. Dabei bedarf es aber Unterstützung von allen Seiten. LehrerInnen müssen ausreichend geschult und weitergebildet werden und SuS die schon der deutschen Sprache mächtig sind, müssen als Chance genutzt werden denjenigen, die noch Schwierigkeiten in der Sprache haben, helfen zu können.

Aufgabe 2) Wie bereits erwähnt bin ich aktuell in einer Grundschule tätig, in der ich gelingende und weniger gelingende Aspekte der Inklusion wiederfinden kann. Die Grundschule ist stark geprägt von deutsch als Zweitsprache Lernern, sowie Familien aus stark heterogenen sozio-ökonomischen Verhältnissen. Kurz gesagt es ist eine Brennpunktschule, in deren Klassen oft mehr als zwei Lehrpersonen zur gleichen Zeit anwesend sind, bzw. eine Lehrperson von einer zusätzlichen Sozialpädagogen unterstützt wird. Tatsächlich ist dies genau der richtige Weg, auf das unterschiedliche Lernniveau, den unterschiedlichen Bedürfnissen und Defiziten der einzelnen Kinder einzugehen. Ich empfinde es so, dass es einigen LehrerInnen inzwischen an Kraft und Zuversicht fehlt, sodass die Unterstützung durch eine weitere pädagogische Fachkraft in meinen Augen genau der richtige Weg ist, Inklusion und Heterogenität gewährleisten zu können.

Aufgabe 3) Den Bremer Schulen fehlt es doch vorne und hinten an allen Ecken und Kanten. Man spricht von Inklusion als die Umsetzung von Barrierefreien Zugängen zu allen Bildungsinstitutionen, jedoch sind mir Fälle bekannt an denen genau dies nicht der Fall ist. Den Schulen fehlt es an Geld um neue Arbeitsmaterialien, Hilfsmittel oder Ausflüge zu finanzieren. Darüber hinaus existiert ein grundlegender Personalmangel. Wie bereits erwähnt wäre für mich der zusätzliche Einsatz von Zweitlehrern oder weiteren pädagogischen Fachkräften ein guter Weg.

Zur Werkzeugleiste springen