18. Juni 2015

2. Wilfried Bos stellt in der Begleituntersuchung zu IGLU 2003 fest, dass Jungen sich in der Tendenz – im Vergleich mit der weiblichen Gleichaltrigengruppe – signifikant weniger sicher in Schule fühlen, deutlich weniger gerne zur Schule gehen und eindeutig häufiger das Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte nicht/wenig um sie kümmern. Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse und wie könnte man diese Situation verbessern?

Sowohl in Kindergärten als auch in Grundschulen ist ein Mangel von männlichen Kräften nicht zu übersehen. Wichtig in der Entwicklung von Kindern ist jedoch die Möglichkeit zur Identifizierung sowohl mit Frauen als auch mit Männern als Vorbildfunktion. Durch den Überschuss an Frauen in Grundschulen wird oft die These verfolgt, dass diese Mädchen aufgrund ihrer braven Art bevorzugen würden. Meine Vermutung ist aber eher, dass LehrerInnen sich evtl. nicht in die Denkweise eines Jungen hineinversetzen können und daher vielleicht aus mangelndem Verständnis Desinteresse aufzeigen. Dies sollte durch entsprechende Seminare innerhalb der Ausbildung der LehrerInnen berücksichtigt werden. Des Weiteren ist die Lernmotivation der SchülerInnen bezüglich der Leistung ein wichtiger Bestandteil. Studien ergaben, dass Fertigkeiten wiebeispielsweise  Konzentration, Durchhaltevermögen und Organisationstalent wie sie in der Schule erwartet bzw. vorausgesetzt werden bei Jungen deutlich weniger vorhanden sind als bei Mädchen. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Aufbereitung des Inhaltes und Unterrichtes von Seiten der Lehrkraft eine wichtige Rolle in der Entfaltung der Lernmotivation der SchülerInnen spielt. Werden Interessen der Kinder angesprochen zeigen sie automatisch eine höhere Lernbereitschaft.

Offener Unterricht

12. Juni 2015

1. Der offene Unterricht kam in den genannten Methoden nicht vor. Diskutieren Sie kritisch warum, dies der Fall war! Welche Vorteile bringt offener Unterricht für heterogene Gruppen, welche Nachteile haben Sie bereits im schulischen Alltag beobachten können?

Die Methode des offenen Unterrichts wird häufig unterschiedlich definiert. Diese Vielfalt von Definitionen und Realisierungen sprengt vermutlich den Rahmen der Vorlesung. Das Lernen durch offenen Unterricht zählt zu den Prinzipien des selbstbestimmten sowie selbstorganisierten Lernen. Diese Methode ist an denStärken und Schwächen sowie den Bedürfnissen der SchülerInnen orientiert. Der Unterricht ist entdeckend, problemlösend und selbstverantwortlich gestaltet. Eine Methode des offenen Unterrichts wäre die sogenannte Stationsarbeit. In diesem Fall stellt die Lehrkraft Aufgaben auf verschiedenen Lernniveaus zur Verfügung, die alle Lernstile (auditiv,visuell,lesen) berücksichtigen. Die SchülerInnen entscheiden selber wann sie welche Aufgabe bearbeiten möchten, welches Anforderungsniveau sie sich zutrauen und welcher Lernstil für sie am Besten geeignet ist. Durch den offenen Unterricht lernen die Kinder Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu tragen und erzielen dadurch auch Erfolgserlebnisse. Meiner Meinung nach ist der offenen Unterricht eine gute Möglichkeit um alle SchülerInnen bestmöglichst bezüglichen ihren Bedürfnissen zu fordern und fördern. Das selbstverantwortliche Lernen kann aber häufig auch zu Überforderung der SchülerInnen führen, da sie sich dieser Verantwortung noch nicht gewachsen fühlen. Daher ist es wichtig, dass eine Lehrkraft immer als unterstützende und beratende Person anwesend ist und am Ende einer Unterrichtseinheit den individuellen Lernfortschritt mit den Kindern reflektiert.