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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 1 Monat, 1 Woche
Forschungsausblick zu meiner empirischen ForschungWarum sind Bestellautomaten mehr als nur das? Die Interviews und Beobachtungen verdeutlichen, dass die Wahrnehmung von Bestellautomaten im Kino stark variiert: Während einige Besucher*innen den persönlichen Kontakt für unverzichtbar halten, schätzen andere gerade die Anonymität und den Zeitgewinn. Diese Spannungsfelder werfen Fragen auf, die über die gegenwärtige Situation hinausgehen. Für zukünftige Untersuchungen ergeben sich mehrere Richtungen: Langfristige Entwicklung der Akzeptanz: Wie wandeln sich die Einstellungen zu Automaten im Laufe der Zeit? Bleiben Skepsis und Ablehnung bestehen, oder bringt die Gewöhnung eine Normalisierung mit sich? Konsumverhalten und Entscheidungspsychologie: Wird der Befund bestätigt, dass Menschen am Automaten zu größeren oder ungesünderen Menüs tendieren? Wie wirken sich Anonymität und sozialer Druck dabei aus? Soziale und kommunikative Auswirkungen: Inwieweit beeinflussen Automaten die soziale Atmosphäre im Kino sowie den Austausch zwischen Gästen und Mitarbeitenden? Führt dies zu einer schleichenden Entfremdung, oder entstehen neue Interaktionsformen? Ökonomische und betriebliche Sichtweisen: Welche Folgen haben Automaten für Kosten, Effizienz und die Funktion der Servicekräfte? Werden sich Änderungen in der Arbeitsorganisation ergeben? Inklusion und Barrierefreiheit: Wie gut können Menschen mit Einschränkungen (z. B. Sehschwäche, motorische Einschränkungen) die Automaten nutzen, und welche Gestaltungsprinzipien wären notwendig, um niemanden auszuschließen? Die offenen Fragen machen deutlich, dass Bestellautomaten mehr als nur eine technische Lösung für Warteschlangen sind. Sie betreffen Konsumverhalten, soziale Beziehungen, ökonomische Strukturen und letztlich auch den kulturellen Stellenwer […] „Forschungsausblick zu meiner empirischen Forschung“
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 1 Monat, 1 Woche
Zusammenfassung und Fazit zu den Interviews mit Kunden*innenZusammenfassung und Fazit zu den Interviews mit Kunden*innen Aus den beiden Interviews lassen sich ganz unterschiedliche Meinungen zu den Bestellautomaten herausstellen. Diese möchte ich im folgenden Beitrag zusammenfassen: Interview 1 (Sprecher 2 & 3) Grundeinstellung:Deutlich gegen Bestellautomaten. Begründungen: Menschlicher Kontakt ist wichtiger als Geschwindigkeit oder Bequemlichkeit. Automaten bieten weniger Auswahl und können nicht auf Sonderwünsche eingehen. Zwischenmenschliche Aspekte fehlen (z. B. Beratung, Tipps für Filme, ein Lächeln, Trinkgeld geben). Gesellschaftliche Kritik: Befürchtung, dass durch die Automaten langfristig der persönliche Austausch verschwindet („in 10 Jahren ist hier keine Sau mehr“). Weitere Aspekte: Automaten fördern Anonymität, was für manche Menschen zwar Vorteile haben kann, für die Sprecher aber ein Nachteil ist. Hinweis auf sozialen Mehrwert für Mitarbeiter (Trinkgeld, Sympathie). Kritik daran, dass Technik Menschen ersetzt und Kommunikation „flachfällt“. Kernaussage: Automaten werden als kalt, anonym und entmenschlichend empfunden; persönlicher Kontakt ist klar vorzuziehen. Interview 2 (Frau 1, Frau 2, Mann) Grundeinstellung:Eher positiv oder neutral gegenüber Bestellautomaten. Begründungen: Praktisch, besonders bei langen Schlangen (schnellerer Ablauf). Selbstbestimmung: Man kann sich mehr Zeit lassen, ohne Druck oder Stress (Frau 2). Introvertierte Menschen profitieren, da sie den Kontakt nicht zwingend suchen. Automaten werden als Arbeitserleichterung für das Personal gesehen. Einschränkungen: Persönlicher Kontakt wird nicht komplett abgelehnt, aber als nicht unbedingt notwendig empfunden („ein Kontakt, auf den ich verzichten kann“). Bewusstsein für Distanzierung durch Automaten ist vorhanden, wird aber weniger negativ bewertet. Weitere Aspekte: Verständnis, dass Automaten zu größeren/unvernünftigeren Bestellungen führen können, da man sich unbeobachtet fühlt. Generationenunterschied sichtbar: Jüngere (Frau 2, 26) bevorzugen Automaten klarer, Ältere (Mutter, Onkel) sind neutral bis eher positiv eingestellt. Kernaussage: Automaten werden als hilfreiche Ergänzung gesehen, die Flexibilität und Entlastung bringt, ohne dass menschlicher Kontakt zwingend erforderlich wäre. 👉 Insgesamt lässt sich sagen: Interview 1 zeigt eine klare Ablehnung mit dem Wunsch nach menschlichem Kontakt. Interview 2 zeigt eine pragmatische Akzeptanz mit Betonung auf Komfort und Flexibilität, besonders […] „Zusammenfassung und Fazit zu den Interviews mit Kunden*innen“
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 1 Monat, 1 Woche
🍔 Automaten und Kaufverhalten in Fast-Food-RestaurantsStudien zu Automaten und Kaufverhalten in Fast-Food-Restaurants Bestellautomaten sind über die letzten Jahre sehr präsent geworden, sodass sich auch die Wissenschaft angefangen hat, mit ihnen zu beschäftigen. Denn Bestellautomaten können sehr viel über den Menschen und sein Kaufverhalten preisgeben. Auch das Alter der bestellenden Person spielt dabei eine Rolle. Für diesen Beitrag möchte ich zwei Studien näher vorstellen. Ein Beitrag aus dem „Newsroom der Universität Hamburg“ präsentiert die Resultate einer Untersuchung der Fakultät für Betriebswirtschaft, die sich mit den Auswirkungen von Bestellautomaten auf das Kaufverhalten in Fast-Food-Restaurants beschäftigt. Die Untersuchungen von Prof. Dr. Karen Gedenk und ihrem Team verdeutlichen, dass Kunden, die auf Automaten anstelle von Personal zurückgreifen, deutlich höhere Ausgaben tätigen – im Durchschnitt um 14 bis 16 Prozent. Zudem beinhaltet das über den Automaten bestellte Essen deutlich mehr Zucker und Transfette, weshalb es ungesünder ist. Dafür sind zum einen das Cross-Selling durch Maschinen effizienter geworden und zum anderen ist der soziale Druck auf die Kunden geringer, ungesunde Produkte zu wählen. Diese Resultate sind nicht nur für Unternehmen aufgrund der potenziellen Umsatzsteigerungen von Bedeutung, sondern haben auch Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik, etwa durch die Forderung nach transparenten Nährwertangaben an Automaten (vgl. Auswirkungen von Automaten auf das Kaufverhalten : Newsroom : Universität Hamburg). Eine weitere Forschung arbeitet mit Hilfe des Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT)-Modells. Dabei wird untersucht wie die Verhaltensabsicht von Kunden hinsichtlich der Nutzung von Nutzung von Selbstbestell-Kiosken in Fast-Food-Restaurants beeinflusst wird. Ein spezieller Fokus wird auf die moderierende Rolle des „difference age“ gelegt, also der Differenz zwischen dem kognitiven und dem chronologischen Alter der Konsumenten. Die auf einer Umfrage mit 316 Kunden in Seoul basierende Studie ergab, dass die Absicht zur Kiosknutzung durch Faktoren wie Preis-Leistungs-Verhältnis, sozialer Einfluss, Leistungserwartung und hedonistische Motivation positiv beeinflusst wird. Bemerkenswerterweise erwies sich die Absicht, den Kiosk zu nutzen, als umso ausgeprägter, je größer der Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem wahrgenommenen Alter war. Dies hat bedeutende Folgen für die Entwicklung von Technologie und Marketingstrategien im Bereich des Gastgewerbes. Das „difference age“ stellt die Abweichung zwischen dem objektiven Alter und dem Alter, das man subjektiv empfindet, dar. Die Forschung belegt: Je jünger das Empfinden von Personen im Vergleich zu ihrem tatsächlichen Lebensalter ist, desto eher greifen sie auf Self-Order-Kioske zurück. Das „difference age“ hat dabei nicht nur eine direkte Wirkung, sondern auch eine moderierende. Bei Menschen, die sich in einem großen Altersunterschied zueinander befinden, wirken sich Aspekte wie das Verhältnis von Preis und Leistung sowie die Erwartung an die Leistung besonders stark aus. Bei Menschen, die sich dagegen gleich alt oder älter einschätzen, ist dies nicht der Fall. In der Praxis heißt das: Die Alterswahrnehmung ist ausschlaggebend, nicht das biologische Alter. Deswegen sollten Designs für Kioske und Marketingstrategien verstärkt unterschiedliche Altersbilder und Nutzungsbedürfnisse berücksichtigen (vgl. Na: 2021). Literatur: Na, T.K., Yang, J.Y. & Lee, S.H., 2021. Determinants of behavioral intention of the use of self-order kiosks in fast-food restaurants: Focus on the moderating effect of difference age. SAGE Open, 11(3), pp.1–11. doi:10.1177/21582440211031907. Universität Hamburg, 2023. Verführen digitale Bestellsysteme zu ungesünderen Entscheidungen? Universität Hamburg – Newsroom, 16 August. Available at: https://www.uni-hamburg.de/newsroom/forschung/2023/0816-fv- […] „🍔 Automaten und Kaufverhalten in Fast-Food-Restaurants“
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„Was bleibt vom Service, wenn der Automat übernimmt?“ – Interview mit EllenSchriftliches Interview mit Ellen (Cinespace Servicekraft) Frage 1: Wie hast du die Einführung der Bestellautomaten erlebt? Ellen: Ich habe mir nicht wirklich Gedanken gemacht, obwohl es bestimmt zahlreiche Gedanken gibt, die man sich hätte machen können. Worüber ich mir jedoch Sorgen gemacht habe waren die Reaktionen der Kunden*innen darauf. Da ihnen ja der menschliche Kontakt genommen wird und sie auf sich selbst angewiesen sind und sich nicht so gut auskennen oder allgemein überfordert sind mit Technik. Frage 2: Was hat sich seitdem an deinem Arbeitsalltag verändert? Ellen: Ich arbeite nun oft am Abholtresen. Bedeutet ich werde viel weniger für die normale Kombi-Kasse eingeteilt. Man könnte jetzt erwähnen dass man kein eigenes Trinkgeld bekommt, aber das teilen wir uns an der Kombi oft auf. Ich glaube hauptsächlich hat sich nicht viel verändert, nur der Kontakt zu den Kunden hat sich verändert. Frage 3: Findest du die Automaten eher hilfreich oder machen sie die Arbeit schwieriger? Warum? Ich finde es erleichtert mir die Arbeit, da Kunden*innen eher zum Automaten gehen zum Karten kaufen als zu mir, wenn ich Box habe. Aber von außen betrachtet werde ich ersetzt und es macht meine Position irrelevant was nicht gut für den Arbeitsmarkt allgemein ist. Es wird problematisch wenn Kunden Fehler machen beim Bestellen das kann ja nicht passieren wenn man an der normalen Kasse bestellt. Mit Fehler meine ich beispielsweise, dass sie die falschen Artikel bestellen oder den falschen Film auswählen (meist die OV-Vorstellungen – die auf Englisch sind) oder sie beachten die FSK Regelungen nicht. Dann müssen wir im Nachhinein die Tickets stornieren. Frage 4: Wie wirken sich die Automaten auf den Kontakt zu den Besucher*innen aus? Ellen: Das reduziert den Kundenkontakt ja fast auf null mehr kann man dazu nicht sagen. Frage 5: Gibt es Situationen, in denen du häufiger eingreifen musst, obwohl es den Automaten gibt? Ellen: Durch die Automaten wird meine Hilfe häufiger benötigt. Ich muss jetzt öfter die Bedienung erklären. Ich finde das aber persönlich nicht so schlimm. Frage 6: Hast du das Gefühl, dass sich das Verhalten der Besucher*innen verändert hat? Ellen: Hier und da schon. Das Bestellmengen sind oft größer. Das Jumbo-Menü wird oft verkauft. Wenn Kunden*innen ihre Bestellungen abholen, sagen sie oft kein Wort oder es kommt nur ein „Danke“. Wenn überhaupt… Ich mache die Bestellungen fertig, aber bekomme meist keine Reaktion zurück. Das ist an der normalen Kasse präsent. Frage 7: Würdest du dir wünschen, dass es weiterhin auch persönlichen Service gibt – oder sollten Automaten mehr übernehmen? Ellen: Also komplett oder mehr übernehmen wäre meiner Meinung ein „No-Go“. Nun haben wir auch Automaten im 1. OG und das nimmt komplett den Spaß am Kassieren. Entweder hat man nur noch eine normale Kombi-Kasse oder man verkauft Tickets an der Box. Die Menschlich […] „„Was bleibt vom Service, wenn der Automat übernimmt?“ – Interview mit Ellen“
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Wissenschaftlicher TeilHier möchte ich wissenschaftliche Texte behandeln
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Schnizeljagd – "Wo finde ich Bestellautomaten?"Als Idee Fotos von Allen Bestellautomaten machen die ich finde
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 1 Monat, 4 Wochen
Über das Feld und meine Tätigkeit dort
Das Cinespace Cineplex Multiplex-Kino zählt zu den erfolgreichsten in Deutschland, ist „State of the Art“ und spielt eine wegweisende Rolle bei der Entwicklung der Kinos ins neue Kinozeitalter. Drei Kinosäle verfügen über aufwändige „Dolby Atmos“-Tonanlagen. Zwei der größten Säle, darunter Norddeutschlands größte Leinwand mit Doppel-Laserprojektion, sind mit den neuesten digitalen Doppelprojektionsanlagen ausgestattet. Die Kinosäle sind mit modernen Recliner-Ledersitzen ausgestattet, die zurückgleitende Rückenlehnen haben, sowie mit den neuesten digitalen Projektionssystemen. Der 3. große Kinosaal ist inzwischen ebenfalls mit D-Box-Recliner der neuesten Generation ausgestattet. Das Kino in der Waterfront Bremen, einem Entertainment -und Shopping-Zentrum an der Weser und in der Nähe der lebhaften Überseestadt, zieht sowohl junge als auch ältere Menschen an. Angeboten wird der Online-Kartenkauf, Bestellautomaten für Snacks und Erfrischungsgetränke sowie der Vertrieb mit speziell reservierten Abholtresen verinngern die Wartezeiten und machen das Anstehen an den Verkaufsstellen überflüssig. Ich selber bin seit 2017 im Cinespace beschäftigt und feiere diesen September mein achtes Jahr dort. In dieser gesamten Zeit, bekam ich etliche Veränderungen mit. Auch als wir von der großen „Cineplex“-Kette aufgekauft wurden. Mit ihr zog die prägnanteste Veränderung ein: die neuen Bestellautomaten. Begeistert waren nicht gleich Alle. Unter den Mitarbeiter*innen wurde gescherzt: „Jetzt, sind wie wie die von McDonalds“. Und ja… irgendwo sind wir es jetzt auch. Denn fast jeden Samstag rufe ich: „122“. Eine Bestellnummer und warte bis der richtige Kunde*in auftaucht. „Die 122, bitte. Hallo?! 122!“ Gott, ist das nervig. Cinespace Multiplex-Kino […] „Über das Feld und meine Tätigkeit dort“ -
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"Warum gibt es hier keine Kasse mehr?" – Interview mit Paul W.Schriftliches Interview mit Paul Wegener (Betriebsleitung im Cinespace) Frage 1: Was waren die Hauptgründe dafür, Bestellautomaten im Kino einzuführen? Paul W. : Zwei Gründe sind hier ausschlaggebend: Zum einen sind die Bestellautomaten ein grundlegender Schritt in der Digitalisierung der Systemgastronomie und des Bargeldlosen Zahlens. Zum anderen reduziert es den Personalaufwand, wobei die Automaten natürlich kein vollwertiger Personalersatz sind. Frage 2: Wie haben sich die Arbeitsverläufe und die Rolle des Personals seitdem verändert? Paul W. : Es gibt nun eine eigene Theke und Personalrolle für die Bestellungen an den Automaten. Diese ist losgelöst von der Kasse an der bei einer Person bestellt und auch bar gezahlt werden kann. Bis auf die Bestellungsabwicklung und das Ausrufen der Abholung bleiben die Prozesse gleich. Frage 3: Welche Rückmeldung erhalten Sie von Ihren Mitarbeiter*innen zur Umstellung? Paul W. : Es gab gemischte Resonanz. Einigen fehlt der persönliche Kundenkontakt und die Möglichkeit Kunden zu beraten. Außerdem kam auch der Vergleich zu Fast Food ketten, mit denen man uns auf einer Stufe sehen würde. Anderen wiederum gefiel irgendwann der reduzierte Kundenkontakt und, dass man nun keine Vollständige Abrechnung mehr machen muss. In jedem Fall war es aber eine Umstellung für alle. Frage 4: Wie reagieren die Besucher*innen auf die Automaten? Gibt es bestimmte Gruppen die Schwierigkeiten haben? Paul W. : Die Besucher*innen mussten sich anfangs ebenfalls damit auf etwas Neues einstellen und wir mussten uns etwas Mühe geben die Automaten aktiv zu bewerben. Inzwischen ist die Aufteilung Automaten-Bezahlkasse gleich 50-50. Ein großer lokaler Vorteil den wir haben ist die Bremer Freikarte, welche ein jährliches Guthaben von 60€ für Kinder und Jugendliche u. A. für Kinotickets beinhaltet und an unseren Automaten als Zahlungsmittel gültig ist. Probleme haben wenn dann Personen fortgeschrittenen Alters (50-65 Jährige) was dazu führt, dass diese Personengruppe die Automaten eher meidet. Dies ist vor allem auf die Selbstbedienung und das selbstständige digitale Zahlen zurückzuführen. Frage 5: Beobachten Sie eine Veränderung im Bestellverhalten – etwa in der Art und Menge der Käufe? Paul W. : Die Besucher*innen bestellen auf jeden Fall größere Mengen an den Automaten und geben auch tendenziell mehr Geld aus, als bei einer Kasse mit einer Person. Zum einen, weil es anonymer ist und die Hemmschwelle zum Überkonsum damit niedriger und man weniger nachfragen muss und nach dem Amazon Prinzip einfach per 1-Click bestellen kann. Zum anderen kennen die Leute auch, da die persönliche Beratung wegfällt, nicht die Ideale Preiskombi oder Menüs für ihre Bedürfnisse, weswegen ein höherer Preis zustande kommt. Frage 6: Kritisch gefragt: Geht durch die Automaten auch ein Stück persönliche Atmosphäre verloren? Paul W. : Ja unweigerlich. Nicht nur der finanzielle Aspekt, wie zuvor erwähnt, des Kinobesuchs leidet für unsere Besucher*innen darunter, auch der persönliche Austausch mit dem Personal an der Kasse. Letzteres muss nicht zwingend etwas Negatives sein, viele schätzen auch den geringen Menschenkontakt, aber es macht das ganze mehr zu einem anonymen Geschäftsprozess als vorher. Frage 7: Glauben Sie, dass wir uns als Gesellschaft durch solche Technologien auch ein Stück weit bewusst voneinander distanzieren? Paul W. : An der These mag etwas dran sein, sie ist jedoch meiner Einschätzung nach nur ein marginaler Entscheidungsfaktor hinter der kapitalistischen Hauptentscheidung für solche Formen der Digitalisierung. Immerhin ist es für einen Betrieb profitabler digitale Zahlungen abzuwickeln und so gleichzeitig eine Personallast auf eine Maschine zu übertragen. Aus der Kunden Perspektive ist es dann höchstens ein netter Nebeneffekt, bei der Entscheidung für eine solche Technologie, nicht mit einem Menschen Reden zu „müssen“. Von bewusster, sozialer Distanzierung kann daher kaum die Rede sein. Frage 8: Wie sehen Sie die Zukunft: Wird der Einsatz von Automaten weiter ausgebaut – oder sollte es eine Balance mit persönlichen Service geben? Paul W. : Meiner Meinung nach ist eine persönliche Serviceinstanz unabdingbar und sollte immer in der Balance mit technologischen Fortschritten stehen. Gerade hierzulande ist die Technologie noch zu anfällig für Fehler und Ausfälle, weswegen wir bspw. immer genug Personal haben um einen Ausfall auffangen zu können. Über den Gastrobereich hinaus sehe ich einen Ausbau als durchaus sinnvoll, gerade in zu automatisierenden Prozessen wie […] „„Warum gibt es hier keine Kasse mehr?“ – Interview mit Paul W.“
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Video zum Vortrag von Sherry Turkle – Alone TogetherIn ihrem TEDx-Vortrag „Alone Together“ untersucht Sherry Turkle, wie sich menschliche Interaktionen im Zeitalter von PCs und permanenter Vernetzung verändert haben. Sie untersucht die anfängliche Skepsis gegenüber Heimcomputern und wie sich diese drastisch wandelte, als sie zu einem Portal für soziale Verbindungen wurden. Im Vortrag wird auf die Risiken hingewiesen, die mit dieser ständigen Verbindung verbunden sind – etwa der Missachtung physischer Beziehungen zugunsten virtueller Kontakte sowie der Einschränkung unserer Fähigkeit zur Einsamkeit und Selbstreflexion. Turkle argumentiert, dass Technologie zwar Bequemlichkeit bietet, aber unsere menschliche Verletzlichkeit ausnutzt und eine Illusion von Gemeinschaft schafft, während sie uns tatsächlich isolierter macht. Sie fordert dazu auf, unsere Nutzung von Technologie neu zu bewerten, um bedeutungsvollere Gespräche und echte Verbindungen zu fördern. Warum finde ich den Beitrag von Turkle relevant für meine Forschung?Die bereitgestellten Quelle konzentriert sich auf die tiefgreifenden Auswirkungen von mobiler Konnektivität, Textnachrichten und sozialen Medien auf unsere zwischenmenschlichen Interaktionen und unsere Selbstwahrnehmung. „Bestellautomaten“ oder ähnliche Selbstbedienungsterminals werden in den Quellen jedoch nicht direkt erwähnt. Trotzdem lassen sich einige Verbindungspunkte über die im Vortrag diskutierten Kernkonzepte herstellen: 1. Verminderung des direkten menschlichen Kontakts: Der Vortrag betont, dass die Technologie es uns ermöglicht, menschlichen Kontakt zu „dosieren“ und zu „titrieren“, wobei viele es vorziehen, zu texten oder E-Mails zu senden, anstatt persönlich zu sprechen. Ein unmittelbares Beispiel für eine Technik, die den Bedarf an unmittelbarer menschlicher Interaktion bei einer Transaktion (wie der Bestellung von Speisen) reduziert, sind Bestellautomaten. Dies entspricht mit der Beobachtung überein, dass wir uns voneinander verstecken können, obwohl wir ständig miteinander verbunden sind. 2. Kontrolle und „Genau richtig“-Phänomen (Goldilocks-Effekt): Turkle zufolge ist Technologie verlockend, da sie uns eine Illusion von Kameradschaft bietet, ohne die Anforderungen einer Freundschaft und es uns ermöglicht, den Kontakt so zu steuern, dass er „nicht zu nah, nicht zu fern, genau richtig“ ist. Mit ihrer Funktion, eine Transaktion zu ermöglichen, ohne die potenziellen sozialen Anforderungen oder Unannehmlichkeiten eines menschlichen Interaktionspartners, könnten Bestellautomaten ein ähnliches Bedürfnis bedienen. Es ist möglich, die Bestellung abzugeben, ohne Small Talk führen oder sich zeitlich unter Druck gesetzt fühlen zu müssen. 3. Erwartung schneller Antworten und „Verdummung der Kommunikation“: Die Quelle erläutert, dass die ständige Verbindung zu einer Kultur führt, in der wir schnelle Antworten erwarten und deshalb simplere Fragen stellen, was eine „Verdummung unserer Kommunikation“ zur Folge haben kann. Die Konstruktion von Bestellautomaten zielt auf Effizienz und Schnelligkeit ab. Sie machen den Bestellprozess einheitlicher und beseitigen die Notwendigkeit für komplexere, offene Kommunikation, was dem Trend zu vereinfachten Interaktionen entspricht. 4. Verlust notwendiger Gespräche: Es wird im Vortrag kritisiert, dass Gespräche abgebrochen werden, die Probleme lösen oder die Leistung verbessern könnten, sei es in persönlichen Freundschaften oder im Berufsleben. Auch wenn eine Bestellung am Automaten keine „tiefgreifenden“ Gespräche ersetzt, entfernt sie die Gelegenheiten für alltägliche menschliche Interaktionen, die insgesamt zu einer Reduzierung der gesamten menschlichen Interaktion im öffentlichen Raum beitragen könnten. Es nimmt dem Einzelnen die Möglichkeit, selbst für einen kurzen Augenblick, mit jemand anderem in Berührung zu kommen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bestellautomaten, obwohl sie in den Quellen nicht direkt erwähnt werden, gut in das von Sherry Turkle in ihrem Vortrag behandelte Muster der durch Technologie vermittelten, kontrollierten und oft reduzierten menschlichen Interaktion passen. Sie veranschaulichen, wie Technologie die „Architektin unserer Intimitäten“ werden kann, indem sie menschliche Berührungsp […] „Video zum Vortrag von Sherry Turkle – Alone Together“
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Olga hat die Website "Am Automaten stehen" erstellt vor 1 Monat, 4 Wochen
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Olga hat die Website Am Automaten stehen erstellt vor 1 Monat, 4 Wochen
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 1 Monat, 4 Wochen
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite "Am Automaten stehen" geschrieben vor 2 Monaten
Ziel des Blogs
In diesem Blog geht es darum zu zeigen, wie Bestellautomaten – wie sie jetzt im Cinespace Bremen stehen – unseren Alltag im Kino verän […] -
Olga hat die Website "Am Automaten stehen" erstellt vor 2 Monaten
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Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite Phone & Spear: A Yuta Anthropology geschrieben vor 1 Jahr, 9 Monaten
About the author: Ato Quayson
Ato Quayson is a distinguished academic, currently serving as a Professor of English and the Director of the Centre for Weiterlesen -
Olga hat einen neuen Beitrag auf der Seite Phone & Spear: A Yuta Anthropology geschrieben vor 1 Jahr, 9 Monaten
Phone & Spear: A Yuta Anthropology
What is this blog about? „Phone & Spear: A Yuta Anthropology“ is a book by Ato Quayson, a Ghanaian literary scholar and writer. The book, published Weiterlesen -
Olga hat die Website Phone & Spear: A Yuta Anthropology erstellt vor 1 Jahr, 11 Monaten
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