Interview mit einer Grundschullehrein
Am 21. Mai 2015 habe ich meine ehemalige Grundschullehrerin, der Grundschule Scheeßeler Kehre, für die Aufgabe der Ringvorlesung 06 interviewt.
Ich :Sie sind Grundschullehrerin und unterrichten das Fach Deutsch in der 3. Klasse?
Frau S.: Ja
Ich: Haben Sie Schüler in der Klasse, deren Muttersprache nicht Deutsch ist?
Frau S.: Ja
Ich: Wie viele Schüler sind das ca.?
Frau S.: 7 von 28 Schülerinnen und Schülern.
Ich: Haben Sie aufgrund der verschiedenen Muttersprachen im Unterricht negative Erfahrungen gemacht, die Sie mir mitteilen können?
Frau S.: Ja! Man kann erkennen, dass die Schüler/Schülerinnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, auch zu Hause mit ihren Eltern überwiegend kein Deutsch sprechen. Dies beeinträchtigt das Lernen von Grammatik, sowie deren Lese- und Schreibkompetenz. Zudem bilden sich Gruppen in der Klasse, in denen in der jeweiigen Sprache untereinander gesprochen wird. Dies verursacht dann leider eine Abgrenzung von der gesamten Klassengemeinschaft.
Ich: Welche positiven Erfahrungen konnten Sie bisher daraus ziehen, dass es Schüler in der Klasse gibt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist?
Frau S.: Oft sind die Schüler/Schülerinnen mit anderer Muttersprache als Deutsch mehr „aufnahmefähiger“ , da sie schon seit spätestens dem Kindergarten bilingual aufgewachsen sind. Sie können zudem einen Bezug zu anderen Sprachen erkennen und Vergleiche ziehen. Dies fördert das selbstständige Arbeiten, wie mir in meiner Lehrlaufbahn aufgefallen ist.
Ich denke, dass dies eine gewöhnliche Situation in Grundschulklassen ist. Natürlich ist hier die Schwierigkeit eine sprachliche Homogenität zu schaffen. Aber man sieht anhand des Interviews auch, dass es oft die Schüler sind, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, denen es leichter fällt eine andere Sprache richtig zu erlernen. Es ist also nicht unmöglich, sondern nur eine Frage des Einsatzes