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RV13: Schule in Kanada

1.

Das kanadische Schul- und Bildungssystem unterscheidet sich in vielen Bereichen von seinem deutschen Konterfeit. Besonders das Verständnis für Inklusion in dem jeweiligen System weist große Unterschiede vor. Auffällig wird dies bei den Folien, in denen der Umgang mit Multikulturalismus geschildert wird: Minderheitensprachen werden gefördert, die ethnische Vielfalt wird als ein Reichtum angesehen und der soziale Zusammenhalt wird gefördert, um die Bildung von ethnischen Enklaven zu verhindern. Zeitgleich wird auch darauf geachtet, dass auch im Klassenzimmer es einen korrekten Umgang mit Vielfalt gibt. Ein Teil der Lehrer*innenausbildung sieht nämlich vor, sich stark mit Multikulturalismus und Antirassismus auseinanderzusetzen.

Während in Deutschland Fördergelder den jeweiligen Schüler*innen individuell zugewiesen wird, wodurch es schwierig ist, ein klares Förderkonzept herzustellen, sieht es in Kanada so aus, dass die Schule selbst diese finanziellen Fördermittel erhält. Diese Mittel werden anhand vom Förderbedarf und von sogenannten Schüler*innencodes festgestellt und überwiesen. Dadurch können die jeweiligen Schulen einen klaren Förderkonzept entwickeln und ausführen.

Ein anderer Unterschied zwischen den beiden Schulsystemen ist die Sprachförderung. In Kanada wird sie früh eingesetzt und auch hinsichtlich ihres Erfolgs beobachtet. Außerdem sind die Sprachförderprogramme vergleichsweise langfristiger angelegt als in Deutschland. In Kanada haben zugewanderte Schüler*innen ein Anrecht auf Sprachförderung, die über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren gilt. In Deutschland soll diese Förderung, wenn möglich den Zeitraum von zwei Jahren nicht überschreiten (vgl. Erlass von 2016 des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NRW). Die Erwerbung der Nationalsprache Englisch ist gemäß der OECD mitverantwortlich für den schulischen Erfolg mehrsprachiger Schüler*innen, welches in den PISA-Studien dargestellt wurde (vgl. Folie 20).

2.

Das Konzept der Gordon Bell Highschool in Winnipeg finde ich wirklich faszinierend, da dies etwas ist, dass ich selbst nie zu Augen bekommen habe aber mich trotzdem sehr interessiert, weil es dem Standard nicht entspricht und dennoch ein erfolgreiches Modell zu sein scheint. Die ganzen Maßnahmen und Gegebenheiten der Schule wirken auf mich sinnvoll, und auch hilfreich um einen sozialen Zusammenhalt zu schaffen. Man geht auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler*innen ein und stellt ihnen auch zum Beispiel Räume zur Verfügung, in denen sie zum Beispiel beten können, oder ihre Kinder in einer Krippe abgeben können. Mir stellt sich da in dem Hinblick die Frage, warum man das auch nicht so auf deutschen Schulen macht. Auf meiner alten Schule wurde immer ein Raummangel als Gegenargument genannt, obwohl es viele Räume gab, die seit Jahren nicht mehr verwendet wurden. Ein solches Konzept, dass Integration klar fördert und das mit Erfolg, sollte man doch versuchen auch hier einzuführen.

Eine andere Frage, die ich mir stelle, ist warum man Diversität nicht so fördert wie in der beschriebenen Schule, sei es nur die Darstellung dieser Vielfalt. Mir gefällt besonders die Idee einer barrierefreien Schule, in der selbst schwerbehinderten Schüler*innen die Möglichkeit gegeben wird, selbstständig sich zu bewegen und an verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Außerdem hat mir der Gedanke sehr gefallen, dass eine LGBTQ+ Flagge vor der Schule hängt, da dadurch nicht nur die sexuelle Vielfalt dargestellt wird, sondern meiner Meinung nach auch die Schüler*innen dem Thema gegenüber offener, informierter und toleranter sind. Dies war nämlich in der Schule die ich besucht habe nämlich nicht der Fall, und man hat auf jeden Fall gemerkt, dass sowohl Lehrer*innen als auch Schüler*innen nicht viel Ahnung darüber hatten.

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RV12: Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

1- In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Wie in der Vorlesung dargestellt haben Studien bewiesen, dass Schüler*innen, die als leistungsschwächer als ihre Mitschüler*innen gelten, von heterogenen Gruppen mit leistungsstärkeren Schüler*innen profitieren, da ihre Motivation drastisch ansteigt. Da dies jedoch bei diesen Schüler*innen andersrum ist, also sie besser in homogenen Gruppen arbeiten können, ist es wichtig, eine gewisse Mitte zu finden, so dass alle Beteiligten das Beste aus sich heraus holen können.

Ein anderer Fakt, der in der Vorlesung genannt wurde, ist dass es nach Vester vier verschiedene Lerntypen gibt (auditiv, optisch, haptisch, theoretisch). Man sollte somit als Lehrkraft dies beachten und nicht vorschnell darüber über die Intelligenz einzelner Schüler*innen urteilen. Man sollte versuchen, dies in irgendeiner Form einzubringen.

 

 

2- Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

In meiner Schulzeit habe ich vor allem Frontalunterricht erlebt, womit ich öfters meine Schwierigkeiten hatte, vor allem wenn mir Vorwissen fehlte oder ich den neuen Stoff nicht verstanden habe. Bei mir wurde aber auch viel mit heterogenen Gruppen gearbeitet, aber ich konnte die von Saleh nicht darin erkennen. Wenn ich zum Beispiel in Fächern, in denen ich Schwierigkeiten hatte, wie zum Beispiel Physik, mit den Leistungsstärkeren gearbeitet habe, wirkte sich das meistens schlecht auf meine Motivation aus, da mir Wissen fehlte und die Leistungsstärkeren Schüler ihres nicht teilen wollten und lieber für sich arbeiteten. Das deckt sich jedoch mit der Aussage, dass leistungsstarke Schüler*innen in homogenen Gruppen besser arbeiten können und motivierter sind als in heterogenen Gruppen.

 

 

3- Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“  Was antworten Sie der Kollegin?

Liebe Kollegin, es tut mir leid, aber ich muss Ihnen ganz klar widersprechen. Erstmal ist es falsch von Ihnen, unsere Schüler*innen mit Schwierigkeiten so sehr abzuschreiben. Es gibt so viele Faktoren die da mitspielen, sei es die einzelnen Lerntypen der jeweiligen Schüler oder die Art und Weise wie der Unterricht strukturiert ist. Man sollte alle Schüler*innen bestmöglich fördern. Außerdem ist es inzwischen bewiesen, dass leistungsschwächere Schüler*innen von der Arbeit mit leistungsstärkeren Schülern profitieren. Dies gibt ihnen den Antrieb, ihre Leistungen zu steigern. Die Bildung homogener Gruppen durch eine Aufteilung die auf das Leistungsniveau basiert würde sich zwar auf leistungsstarke Schüler*innen auswirken, jedoch nicht auf leistungsschwächere. Viel eher wirkt sich dies negativ auf sie aus, da sich dadurch langfristig betrachtet ihr Leistungsniveau verschlechtert. Außerdem handelt es sich bei den Gesamtschulen nicht um einen Trend, dieses System gibt es schließlich schon länger. Ich glaube, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, dass Sie sich ihre Meinung vorschnell gebildet haben und diese vielleicht doch überdenken sollten.