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Heterogenität in der Schule

Fragen der RV01 vom 20.04.2020

1. Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?

Heterogenität steht eine gewisse Vielfalt, die sich innerhalb der Gesellschaft befindet. Diese Vielfalt, die es im Sinne der Herkunft, sei es die ethnische oder soziale Herkunft, der Religionsangehörigkeit, des Geschlechts, des Genders und auch zum Beispiel des Alters gibt macht eine Gesellschaft aus. Diese Vielfalt ist auch in den Schulen vorzufinden. Dass diese Heterogenität eine Herausforderung ist, die bewältigt werden muss, erkennt man an vielen verschiedenen Faktoren. Als Beispiel kann man den gleichen Zugang an Bildung und Materialien nennen, da dieser nicht in allen Fällen gegeben ist, sei es wegen der Herkunft oder anderer Faktoren. Außerdem gibt es immer noch einen Schwerpunkt bei dem Thema der Integration und der Barrierefreiheit. Schulen sind zum Beispiel oft nicht so ausgestattet, dass sich Schüler und Schülerinnen mit Behinderungen frei durch die Schule bewegen können. Die Infrastruktur ist in dieser Hinsicht noch nicht ausreichend genug modernisiert worden.

2. Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´ von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.

Heterogenität ist in erster Linie ein soziales Konstrukt, da man davon ausgeht, dass es eine gewisse „Norm“ gibt und dass es dementsprechend auch Normabweichungen gibt. Heterogenität ist durch diese Normabweichungen, sei es Gender, die Herkunft, die Sexualität, oder auch vielen anderen, konstruiert. Heterogenität steht in Verbindung zur Homogenität, welche auch ein soziales Konstrukt ist. Homogenität beruht darauf, dass man in einer Gruppe nach Gemeinsamkeiten sucht und diese dann quasi „Norm“ werden. Leute, die nicht diesen Normen entsprechen, können dadurch ausgegrenzt und diskriminiert werden.

3. Welche Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität (AGG + soziale Schicht) haben Sie in ihrer Schulzeit gemacht? Bitte beschreiben Sie ein aus Ihrer Perspektive besonders positives oder auch negatives Beispiel.

Ein negatives Beispiel aus meiner Schulzeit betrifft einen Mitschüler, der aus ärmeren Verhältnissen kam. Obwohl die Schule eine gleiche Behandlung der Schüler angepriesen hat, wurde er oft schlechter behandelt als seine Mitschüler und vom Lehrkörper benachteiligt. Während den Schülern aus reicheren Familien immer geholfen wurde, wurde er oft vom Lehrkörper ignoriert als er Verständnisfragen hatte. Einmal ging eine Lehrkraft so weit, dass sie ihn vor der Klasse erniedrigte und ihm gesagt hat, dass „Seinesgleichen Parasiten der Gesellschaft seien und er nie etwas in seinem Leben erreichen würde“. Ich empfand dies als respektlos, höchst diskriminierend und als eine deutliche Grenzüberschreitung. Es war etwas, dass gesagt wurde um den Schüler zu erniedrigen und zu verletzen.