Das Arbeiten von heterogenen Gruppen

Nach dem Vortrag des Vertreters der Naturwissenschaften Christoph Kulgenmeyer, lässt sich empirisch belegen, dass Mädchen in den Naturwissenschaften oftmals nur für soziale Interaktionen oder besondere Mappenführung gelobt werden, während Jungen die Aufmerksamkeit für Fachleistung bekommen. Trotz dessen werden Mädchen im Schnitt besser benotet als Jungen, worauf das Geschlecht der Lehrkraft keinen Einfluss nimmt.

Zudem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass heterogen zusammen gestellte Gruppen besser miteinander arbeiten können als homogene. Meiner eigenen Erfahrung nach zu urteilen, stimme ich diesem Aspekt vollkommen zu, da die einzelnen und unterschiedlichen starken SuS voneinander lernen und somit profitieren können. Außerdem wäre die Disparität zu groß, würde man nur kognitiv auf dem selben Stand stehende SuS zusammen arbeiten lassen. Auch wenn die Kooperation einer heterogenen Gruppe Probleme bei der Aufgabenverteilung oder dem Arbeitsaufwand bringen kann, funktioniert das Prinzip der Zusammensetzung verschiedener Leistungstypen. Denn bereits informierte SuS können den langsam lernenden SuS ihre Fragen in eigenen Worten wiedergeben, wodurch sie weiterhin konzentriert beim Thema bleiben.

In meinem Fachbereich Biologie würde ich nach der Bewusstmachung eines alltäglichen Problems, wie zum Beispiel das Artensterben, dafür sorgen, dass durch Auslosung willkürlich heterogene Gruppen entstehen und diesen dann unterschiedliche Arten anbieten, welche sie je nach Interesse wählen können. Diese würden ebenfalls im Schwierigkeitsgrad variieren, damit die SuS selbst einschätzen, ob sie der Aufgabe gewachsen sind. Am Ende der Stunde käme es zu einer kleinen Vorstellungsrunde der erarbeiteten Ergebnisse, an der jedes Gruppenmitglied in irgendeiner Art teilhaben muss. Zur Wiederholung und Vertiefung der Themen, würde es eine Hausaufgabe zu einem jeweils anderen Gruppenthema geben, um so die Aufmerksamkeit für die anderen Gruppen zu wecken und gegenseitigen Respekt gewährleisten zu können.

Zu der Aussage ,, Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschule nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ würde ich meiner Kollegin im Gespräch vermitteln, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Denn wie bei den Studien Hoffers (1192) und Irensons (2005) belegt wurde, können Leistungsschwache und Leistungsstarke voneinander profitieren. Heterogene Gruppen können motivieren und sorgen dafür, dass die Klassen insgesamt auf einem ähnlichen Leistungsniveau stehen, was bei homogenen Klassen nicht möglich wäre, da der Unterschied zu sehr voneinander abweichen würde.