Veranstaltung 1

Die Schule basiert auf einem Prinzip in dem es schwer ist die Individualität jedes einzelnen zu berücksichtigen. Alle Schülerinnen und Schüler werden nach den gleichen Kriterien durch Noten eingestuft. Jeder hat zwar dieselben Bedingungen, in Form von Materialien etc., mit denen er arbeiten kann, dennoch ist das Prinzip keineswegs gerecht. Die Grundvoraussetzungen, mit denen Kinder oder Jugendliche in die Schule kommen, gehen weit auseinander. Einige leiden unter Lernschwächen, andere haben Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. In manchen Familien ist die Hilfe beim Lernen zu Hause groß, dennoch sind viele Kinder außerhalb der Schule komplett auf sich allein gestellt. Diese Probleme zu bewältigen ist in der Schule nahezu unmöglich. Es gibt teilweise große Klassen mit zu wenigen Lehrern, die es erschweren jedes Kind individuell zu fördern. Eine individuellere Bewertung wäre vielleicht Teil eins Ansatzes den Vergleich zwischen den Schülern zu umgehen, dieses Prinzip könnte man wiederum für Leistungsstärkere Kinder als ungerecht empfinden. Einen Weg zu finden, der Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit vereint und jeden in seiner Einzigartigkeit sieht, ist in der Schule nahezu unmöglich.

Unsere Gesellschaft hält sich stark an Normen. Die meisten Menschen wollen bloß nicht auffallen oder anders sein. Vielen fällt es deutlich leichter mit denjenigen in Kontakt zu treten, die einem ähnlich. Menschen mit Besonderheiten passen leider bei vielen nicht in das ,,Gewohnheitsbild‘‘. Unbewusst bilden sich Gruppen, in denen beispielsweise Menschen anderer Herkunftsländer, anderer Religionen oder Menschen mit Behinderung keinen Platz finden. Das Ziel sollte sein, jeden einzelnen in seiner Individualität und seiner Besonderheit zu sehen. Wir sind alle verschieden und ,,normal“ ist sowieso keiner von uns.

Meine ganze Schulzeit habe ich mich sehr über die Teilung des Religionsunterrichts gewundert, die es bei uns an der Schule gab. Ich selbst bin weder katholisch noch evangelisch und gehöre auch sonst keiner Religion an. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler meiner Schule inklusive mir hat am evangelischen Religionsunterricht teilgenommen. Für katholische Kinder gab es jedoch einen eigenen Lehrer von außerhalb. Meinen eigenen Religionsunterricht habe ich als sehr gut empfunden, da wir uns mit allen großen Weltreligionen gleich viel beschäftigt haben und ich niemals das Gefühl hatte, der Unterricht sei in irgendeiner Weise evangelisch. Ich habe nie verstanden, dass zwischen zwei verschiedenen christlichen Unterrichten unterschieden wurde. In meiner Klasse hat auch ein Mädchen aus dem Islam am Unterricht teilgenommen, was für uns teilweise super hilfreich war, um ihre Religion besser zu verstehen. Ich denke nicht, dass man Schülerinnen und Schüler im Unterricht nach ihren verschiedenen Auslegungen von Religion teilen sollte, sondern davon profitieren sollte, dass jeder anders ist. Je mehr verschiedene Glaubensrichtungen, desto höher die Chance voneinander zu lernen.

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