Wenn ich über die aktuelle Situation nachdenke und ferner noch in die nahe Zukunft blicke, überkommen mich gemischte Gefühle. Insgesamt und überhaupt fühle ich mich müde. Und das trotz der Ferien, die ja gerade erst vorbei sind. Müde, weil die Pandemie gerade mal wieder so stark wütet und mit all den kleinen Freiheiten, die wir noch vor ein paar Monaten genießen durften über uns zusammengebrochen ist, so dass nicht mehr viel übrig geblieben ist. Müde, weil mich das griesgraue, nasse Wetter anödet und die Dunkelheit. Ich werde müde, wenn ich sehe was die nächsten Wochen vor mir liegt. Denn in der Uni ist Endspurt angesagt und ich werde noch ziemlich viel Zeit an meinem Schreibtisch verbringen. Natürlich ist mir auch klar, dass mir die Umstände zugute kommen. Keine Ablenkung weit und breit. Nichts, das ich verpassen könnte, wenn ich Tag für Tag in meinem Zimmer hocke und die Zeit nutze, um zu lernen und meine Abgaben fertig zu schreiben. Ich versuche wirklich das positiv zu sehen. Es ist auch absolut nicht so, als würde es mir schlecht gehen. Außerdem ist mir bewusst dass das alles mal wieder typisches „Jammern auf hohem Niveau“ ist, aber ich fühle mich einfach ausgelaugt. Ausgelaugt und trotzdem wütend auf die Menschen, die sich immer noch nicht impfen lassen wollen. Und deshalb irgendwie auch so wahnsinnig machtlos, weil mir einfach Nichts einfallen will, was man tun könnte so als Einzelperson. Außer vielleicht zu demonstrieren, was ich normalerweise auch definitiv machen würde, nur angesichts der Inzidenzen würde ich mich absolut unwohl fühlen in solch großen Menschenmassen. Zum Glück ist, wenigstens was die Uni betrifft ein Lichtblick in Sicht. Bald sind Semesterferien und ich freue mich darauf, wenn denn möglich, vielleicht mal wieder raus aus Bremen zu kommen. Der Winter hat Gottseidank auch bis jetzt noch jedes Jahr sein Ende gefunden und auch, wenn ich es mir gerade nur schwer vorstellen kann, werden irgendwann wieder die Nächte kürzer und draußen alles grün.