Vertrautes woanders gefunden oder der Booster von Bremen-Nord

Nachdem ich in meinem ersten Post darüber gesprochen wie Bremen als eigentlich fremde Stadt, zu einer sehr vertrauten Heimat von mir wurde, kommt hier ein kleines Update. Viel ist passiert. Mit mir selbst, in meinem Umfeld, in der Welt. Deswegen brauchte ich eigentlich ein paar Tage Ruhe, um mit allem etwas klar zu kommen. In den eigene vier Wänden ist das natürlich schwer aber Urlaub ist gerade nicht drin. Wer hätte gedacht dass eine Booster Impfung und ein Ausflug in einen von mir entfernten Stadtteil Bremens die Lösung ist. Aber zuerst, wie kam es dazu. 

Wie wahrscheinlich alle mitbekommen haben, sind die Corona Zahlen höher denn je und nachdem ich erst dachte, dass die Älteren ihre Booster Impfung brauchen, dann es aber hieß, nein doch alle die schon eine bestimmte Anzahl an Monaten haben. Naja, also doch der Booster für mich. Blöderweise bin ich unter 30 und Biontech ist knapp, zudem sind alle Termine für Impfungen schon weg. Mental bin ich aber gefühlt über 30, wodurch ich in der Zeitung gelesen habe, dass es eine Impfaktion ohne Termin gibt. Also bin ich an einem Samstag um 6:00 Uhr aufgestanden und etwa 20 Minuten Richtung Norden gefahren. Als ich an besagtem Ort ankam, war ich mental ganz woanders, sodass mir bestimmte Dinge erst im Nachhinein bewusst wurden, später dazu mehr. Auf jeden Fall hatte ich Glück. Ich machte neue  Bekanntschaften, deswegen hier einmal liebe Grüße an das Ehepaar, was hinter mir stand… Sie werden das nicht lesen aber es war sehr schön mit Ihnen. Ich stand also in der Schlange und bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass diese Aktion nichts wird. Doch dann hatte ich mindestens 10 Seiten Einwilligungserklärung in der Hand und einige Minuten später meine Impfung. Wow einfach wow. Danach erstmal der kompletten Familie gesagt, dass Weihnachten doch mit mir stattfinden kann und damit kommen wir zum Ende des ersten Kapitels. 

Um nach der ganzen Aufregung erst einmal runter zu kommen, erkundete ich den Stadtteil. Klassisch mit einem Spaziergang. Und da war dieses Gefühl. Nicht dieses hier war ich schon mal Gefühl, sondern ein Gefühl was ich sonst nur habe, wenn ich bei meinen Eltern durch die Gegend laufe. Die Ruhe, das Wasser, die Leute. Einfach mal durchatmen. wie als wenn ich Heimweh gehabt hätte und spontan nach Hause gefahren wäre und dort spazieren zu gehen. Es ging mir in dem Moment so gut, dass mich selbst die Kälte und der Nieselregen nicht gestört haben. Vielleicht auch, weil es dazu gehören sollte. Diese Impressionen haben jetzt einen bestimmten Platz in meinem Herzen, was sich erneut sehr dramatisch anhört aber so funktioniert nunmal unser Körper. Ich werde auf jeden Fall zeitnah diesen Stadtteil erneut besuchen. Vielleicht folgt auch ein neuer Blogpost dazu. 

Drei Dinge hab ich an diesem Tag auf jeden Fall mitgenommen:

  1. Impfen bzw. Spritzen sind nicht schlimm sondern das beste überhaupt.
  2. Pausen sind nötig, um Klarheit zu bekommen. 
  3. Gefühle sind etwas tolles, was alles ändern kann. 
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