Zum Ende des ersten Semesters in Kulturwissenschaft bietet es sich an ein Fazit zu ziehen. In der letzten Stunde der Vorlesung oder auch in anderen Seminaren wird man immer nach seiner Meinung gefragt. Und danach, ob es Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge gibt. Mein persönliches Problem ist da immer, dass ich eine gewisse Zeit brauche, um darüber nachzudenken und nicht unbedingt sofort eine Antwort darauf finde. Das Semester rast gefühlt immer so schnell an einem vorbei und man ist möglicherweise auch noch mit dem Kopf bei Abgaben oder Prüfungen, die anstehen, dass ein direktes Fazit oft schwerfällt. Was ich sagen kann, ist, dass ich schon mal sehr zufrieden damit bin, die Entscheidung getroffen zu haben mein Profilfach zu Kulturwissenschaft zu wechseln. Als ich mich 2022 an der Uni Bremen beworben habe, war eine der Optionen auch Kulturwissenschaft, aber zu dem Zeitpunkt konnte ich mir noch nicht allzu viel darunter vorstellen. Das hat sich geändert als ich im letzten Wintersemester mit Kommilitoninnen gesprochen habe, die das studieren und mir etwas darüber erzählen konnten.
Beim Erstellen meines Stundenplans hatte ich direkt mehrere Seminare, welche mich thematisch angesprochen haben und hatte da dann eher das Problem, mich für eins zu entscheiden. Das war dann auch immer das Erste, was ich im Gespräch mit Freunden und Familie erwähnt habe, weil ich so geflasht war von der Auswahl. In meinem vorherigen Fach war eher das Problem ‚das kleinere Übel‘ für mich zu wählen.
Das Konzept im ersten Semester einen Überblick gezeigt zu bekommen, was im Fach möglich ist, finde ich gut. Die Auswahl fand ich auch gut zusammengestellt, weil einige Themen dabei waren, über die ich mir nie tiefergehende Gedanken gemacht habe. Hauptsächlich weil man bei Dingen wie wohnen und Wasser aus einer privilegierten Lage heraus darauf schaut. Durch Krankheit oder Zugausfälle konnte ich leider nicht jede Stunde mitnehmen, aber ich kann zumindest meine persönliche Top drei zusammenstellen:
- Parallelwelten: Wohnungslos in Hamburg
- Anthropology of the Uncanny
- Anthropology of Water
Das passende Seminar zur Vorlesung fand ich gut strukturiert und es gab anregende Diskussionen zu den einzelnen Themen. Was ein bisschen unglücklich war sind die Gruppengrößen. Mit 5 oder 6 Personen eine anständige Präsentation hinzubekommen war nicht unbedingt leicht und führte hier und da zu Reibungen innerhalb der Gruppen. Welche Herausforderungen meine Gruppe hatte, habe ich in einem vorherigen Blogbeitrag erklärt. Manche Punkte decken sich wahrscheinlich auch mit denen anderer Gruppenkonstellationen und Themen. Dennoch haben alle eine gute Präsentation gehalten und die Diskussionen währenddessen oder im Anschluss haben Spaß gemacht.
Mir hat das Tutorium auch gefallen, weil man direkt zu Anfang alles Wichtige für das Studium gelernt hat. Vieles war da für mich Wiederholung, aber jetzt habe ich zumindest schöne Übersichten, in denen ich schnell zu den einzelnen Themen nachschauen kann. Wie viele andere hatte auch ich die Schwierigkeit Blogbeiträge zu verfassen. Wobei da die Themen nicht das Problem waren, sondern eher auf die Mindestanzahl an Wörtern zu kommen.
Ich bin schon sehr gespannt, was das nächste Semester bereithält und, ob ich es dieses Mal schaffe mit der ersten Version meines Stundenplans zu starten.
— Marie
Dein Fazit war sehr interessant und ich kann mich da auf jeden Fall anschließen, dass es in Kulturwissenschaft wirklich viele Themen gibt, die einen persönlich interessieren und mit denen man sich dann im Anschluss näher befassen möchte, finde also diese Bandbreite wirklich immer wieder überraschend.