Autor: Marie

Das Monster unter uns

Das unheimliche kann viele Formen und Gesichter annehmen. Manch einer mag vielleicht an Horrorfilme und die darin vorkommenden Wesen denken. Anderen graut es vor der Dunkelheit, engen Gassen und zucken bei jedem Geräusch zusammen. Wieder andere verfolgen mit Unwohlsein das aktuelle Zeitgeschehen und gruseln sich vor diversen politischen AkteurInnen und fragen sich, ob es ok wäre, wenn man den einen oder anderen als Monster hinzuzählt.

Aus der Pop-Kultur kennt man die ikonischen Monster wie Vampire, Zombies und Werwölfe. Die Twilight-Saga hat, wie in der Vorlesung zum Thema Uncanny (Anthropologie des Unheimlichen) erwähnt, zu einem neuen Vampir-Image geführt. Kaltblütige Blutsauger, welche mit brutalen Methoden versuchen an das Blut ihrer Opfer zu kommen, wandeln sich im Twilight-Universum zu glitzernden Softies. Ich bediene mich hier bewusst einem überspitzten Klischee, da ich die Filme und Bücher nie gesehen/gelesen habe. Und ganz ehrlich spricht mich der Plot auch nicht an, womit ich gut und gerne darauf verzichten kann. Gleiches gilt auch für Vampir-Serien wie Vampire Diaries, wobei ich da die ersten beiden Folgen gesehen habe und ganz klar sagen kann, dass mir die Art und Weise der Serie nicht gefällt. Dennoch habe ich als Kind gerne den kleinen Vampir gelesen und den dazu gehörigen Film mehr als einmal gesehen. Im späteren Verlauf habe ich die Filmreihe Hotel Transsilvanien sehr geliebt, was vor allem an den Charakteren liegt. Ich kann mich auch noch gut an die Szene aus Spongebob erinnern, in der die ikonische Figur des Draculas einen Lichtschalter betätigt. Als Kind hatte ich danach eine Zeitlang schlecht geträumt, heute als Erwachsene kann ich darüber schmunzeln.

Katastrophen bzw. Endzeit-Szenarien, die häufig in Form von Zombie-Apokalypsen daherkommen, werden seit Jahren immer wieder produziert. Neben Filmen/Serien und Büchern, eignet sich solch ein Setting auch für Videospiele. Das bekannte Vater-Tochter-Gespann in der Serie The Last of Us wurde in der gleichnamigen Videospielreihe erstmals berühmt und konnte die Herzen vieler SpielerInnen erobern. Die Serie ist definitiv etwas, was ich mir bei Gelegenheit auch mal anschauen werde, gerade da ich das Let’s Play (Videos, in denen andere sich dabei aufnehmen, wie sie ein Spiel spielen und dabei kommentieren) zu dem zweiten Spieleteil gerne verfolgt habe. Dennoch konnte ich bis auf eine Ausnahme, sonstigen dystopischen Endzeit-Szenarien nichts abgewinnen. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich meiner Meinung nach Serien und Filme mit dem Thema stark ähneln und wenig innovative Ideen entwickelt werden. Dazu kommt, dass mich das Drama innerhalb der Gruppen, welche sich da mehr oder weniger freiwillig zusammenschließen, stört. Die einzige Serie, welche Zombies beinhaltet und ich wirklich gut finde, ist iZombie. Ja, Zombies entstehen auch hier durch einen Virus (eine andere Ursache ist wahrscheinlich auch nicht möglich), aber die Hauptprotagonistin bringt mit ihrer Fähigkeit einen interessanten Twist. Dazu kommt, dass die Serie in den Bereich der Genre Dramedy und Krimi fällt, was mir persönlich am besten gefällt. An und für sich habe ich nichts gegen düstere und bedrückende Inhalte in Filmen und Serien. Sonst würde ich auch keine Polizei- und Kriminalserien schauen. Was für mich da den Unterschied macht ist die Tatsache, dass die Teams zusammenarbeiten und kein künstlich aufgebauschtes Drama hinzugefügt wird.

 

— Marie

Gruppenarbeit

Im Rahmen der Vorlesung Ethnologie 1 hat man die Möglichkeit jede Woche aufs Neue einen Einblick in die unterschiedlichsten Themengebiete zu bekommen. Themen wie Körper, Sound und auch Wasser konnten so auf individuelle Art und Weise erschlossen werden. Zusammen mit meiner Gruppe habe ich mich an das Thema Wasser gewagt.

Zu Beginn haben wir mittels Brainstormings versucht einen Zugang zu finden. Schnell ist uns bewusst geworden, wie komplex Wasser sein kann und auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, war umso schwieriger. Aggregatszustände, Bräuche und die Frage danach, wem gehört überhaupt Wasser, sind nur ein paar Punkte auf unserer Liste gewesen. Wir sind dann auf zwei Kernaspekte gekommen: Wasserechte und Wasser als Gefahr. Unsere Gruppe bestand, wie viele weitere, aus 5 Personen, was mich auch direkt zu den Herausforderungen bringt. Dadurch, dass wir so viele waren, wurde es natürlich kompliziert alle gleichzeitig zusammen zu bekommen. Es hat oft genug funktioniert, um gemeinsam eine großartige Präsentation zu erstellen, aber es war für mich dennoch schwierig darauf zu warten, dass sich jedes Gruppenmitglied zu einzelnen Fragen und Anmerkungen meldet. Beim Bearbeiten haben wir festgestellt, dass beide Themen zusammen doch etwas viel sind. Doch wir konnten uns glücklicherweise schnell auf eins einigen: Wasserrechte. Meine erste Recherche hat mich direkt zu einem Überblick der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) geführt, wo unter anderem Abkommen der Vereinigten Nationen (auch bekannt als UN) vorkamen. Von diesem Punkt aus habe ich mich dann mit den verschiedenen Konventionen zu Nichtschifffahrtlicher Nutzung und dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen befasst. Erstaunlicherweise hatte ich keine großen Probleme mich mit trockenen Gesetzestexten auseinanderzusetzen, was vielleicht daran liegt, dass ich mir das freiwillig ausgesucht und damit einen ersten Zugang hergestellt habe, losgelöst von irgendwelchen Zwängen oder Verantwortungen anderen gegenüber. Ich hatte dann auch den Aspekt Gesetze als mögliche Idee mit eingebracht und bin bis zum Schluss dabeigeblieben, an diesem Bereich mitzuarbeiten und dann vorzustellen.

Der allgemeine Aufhänger unserer Präsentation war das Mittelmeer. Dazu haben wir einerseits Rechte und Pflichten auf dem Wasser herausgestellt (lokal, wie auch auf internationaler Ebene) und andererseits eine direkte Verknüpfung zu realen Geschehnissen hergestellt. Als eine kulturwissenschaftliche Praxis konnten wir auch auf die Biografie eines jungen Menschen zugreifen, der über eine der bekannten Fluchtrouten des Mittelmeeres nach Deutschland kam. Dies hat uns geholfen anhand der Erlebnisse dieses Menschen, die Strapazen einer solchen Reise nachvollziehen zu können. Großer Dank gilt da dem jungen Menschen, der sich dazu bereit erklärt und Mut gezeigt hat, über seine Erfahrungen zu sprechen. Und vor allem an die Kommilitonin, die es ermöglicht hat, in Form eines kleinen Interviews diese Eindrücke mit uns zu teilen.

Was mich am meisten schockiert und emotional mitgenommen hat, war die Tatsache, dass jegliche Behörden ankommende Boote, wenn sie überhaupt vorher auf dem Wasser aufgefallen sind, nur darauf überprüft haben, ob potenziell „gefährliche Personen“ darauf sind. Dass da eine Vielzahl an Personen sind, die sich seit Tagen auf einer gefährlichen Reise befinden und dementsprechend körperlich und geistig am Ende ihrer Kräfte sind, keine Rettung erfahren, finde ich mehr als verwerflich. Migration ist ein sehr großes und vor allem wichtiges Thema, was meines Erachtens viel mehr Aufmerksamkeit benötigt, als das, was man in einer Präsentation abbilden kann.

Hier der Link zur Seite der bpb:

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/wasser-2021/328630/wasser-und-sicherheit/

— Marie

Sonntags-Exkursion

Auf den Spuren der Vergangenheit

Durch Seminare und Vorlesungen erhält man Einblicke in verschiedenste Themen, die einen selbst, aber vor allem die Gesellschaft und unsere Lebenswirklichkeit betreffen. Diesen Beitrag möchte ich einer Exkursion widmen, welche im Rahmen des Seminars „Kulturen vergleichen – USA / Deutschland“, stattfand.

Hierzu ein kleiner Auszug:

Heute am 10.11.24 waren wir mit einer kleinen Gruppe im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Jedes Gruppenmitglied hat im Voraus die Karte von einem Auswanderer oder einer Auswanderin ausgeteilt bekommen und konnte die individuelle Geschichte nachverfolgen. Die Geschichten sind Erlebnisse realexistierender Personen. Das Auswandererhaus hat ihre Ausstellung in zwei Abschnitte aufgeteilt: Auswanderung und Einwanderung. Unsere Reise in die Vergangenheit startete im Jahr 1888. Zahlreiche Menschen haben sich in Hamburg, Rotterdam und Bremerhaven damals auf den Weg in eine neue Welt gemacht. Insgesamt sind sieben Millionen Menschen während des 19. Und 20. Jahrhunderts ausgewandert. Ausgangspunkt war die Kaje in Bremerhaven, welche Auswandernde nach New York brachte. Passagiere der ersten und zweiten Klasse wurden ohne großangelegte Überprüfung ziehen lassen. Anders war es in der dritten Klasse: Bevor es von Bord ging, wurde in der Auswanderungsstation Ellis Island die Eignung der jeweiligen Person geprüft. Bei Bestehen konnte man hinaus in die neue Welt. Alle anderen wurden ohne Erhebung zusätzlicher Kosten mit dem nächsten Schiff wieder zu ihrem Startpunkt zurückgeführt.

In der Ausstellung konnten wir uns die nachgebauten Kabinen der Schiffe anschauen. Es gab auch einen Speisesaal, in den man sich zu den dort platzierten Puppen reinsetzen und den Geschichten lauschen konnte. Auch Geschäfte wie einen Supermarkt, eine Schneiderstube sowie einer Bar konnten sich angeschaut werden. Am Ende der Ausstellung hatte man die Möglichkeit an Computern das Archiv nach Vorfahren zu recherchieren, welche nach Amerika ausgewandert sind, sofern dies dokumentarisch erfasst wurde. Leider gingen mit der Zeit Aufnahmen und mögliche Nachweise verloren oder wurden damals erst gar nicht erstellt. Zu meiner Überraschung lassen sich diverse Eintragungen zu meinem Nachnamen finden. Doch auf eine tiefergehende Nachforschung habe ich verzichtet, um die ohne hin schon wenigen Plätze nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.

Ich war bereits vor ein paar Jahren im Auswandererhaus gewesen und hatte den groben Aufbau noch vor Augen. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder spannend sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, da man bei jedem Durchgang noch weitere Informationen erfahren kann. Durch hohen Andrang an manchen Stationen ist es schwerer, sich direkt beim ersten Mal alles in Ruhe anschauen zu können. Aber man kann jederzeit zu den einzelnen Räumen zurückgehen und sich genauer umschauen. Jeder Abschnitt ist mit Liebe zum Detail gestaltet worden, sodass man in eine andere Zeit eintauchen kann. Dabei kann man gut und gerne einen halben Tag verbringen und man hat trotzdem noch das Bedürfnis sich weiter umzuschauen.

Man braucht für einen Besuch im Auswandererhaus keine geschichtlichen Vorkenntnisse, da man Stück für Stück an das Thema innerhalb des Aufenthaltes herangeführt wird. Zudem kann man sich von einem Guide durchführen und Erklärungen geben lassen. Auch wenn sich das stellenweise vielleicht, wie eine Werbung liest, kann ich jedem und jeder nur ans Herz legen sich die Ausstellung mal anzuschauen.

 

— Marie

Willkommen

Herzlich willkommen!

In diesem Blog werden Max, Leona, Rekin und ich (Marie) Einblicke aus unserem Studienalltag mit Euch teilen. Das können Beiträge zur O-Woche sein, zu Kursinhalten oder was einen sonst so als Studi beschäftigt.

Für mich persönlich ist es ein neuer Start in die Kulturwissenschaft, aber an der Uni Bremen bin ich schon seit Oktober 2022 unterwegs. Für Neulinge kann es herausfordernd sein, sich auf dem Campus zurecht zu finden. Gebäude, wie das GW2, werden gerne mit Hogwarts aus dem Harry Potter Universum verglichen, was die Raumfindung anbelangt. In Teilen würde ich dem zustimmen, muss aber gestehen, dass ich bisher immer Glück hatte und die Räume leicht zu erreichen waren. Wenn auch Geschichten von verschollenen Studierenden existieren, welche bis heute verzweifelt auf der Suche nach ihrem Kurs durch die Türme geistern. Mit am traurigsten ist man vermutlich, wenn man herausfindet, dass es in der Keksdose, wie man anhand des Namens vielleicht vermuten mag, keine Kekse gibt. Dafür kann man sich jede Woche zum Campuskino dort Snacks kaufen. Alternativ bietet sich auch immer ein Abstecher in die Mensa an oder man probiert sich durch das Sortiment der Cafeteria.

Traditionell werden zu jeder O-Woche Aktivitäten durch die jeweiligen Stugen (Studienausschuss der jeweiligen Studiengänge) organisiert. Hauptsächlich um den Erstis den Einstieg in den Studienalltag zu erleichtern und Kontakte zu knüpfen. Ein gemeinsames Frühstück, eine Campus-Rallye, Stadttouren und diverse weitere Sit-Ins standen auf dem Plan. Gerade am Anfang ist es hilfreich einen Crashkurs in Programme wie Stud.ip und Pabo zu bekommen. Wenn man da erst einmal den Bogen heraushat, ist der komplizierteste Teil schon geschafft. Zudem kann es nicht schaden zu wissen, wie man zu den wichtigsten Knotenpunkten am Campus kommt. Die Bibliothek und Mensa werden da von dem einen oder anderen wahrscheinlich zu einem zweiten Zuhause werden. Wobei ich an dieser Stelle gestehen muss, dass ich in meinen zwei Jahren an der Uni, wenn es hochkommt, zwei Mal in der Mensa war. Von der Bibliothek kenne ich zumindest die Lobby. Da fällt mir ein, dass ich meine Bibliothekskarte bei Gelegenheit reaktivieren muss, die ich dieses Mal bestimmt nutzen werde. Ganz bestimmt. P.S: ich habe noch niemanden in all der Zeit das Wort „Abbibben“ sagen hören, auch wenn das als prominentes Wort hervorgehoben wird.

Was ich nur jedem und jeder mitgeben kann ist folgendes: Stresst euch nicht. Wenn man 12 oder 13 Jahre lang in der Schule war, zwischendurch mal was anderes außer Klassenräumen gesehen hat, muss man sich zuerst in die neuen offenen Strukturen einfinden. Das ist normal und nimmt einem auch keiner krumm. Während man in der Schule noch eine Rückfallebene in Form von LehrerInnen hatte, ist man im Studium komplett auf sich gestellt. Aber keine Panik: ProfessorInnen, DozentInnen und andere Studis helfen bei Fragen gerne weiter. Schließlich hat jeder einmal klein angefangen und stand vor genau dem gleichen Wirrwarr. Oftmals steigen die Dozenten selbst nicht durch die ganzen Einstellungen durch und fragen nach Hilfe. Also macht euch nicht verrückt, denn den großen Sprung ins Ungewisse habt ihr schon geschafft.

— Marie

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