Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

In der vergangenen Ringvorlesung wurde die Frühförderung im Bereich Mathematik und Sprache vorgestellt. Diese soll, mit besonderem Fokus auf die Übertragung zur Schule, nun genauer thematisiert werden.

Da viele Kinder vorallem zu Beginn der Schulzeit große Probleme im Fach Mathematik und in ihrer Ausdrucksweise/Sprache haben, ist es durchaus sinnvoll, diese auch nach der KiTa weiterhin durch Projekte zu fördern. Das Projekt „Enter“ sieht hierzu vor, Kindern (in der KiTa) verschiedene Materialien wie Spiele oder Bücher zur Verfügung zu stellen, die die Kinder sich ausleihen und mit nach Hause nehmen können. Im Stuhlkreis wird mit den Kindern nach dem Wochenende über diese Materialien gesprochen und gelerntes reflektiert. Ein Problem, welches in der KiTa nicht so stark auftritt, wie in der Schule, ist jedoch, dass die Schule einen festen Zeitplan hat, an welchen sie sich mit ihren Unterrichtsstunden klassenintern orientiert. Während man in der KiTa noch sehr viele Freiheiten darin hat, den Tagesablauf zu gestalten und verschiedene Projekte einzuführen, ist es in der Schule somit sehr viel schwieriger dafür zu sorgen, dass diese nicht den eigentlichen Unterricht behindern bzw. verlangsamen.

Diesem Problem könnte insofern begegnet werden, als das die Reflexion der Materialien, die den Kindern zur Verfügung gestellt werden, entweder in Form einer AG angeboten wird (was jedoch wahrscheinlich von wenigen Kindern genutzt werden würde) oder es würde eine feste Stunde in den Stundenplan integriert werden, ähnlich wie die „Klassenstunde“, in welcher über Probleme und Organisatorisches gesprochen wird. Falls dies nicht umsetzbar sein sollte, könnte man auch die Eltern noch einmal motivieren, dies mit ihren Kindern regelmäßig durchzuführen. Dies wird jedoch auch nicht in allen Familien möglich sein.

Die Lesehürde, die Kindern bei Textaufgaben z.B. im Fach Mathematik vor eine große Herausforderung stellt, beschreibt, dass Kinder den Text vielleicht lesen können, seinen Inhalt jedoch kognitiv nicht richtig erfassen kann. Ein Beispiel hierfür wären etwa Kapitänsaufgaben, bei denen die Kinder die Aufgabe lesen, diese jedoch nicht hinterfragen und somit eine Aufgabe berechnen, die mit den im Text gegebenen Informationen nicht lösbar ist. Es geht also darum, dass die Kinder den mathematischen Inhalt gezielt aus einer Aufgabe herausarbeiten können müssen. Um dies zu tun benötigen benötigen die Kinder Wissen über mathematische Ausdrücke, wie z.B. „Abziehen“ oder später „Subtrahieren“. Wenn die Kinder nicht verstehen, was hiermit gemeint ist, können sie die Aufgaben nicht lösen. Hierbei handelt es sich um die kognitive Funktion von Sprache. Um ihre Ergebnisse mündlich oder schriftlich wiedergeben zu können benötigen die Kinder die Fähigkeit sich korrekt ausdrücken, z.B. für einen Antwortsatz. Dies umfasst die kommunikative Funktion von Sprache.

Im Hinblick auf weitere Praktika denke ich, dass es wichtig ist darauf zu achten, wo Kinder Probleme in Aufgaben sehen. Ob sie beispielsweise Probleme dabei haben einen Text nur zu lesen oder ob die Überführung in mathematische Kontexte und Sprache ein größeres Problem darstellt.

„Welche Herausforderungen stellen Textaufgaben an SchülerInnen und wie gehen sie mit diesen um?“

Ebenso wäre es interessant zu beobachten, ob den Kindern in ihrer Kommunikation im Mathematikunterricht eine Form von Unterstützung durch die Lehrkraft angeboten wird.

„Stellt die Lehrkraft den SchülerInnen im Mathematikunterricht Hilfe im Bereich der Kommunikation zur Verfügung und wenn ja, auf welche Weise?“

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