Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion
- Reflektieren Sie, inwiefern ihr eigener Englisch- (bzw. Fremdsprachen-) Unterricht funktionale und formale Aspekte beinhaltete.
Während meines Englisch Unterrichtes, vor allem in der Qualifikationsphase, war der Fokus auf das Sprechen gelegt. Ich war in einem Englisch Leistungskurs mit einer wirklich sehr lieben und bemühten Lehrerin. Unsere Lehrerin ging davon aus, dass wir alle die notwendigen Grammatikalischen Grundlagen der Sprache schon perfekt beherrschen und wollte, dass wir die auch im Sprachgebrauch anwenden,. Bei ihr war es sozusagen „verboten“ Deutsch zu sprechen. Es war sehr amüsant Sie dabei zu sehen, wie sie deutsche Wörter hört und laut sagte „I hear german words!“ mit dem Appell, dass wir wieder auf Englisch uns unterhalten. Unserer Lehrerin legte deswegen immer viel Wert auf Gruppenarbeit, wo wir untereinander immer Englisch redeten. Als Aufgabe hatten wir manchmal Dialoge, die wir zu zweit führen sollten, oder einfach normale Grammatikaufgaben aus unserem exercise book. Was die formalen Aspekte meines Fremdsprachenunterricht betrifft, hatten wir in Englisch oft ein Buch, mit Texten und Aufgaben zu diesen und ein excercise book mit meistens Grammatik oder Vokabel Aufgaben. Dort konnten wir Zeitformen, Verb Konjugationen, Vokabeln und weiteres lernen, was unseren Sprachgebrauch verstärken konnte.
- Diskutieren Sie davon ausgehend,
- Welche Fähigkeiten ein ,,guter Fremdsprachenlerner“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste
Ein „guter Fremdsprachenlerner“ musste meistens ein totaler englisch Sprachpurist sein. Das heisst, das der Schüler in Grammatikalisch korrektem Englisch spricht, so wie es seit der 3. Klasse uns in den exercise books beigebracht wird. Als Beispiel nehme ich ein Mädchen aus meinem Englisch Leistungskurs, welche sehr verbissen auf ein Medizinstudium war und in Englisch unbedingt die 15 Punkte erreichen musst. Ihr Englisch war die Definition von grammatikalisch korrekt, man dachte manchmal sogar, dass sie ein Text aus einem unserer Englischbücher liest. Es hat sich sehr steif teilweise angehört und im realen Leben würde womöglich niemand in einer Unterhaltung mit englischen Muttersprachlern, oder unter Freunde so sprechen. Jedoch hat man gemerkt, dass sie die Grammatikgrundlagen zu Hause oftmals nochmal durchgegangen ist um sie perfekt zu beherrschen. Im Unterricht wurden sie nämlich oft nicht mehr angesprochen in der Qualifikationsphase und es lag in der Eigenverantwortung, diese durch Hausaufgaben zu lernen.
Vorteile hatten natürlich auch Schüler, die von Haus aus eine zweite Muttersprache sprechen konnten. Bilinguale Kinder können flexibler denken und haben so die Fähigkeit, im späteren Verlauf ihres Lebens, leichter eine dritte oder vierte Sprache zu lernen (vgl. Motel, Katharina,2006). Aus meiner eigenen Erfahrung, kann ich dem ebenso zustimmen. Ich habe von Haus aus als zweite Sprache Farsi gelernt und konnte zwischen Farsi und Englisch viele Parallelen und identische Wörter finden, die mir das lernen um einiges vereinfachten.
- Inwiefern dies den heutigen curricularen Vorgaben in Bremen (Fokus auf interkulturelle kommunikative Kompetenz) entsprechen würde.
Laut de Bildungsplan für das Gymnasium in Englisch, von dem Senator für Bildung und Wissenschaft, liegt bei der interkulturelle Kompetenz der Schwerpunkt auf ein vorurteilsfreies Denken und Handeln, wo Klischeevorstellungen von den Schülern erkannt und abgebaut werden sollen um Kulturellen Unterschieden aufgeschlossener sein zu können (Der Senator für Bildung und Wissenschaft, 2006).
Aus diesem Grund gibt es viele Lerneinheiten rund um das Thema Großbritannien und ihre Kulturvielfalt. In Großbritannien leben viele Indisch und Pakistanische Einwanderer, da diese englische Kolonien waren. Ich erinnere mich, das Thema Migranten in England zweimal gehabt zu haben, einmal in der elften klasse und einmal in der Q1. In der Q1 haben wir uns vor allem mit der indischen Kultur auseinander gesetzt und über Zwangsehen diskutiert. Einige meiner Mitschüler war die indische Kultur sehr fremd und mussten sich in eine neue Kultur verstehen.
Quellenverzeichnis:
Motyl, Katharina (2006): Mit vier Jahren die zweite Sprache lernen, aus dem Hamburger Abenblatt, zugriff am 18.05.2023 15:04 Uhr
Der Senator für Bildung und Wissenschaft (2006): Englisch, Bildungsplan für das Gymnasium Jahrgangstufe 5-10, hrsg. Senator für Bildung und Wissenschaft, Rembertiring 8-12, Bremen, Seite 7
Mai 19th, 2023 at 21:53
1) Während meines Englisch Unterrichtes lag der Fokus, wie in dem vorgegebenen Beitrag nicht auf das Sprechen. Grund dafür könnte sein, dass ich in einem Grundkurs war und nicht in einem Leistungskurs. Bei uns lag der formaler Aspekt viel mehr im Fokus. In dem vorgegebenen Beitrag wird erwähnt, dass die Lehrkraft davon ausgegangen ist, dass die Schüler*innen die notwendigen Grammatikalischen Grundlagen der Sprache perfekt beherrschen, was bei meinem Fall ganz im Gegenteil war. Wir haben uns ständig mit grammatikalischen Grundlagen auseinandergesetzt, da viele Schüler*innen damit Probleme hatten. In dem Beitrag wird berichtet, dass die Lehrkraft im Unterricht nur die englische Sprache im Unterricht hören wollte. Dies strebte unsere Lehrerin auch an, jedoch ist dies nicht gelungen, da viele Schüler*in nicht durchgehend mit der englischen Sprache kommunizieren konnten.
In dem vorgegebenen Beitrag lagen die funktionalen Aspekte eines Englischunterrichtes im Fokus, was bei mir anders war. Auf die formalen Aspekte wurde viel mehr eingegangen.
2) Wie in dem vorgegebenen Beitrag erwähnt, ist die Beherrschung der Grundlagen einer Fremdsprache ziemlich wichtig, um ein guter Fremdsprachenlerner zu sein. Doch wie auch in dem Beitrag angedeutet wurde, reicht dies nicht aus, um die Fremdsprache perfekt beherrschen zu können und es auch im realen Leben anwenden zu können.
Viele Schüler*innen beschäftigen sich mit der englischen Sprache auch in deren Freizeit, wie z.B indem sie Filme oder Serien auf englisch anschauen, wodurch sich deren Englisch weiterentwickelt. Eine Kombi aus beiden, Freizeitaktivitäten auf Englisch durchzuführen und sich zudem auch mit der Grammatik auseinander zu setzen, wäre ein gute Grundlage, um in der Schule ein guter Fremdsprachenlerner zu sein.
Mit der Aussage, dass Bilinguale Kinder flexibler denken können und somit die Fähigkeit haben, im späteren Verlauf ihres Lebens, leichter eine dritte oder vierte Sprache lernen können, kann ich nur zustimmen (vgl. Motel, Katharina, 2006). Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Sprachen, insbesondere zwischen Sprachen, die aus derselben Sprachfamilie stammen. Dementsprechend haben bilinguale Kinder oft ein besseres Verständnis für diese Gemeinsamkeiten, wodurch sie Fremdsprachen schneller lernen können.
3) In dem Beitrag wird erwähnt ,dass bei dem Bildungsplan für das Gymnasium in Englisch, von dem Senator für Bildung und Wissenschaft, der Schwerpunkt bei der interkulturelle Kompetenz auf ein vorurteilsfreies Denken und Handeln liegt, wo Klischeevorstellungen von den Schülern erkannt und abgebaut werden sollen um Kulturellen Unterschieden aufgeschlossener sein zu können (Der Senator für Bildung und Wissenschaft, 2006).
Diesbezüglich hatte ich im Englischunterricht tatsächlich auch das Thema Migranten in England, wodurch sich die Klischeevorstellungen der Schüler*innen höchstwahrscheinlich abgebaut wurden.
Quellenverzeichnis:
Motyl, Katharina (2006): Mit vier Jahren die zweite Sprache lernen, aus dem Hamburger Abenblatt
Der Senator für Bildung und Wissenschaft (2006): Englisch, Bildungsplan für das Gymnasium Jahrgangstufe 5-10, hrsg. Senator für Bildung und Wissenschaft, Rembertiring 8-12, Bremen, Seite 7