Das Thema der Vorlesung am letzten Dienstag waren interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht. In der Begegnungspädagogik geht es um den Dialog unter verschiedenen Religionen um früh ein Verständnis für einander zu schaffen und somit Konflikten vorzubeugen. Das Wichtigste was die SuS von heute lernen, ist Toleranz und Respekt. Denn der religiöse Pluralismus in Deutschland ist sehr fortgeschritten. Das Lehrpersonal muss im Religionsunterricht jedoch darauf achten, dass beim Vermitteln des Verständnisses und des gegenseitigen Respekts keine Stereotypen der Religionen entstehen, da sie nur von einer Person repräsentiert werden.
In meinem eigenen Religionsunterricht gab es leider nur eine monotone Ausrichtung. Ich bin in Hessen, auf dem Land zur Schule gegangen. In dem Dorf waren 95% aller Einwohner katholisch. Dem entsprechend war der Religionsunterricht lediglich auf den katholischen Glauben ausgelegt. Über andere Religionen habe ich tatsächlich erst in der fünften Klasse mehr erfahren, da ich die SEK 1 in Bremen angetreten bin und es hier ein weit aus größeres Spektrum an Religionen gibt. Wir haben eine Synagoge besucht, aber eine Moschee haben wir nie besucht.
Ich denke, dass Bewahren von Neutralität ist sehr wichtig um den SuS zu zeigen, dass Toleranz unter den Religionen und der Dialog zwischen ihnen zu Verständnis führt. Den die Maxime jeder Religion ist, einfach ausgedrückt; Was du nicht willst was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu. Und wenn das Verständnis, die Toleranz und der gegenseitige Respekt da sind, wird es keine religiösen Konflikte weltweit mehr geben. In einem zukünftigen Praktikum sollte man den Umgang mit religiöser Pluralität genau beobachten und die Strategien der Lehrer für sich bewerten, da man später in genau der selben Lage sein wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass es in jeder Schule zur Aufklärung über die Verschieden Religionen kommt und der besagte, gegenseitige Respekt gelehrt wird, dass es auch Gebetsräume für die SuS gibt, die darauf Wert legen und dass es Mitarbeiter an den Schulen gibt, die sich mit jedem Anliegen in Bezug auf Religion auseinander setzen. Ich denke sowieso, dass es mehr Personal an Schulen geben sollte, da es unzumutbar ist, dass Lehrer mehr Aufgaben zu bewältigen haben, als das Lehren an sich. Die skandinavischen Länder sollten Vorbild dafür sein. Jeder Klassenverband hat einen Lehrer und einen Sachbearbeiter. In Bezug auf die Religionen würde ich mir so etwas auch für uns wünschen. Denn der regelmäßige Dialog ist der einzige Weg um Probleme schnell aus der Welt zu schaffen.
Lieber Jan,
das Thema, welches du in deinem Beitrag ansprichst, ist ein sehr wichtiges und sollte im Bezug auf die Ausbildung von Lehrern auf keine Fall vernachlässigt werden. Bereits im ersten Abschnitt machst du darauf aufmerksam, dass das bloße Präsentieren von Religionen zwar äußerst wichtig für die SuS ist, jedoch auch die Gefahr der Stereotypisierung existiert. Eine Lehrkraft sollte außerdem lieber auf die Gemeinsamkeiten der Religionen eingehen, um Konflikte zu verhindern, wie du im Weiteren feststellst. Als weiteren Lösungsansatz schlägst du vor eine/n zusätzliche/n Sachbearbeiter/in neben der Lehrkraft anzustellen, welche sich ausschließlich mit Problemen der SuS außerhalb des Lernstoffes befasst. Ich hoffe du wirst diesbezüglich gute Erfahrungen in deinem Praktikum machen und viel lernen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!
Viele Grüße
Jonas Böttcher