Ab dieser Woche gibt es auf unserem Hafenblog ein regelmäßiges Fotorätsel zu den Bremischen Häfen. Auf diese Weise können wir doch ein bisschen ins Feld gehen, wenn auch nur digital bzw. fotografisch. Wer erkennt wo das Foto aufgenommen wurde und um was es sich handelt? Vermutungen einfach als Kommentar äußern! Die Auflösung mit weiteren Informationen zum Bildgegenstand folgt dann am Ende der Woche. Seminar-teilnehmer*innen können auch selbst ein Fotorätsel mit eigenen Bildern posten! Mal gucken, wie gut wir Bremen und Bremerhaven kennen!
Nicht wundern, ich werde die Kommentare zu diesem Post erst am Ende der Woche freischalten, damit alle mitraten können, die wollen.
Ich glaube das Foto wurde in der Überseestadt geschossen, auf halbem Weg zur Kellogs-Fabrik wenn man aus Richtung Findorff/Walle kommt. Nähe Haltestelle Hansestraße. Zu sehen ist glaube ich der Zuckerbunker.
Mein Tipp ist, dass der Bildausschnitt einen alten Luftschutzbunker in der Bremer Überseestadt zeigt.
Bunker in Walle?
AUFLÖSUNG: (Hoch)Bunker und Übesreestadt sind schon mal ganz richtig. Auf dem Bild ist ein Ausschnitt des Muggenburg-Bunker zu sehen, der sich an der Straße „Auf der Muggenburg“ auf dem Kellogs-Areal bzw. der sog. Überseeinsel befindet. Die Muggenburg war bis zu den massiven Zerstörungen im 2. Weltkrieg ein dicht bebautes Wohn- und Gewerbegebiet, das schon wesentlich älter war, als der Freihafen selbst, sich mit der Enstehung der Handelshäfen aber natürlich stark verändert hat. Wenn man heute durch diese Gegend geht, fällt es wirklich äußerst schwer, sich den Alltag in diesem Viertel vorzustellen.
Der Bunker selbst wurde 1942 in den Gärten und Hinterhöfe der engen Wohnbebauung errichtet. Der Milchwirt Lunsken, auf dessen Grundstück der Bunker entstand und dessen Stallungen für ihn abgerissen werden mussten, wurde schließlich Bunkerwart. Aus dieser Zeit sind 2 Fotos überliefert, die die Tochter der Familie Lunsken heimlich aufgenommen hat. Bei dem in einem Kommentar erwähnten Zucker-Bunker handelt es sich allerdings um den Diako-Bunker an der Nordstraße, am nördlichen Rande der Überseestadt.
Die vielen Bunker in ganz Bremen zeugen von der besonderen Gefahr des Luftkrieges als Folge des deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieges. Bremen war vom Luftkrieg als nordwestdeutsche Stadt und als wichtiger Hafen- und Industriestandort besonders stark betroffen. Ein eindrücklicher Zeitzeugenbericht über eine Nacht im Bunker zeugt von den Schrecken der Kriegszeit.
Die Bunker prägen als Mahnmale gegen Krieg weiter das Stadtbild. Ihre Nachnutzung ist durch die massive Bauweise recht problematisch. Rund um das ehemalige Kellogs-Werk entsteht ein völlig neuer Teil der Überseestadt, in der eine Schule und ein Supermarkt auch den Bedürfnissen der neuen Anwohner*innen in den ehemaligen Handelshäfen Rechnung tragen werden. Der Muggenburg-Bunker wird Teil dieses neuen Areals.
Wir haben nachgeschaut, es ist tatsächlich der Hochbunker. Liebe Grüße von der Hafen-WG