Heterogenität im Schulalltag

Begleitblog zur Ringvorlesung zum Thema Heterogenität 2018

Auf dem Weg zu einer Schule

Filed under: Allgemein — at 9:41 am on Freitag, Juni 1, 2018  Tagged
  1. Die bisher eher übliche Aussonderung von Schülern mit Förderbedarf ist der Nährboden für eine Vielzahl von Problemen. Die betroffenen SuS werden „aussortiert“ und von ihren Peers getrennt unterrichtet, wodurch die Beziehung zwischen Förderschülern und Regelschülern unnötig verkompliziert und auch das Selbstwertgefühl beansprucht wird. Zum bereits berstehenden Förderbedarf wird so noch künstlich eine Hemmschwelle zur eigenen Entfaltung hinzugefügt, da man den Förderbedürftigen suggeriert, dass sie grundlegend anders sind als ihre Altersgenossen.
    Stattdessen sollte man die förderbedürftigen SuS inklusiv in Regelklassen mit einbinden. Dies fördert die Kommunikation zwischen den Peers und verhindert den Aufbau großer Hemmschwellen oder Vorurteile gegenüber Förderschülern und Förderunterricht. Die Thematik wird normalisiert und die Schüler können durch die Lehrperson im normalen Klassenverband eine besondere Förderung erhalten, während sie sich in anderen Aspekten ihres Schulalltags normal entfalten können.
  2. Die Formen in welcher sich ein Förderbedarf präsentieren kann sind vielfältig. Der Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung bezieht sich auf Schüler, die im Bereich Motorik und Akustik Probleme haben und natürlich anderweitig gefördert werden müssen, als jene SuS die Probleme mit dem Lernen und Konzentration haben und daher dem Förderschwerpunkt Lernen zuzuordnen sind. Es ist wichtig darauf zu achten in welchem Feld für einen Schüler Förderbedarf besteht und in welchem nicht. Auch in der Sozialisierung kann ein Förderbedarf bestehen. Bei der Diagnose können nicht nur die Beobachtungen und Einschätzungen der Lehrperson helfen, sondern auch die Eindrücke der Eltern und Mitschüler, welche den betroffenen Schüler auf andere Weisen kennen und einschätzen können. Eine Zusammenarbeit ist bei der Diagnose von immensem Vorteil.
  3. Bei der Bewältigung der Vielfalt an individuellen förderbedürftigen Schülern ist es wichtig, dass man auf die Ressourcen zurückgreift die einem als Lehrperson helfen. Hier erscheint es sinnvoll mit den Eltern und Schülern zusammenzuarbeiten, um verschiedene Perspektiven über Stand und Fortschritt der Förderung zu erhalten. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten spielt eine zentrale Rolle und sollte auch in höheren Klassenstufen nicht vernachlässigt werden. Auch die bisherige Schulbiografie oder gar psychologische Einschätzungen können dabei helfen zur optimalen Förderung beizutragen.
 
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