- Beim klassischen Frontalunterricht steht die Lehrperson dauerhaft im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Alle Inhalte werden allen Schülern im selben Maße und durch dieselben Methoden gleichzeitig vermittelt. Wer am Ende der Unterrichtseinheit die Lerninhalte nicht verstanden hat, wird Schwierigkeiten bekommen den Lernstand in Zukunft nachzuarbeiten, da die Lehrperson nicht jeden Schüler einzeln berücksichtigen kann.
Wenn man den Unterricht nun individualisiert und auf die Schwierigkeiten und Stärken jedes Schülers eingeht, so wird die Lehrperson nicht länger der Mittelpunkt des Unterrichts sein. Stattdessen steht der individuelle Lernstoff jedes Schülers im Mittelpunkt. Die Lehrperson hat dann eine eher unterstützende Funktion und hilft bei der Gestaltung der Lehrpläne und akuter, individueller Probleme.
- Der individualisierte Unterricht stellt einen deutlich höheren Aufwand für die Lehrperson dar als Frontalunterricht. Statt einer Unterrichtseinheit muss sie sich auf 25-30 individuelle Lernpläne und Lernbiografien einstellen und allen gerecht werden. Dafür braucht man genug Zeit, die man mit jedem Schüler verbringen kann, um dessen Fortschritt zu überprüfen und einzuschätzen. Hierbei würden vor allem kleinere Klassen helfen, da die Lehrer sonst schnell den Überblick verlieren könnten. Zudem müssten die Schüler auch bereit sein sich auf diese Methode verantwortungsvoll einzulassen, da Schüler die nicht daran ineressiert sind zu lernen die Aufgabe der individuellen Lernplangestaltung nicht besonders ernst nehmen würden. Hier bestände unter anderem die Gefahr, dass die SuS nur das erledigen würden was sie auch wirklich leisten müssen und nicht das was sie leisten könnten, wenn sie mehr gefordert werden würden.
- Kann die Lehrperson in einer Unterrichtsstunde allen SuS bei ihrer individualisierten Arbeit gerecht werden?
Zudem würde ich auf jeden Fall auch die Lehrperson selbst befragen, wie sie ihre Erfahrungen mit dieser Methode der Unterrichtsgestaltung einschätzen würde.