RV12 – Dr. Christoph Fantini – Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1.Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

In der Schule spielen die Inszenierung und Zuschreibung von Gender (Geschlecht) eine große Rolle, da diese sich stark auf die Entwicklung des Kindes auswirken.Vor allem in der Mittelstufe, in welcher die Kinder in die Pupertät kommen, spielt das eigene Geschlecht eine große Rolle, die Mädchen bekommen zum ersten Mal ihre Menstruation und die Jungs werden ebenfalls geschlechtsreif. Die Inszenierung der Individuen wird hier stark vorangetrieben, da sie beginnen sich in den vorgefertigten Geschlechterrollen zu vertiefen und sich in diese einzugliedern, wenn dies nicht schon bevor durch die Eltern geschehen ist. Jungs tragen eher „Hoodies“ und Jeans zusammen mit „Caps“ oder Ähnlichem. Wohingegen Mädchen Röcke und Blusen anziehen und beginnen Ohrringe zu tragen. Nicht nur vom Äußeren, sondern auch von der Erwartungshaltung betrachtet, werden die Kinder in Geschlechterrollen gepackt. Jungs seien für gewöhnlich begabter in Naturwissenschaften und Sport, Mädchen hingegen seien begabter in Kunst oder in sozialen Aspekten. Hinzu kommt, dass Aspekte wie Farben, die entweder „für Mädchen“ oder „für Jungs“ seien, weiter bestärkt werden, da dies häufig schon ab der Geburt des Kindes praktiziert wird.

2.Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Das beste Beispiel aus meiner Schulzeit hierzu ist der Unterricht meiner Englischlehrerin, welche sehr stark in Geschlechterrollen einteilte. Sie erstellte einen Sitzplan, nach welchem auf einer Hälfte alle Jungs und auf der anderen Hälfte alle Mädchen saßen, hier wurden dann noch nach störenden Schüler_innen sortiert, sodass ein/e eher störende/r neben einer/m eher ruhigen Schüler_in saß. Dies sollte zu einer entspannten Lernatmosphäre führen, da so niemand unnötig abgelenkt werden würde. Die Jungs hatten es hierbei um einiges schwerer gute mündliche Noten zu bekommen und wurden für gewöhnlich für jede noch so kleine Störung des Unterrichts massiv zurechtgewiesen. Nach einiger Zeit des Halbjahres hatte sie die Schüler, welche nach ihrer Ansicht am meisten störend waren und die schwächste Leistung brachten, quasi völlig vom Unterrichtsgeschehen ausgeblendet. Bei Aufgabenstellungen zur Stillarbeit, wurde von ihr nur gesagt „Und ihr stört die Ruhe einfach nur nicht, mehr erwarte ich nicht“. Dieses Verhalten ist pädagogisch gesehen völlig falsch, asu meiner Sicht und hinzukommt, dass es auch zum großen Teil ungerechtfertigt war.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Herrscht eine offensichtliche Bevorzugung einer Geschlechtergruppe vor, wenn ja, wie äußert sich diese und wenn nein, kann eine andere Bevorzugung, wie z.B. aufgrund der Herkunft festgestellt werden?

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