RV11 – Mareike Tödter – What’s the Difference

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.
In meiner Schulzeit belegte ich ab der 4. Klasse Englisch und ab der 6. Klasse Latein. Ein grundlegendes Interesse an den Sprachen war selbstverständlich Vorraussetzung. Im Englischunterricht war es vor allem wichtig, dass die Lehrkraft ein fundiertes Wissen in der Grammatik und im Vokabular der Sprache besaß. Die Lehrkraft sollte laut und verständlich sprechen, sowie eine richtige und gute Aussprache der Wörter besitzen. Ebenso sollte der Akzent so wenig wie möglich zu erkennen sein. Sie sollte über den Unterrichtsinhalt hinaus in der Lage sein ein Gespräch zu führen und gewisse Aspekte des Unterrichts zu erklären, damit die SuS nachfragen können, nicht nur spezifisch zum behandeltem Thema, und die Lehrkraft auch darauf antworten kann. Weiter sollte natürlich ein pädagogisches Grundwissen vorhanden sein, um mit den SuS richtig umzugehen und die Lernsituation für die SuS angenehm zu gestalten. Ferner war es wichtig, dass sie auch die SuS, die sich eher nicht trauten sich zu melden und etwas zu sagen, dazu zu animieren eben genau dies zu tun. In Latein war der Unterschied, dass wir nicht gelernt haben die Sprache zu sprechen, sondern zu übersetzen, außerdem haben wir viel über die Geschichte der Sprache und vor allem der Länder in der die Sprache gesprochen wurde gelernt. Hierzu war es vor allem wichtig, dass die Lehrkraft ein fundiertes Wissen über die Grammatik und die Geschichte besaß. Sie musste wissen, wie sie diese Aspekte den SuS am besten näherbringt und darauf achten nicht zu schnell von einem Thema zum nächsten zu springen. Da ausschließlich auf Deutsch gesprochen wurde war es besonders wichtig Wert darauf zu legen, dass das Vokabular immer auf dem neusten Stand war.
2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?
Für mich wäre dabei wichtig, dass der Unterricht, spätestens ab der Oberstufe, weitestgehend auf Englisch geführt wird, natürlich kann die Lehrkraft auch etwas auf Deutsch erklären, allerdings nur im Notfall, wenn ein Thema ansonsten nicht verstanden werden kann. Es soll gelehrt werden, dass eine Vokabel lieber umschrieben werden soll, als nichts zu sagen. Das „fehlerfreie Schweigen“ soll vermieden werden. Den SuS sollte beigebracht werden, dass man sich über die Aussprache o.Ä. von anderen SuS nicht lustig macht, sondern sie lieber motivieren sollte mehr zu sprechen, da so die Defizite besser ausgemacht und behoben werden können. Eine Doppelbesetzung sollte in einem Idealfall immer vorhanden sein und die Klassengröße sollte 15 SUS nicht übertreten, so ist ein gutes Lernklima möglich. Außerdem sollten über die Zeit des Unterrichts für die SuS individuelle Pläne angefertigt werden, welche die jeweiligen Stärken und Schwächen herausarbeiten und ihnen ein Lernziel vorgeben. Manche Menschen haben mehr Probleme mit der Aussprache, andere mit der Grammatik und wieder andere mit dem Lernen allgemein. Welche individuellen Probleme die SuS haben sollte im Unterricht aber auch in persönlichen Gesprächen festgestellt werden, um diesen entgegenzuwirken. Ein großes Problem, welches ich festgestellt habe, ist, dass man eine Art „Schulenglisch“ beigebracht bekommt und dies auch deutlich hört, wenn ein Mensch Englisch ausschließlich aus der Schule kennt. Austauschprogramme wären hier also sehr sinnvoll, um eine gewisse Sicherheit in die Sprache der SuS zu bringen, diese müssen natürlich für alle zugänglich sein und ermöglicht werden, unabhängig von den finanziellen Mitteln der Eltern. Reden ist einer der wichtigsten Aspekte, um eine Sprache zu lernen und darauf sollte somit der Fokus liegen, wobei theoretische Aspekte, wie Grammatik natürlich auch nicht zu vernachlässigen sind.
3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.
Um meine obigen Vorschläge umzusetzen muss das Bildungssystem in einigen Aspekten geändert werden. Um ein real existierendes Beispiel zu nennen, könnte man sich bestenfalls am finnischen Schulsystem orientieren, welches häufig als das beste weltweit bezeichnet wird. Politisch gesehen müsste mehr Geld in Schulen und die Ausbildung von Lehrkräften gesteckt werden. Momentan sind viele Bundesländer überlastet und haben keine Möglichkeiten bessere Schulformen umzusetzen. Deswegen sollte anstatt z.B. Rüstung mehr Geld in Bildung investiert werden. Ein Umdenken müsste ebenfalls stattfinden, durch welches der Fokus auf die SuS gezogen wird und nicht nur einen 90 minütigen Frontalunterricht fördert. Lehrkräfte sollten selbstverständlich bereits in der Lage sein fehlerfrei Englisch zu sprechen, deswegen sollten diese so wenig sprechen wie möglich und dies eher auf die SuS übertragen. Ferner sollte die Ausbildung zur Lehrkraft in der Gesellschaft besser angesehen werden, immerhin sind dies die Menschen, die den Kindern der Gesellschaft ihr Wissen beibringen. Wenn mehr Menschen den Lehrer/innen-Beruf erlernen wollen, können auch mehr Lehrkräfte in Schulen eingesetzt werden, die ein hohes Kompetenzlevel besitzen.

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