Genderbezogene Präsentation

Was hat die genderbezogene Präsentation der Theatergruppe bei Ihnen ausgelöst – und wie beziehen Sie diese Effekte auf Ihre Professionalisierung zu gendersensiblen Lehrkraft?

In der sechsten Ringvorlesung wurde ein Theaterstück aufgeführt, welches Denkanstöße geben sollte um möglichen Entwicklungsaufgaben für sich als angehende Lehrkraft, im Bezug auf den Umgang mit Gender, zu entwickeln.

In der Präsentation der Theatergruppe traten verschiedene, stark überspitzte Charaktere, verkörpert von Männern und Frauen, auf. Für das Publikum waren die Charakteristischen Eigenschaften klar erkennbar. Es gab den überheblichen, scheinbar sehr selbstbewussten und den ängstlichen, schüchternen und angespannten Mann. Weiter spielten drei Frauen die provozierend, ironisierende, unfreundliche Frau, die übermotivierte, arrogante und erotisierende Person und die leicht zu verunsichernde, fast zu liebe junge Frau.

Jede dieser dargestellten Figuren hätte sowohl von einem Mann, als auch von einer Frau gespielt werden können, da die Stereotypen sowohl einem Mann oder einer Frau zugeschrieben, als auch von beiden Geschlechtern inszenierte werden könnten.

Bei mir als Zuschauerin haben die Figuren verschiedene Emotionen ausgelöst. Denke ich nun im Nachhinein über meine spontanen Gefühle während des Stückes nach, fällt mir auf, dass ich den überheblichen, selbstbewussten Mann als unsympathisch und aufgesetzt empfunden habe. Im Verlauf des Stückes stellte sich jedoch heraus, dass er gar nicht so selbstsicher war wie es zuvor den Anschein hatte. An diesem Beispiel, ist zu erkennen, dass hinter bestimmten Charaktereingenschaften Genderinszenierungen stecken können, die als Strategien, bewusst oder unbewusst, verwendet werden können. Ein weiteres Beispiel könnte dazu der extrem schüchterne Mann sein. Er macht sich ganz klein und gibt sich so schwach, dass er als Konkurrent gar nicht in Frage kommt und somit nicht in Konflikte gerät.

Ich hätte nach der Präsentation genau sagen können wer mir nach einem erste Eindruck sympathisch war und wer nicht. Für eine Lehrkraft ist eine solche spontane Einschätzung sehr problematisch. Dies kann dazu führen, dass Kindern bestimmte Stereotypen zugeschrieben werden oder Genderinszenierungen von der Lehrkraft nicht erkannt und reflektiert werden. Eine gendersensiblen Lehrkraft sollte die eigenen Emotionen, verursacht durch Eigenschaften der SchülerInnen, kritisch betrachten und reflektieren! Nur so können ungerechte genderbezogenen Handlungen vermieden und die SuS dafür sensibilisiert werden.

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