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Exzellenzuni ja oder nein? eine studentische Perspektive

Im Mai dieses Jahres ist es wieder so weit: es wird darüber entschieden, ob die Uni Bremen erneut zur Exzellenzuniversität ausgezeichnet wird und somit wichtige Fördermittel für Forschung und Lehre erhält. Aktuell befindet sich die Uni Bremen mit zwei Exzellenzcluster-Bewerbungen im Rennen um Fördermittel der Exzellenzstrategie. Beide Cluster präsentierten sich kürzlich vor einer internationalen Gutachtendengruppe.Bereits 2012 konnte ein Exzellenztitel erlangt werden, jedoch erlosch dieser, nachdem die in der Förderlinie „Exzellenzuniversität“ für die Zeit nach 2019 nicht mehr antragsberechtigt war. Mehr über den eigentlichen Sinn und die Funktion sowie die Voraussetzungen für eine Uni zu einer Exzellenzuni zu werden könnt ihr in einem nicht allzu alten Artikel von uns nachlesen ( https://blogs.uni-bremen.de/eule/2024/02/09/wird-die-uni-bremen-wieder-exzellent/ ).

 Kurz und knapp: die Uni Bremen will wieder exzellent sein. Doch was bedeutet das eigentlich für uns Studierende, erlangen wir dadurch aktiv Vorteile und bedeutet exzellent forschen auch gleich besser studieren? Dazu habe ich mir als Studentin an der Uni Bremen Gedanken gemach

Zunächst einmal klingt es alles ziemlich stimmig: Wenn mehr Geld für die Forschung ausgegeben werden kann und dadurch Projekte gefördert werden, bringt es uns Studierenden natürlich Vorteile. Abgesehen von dem Prestige an einer Exzellenzuni studiert zu haben und damit eventuell bessere Aussichten auf unser Berufsleben zu haben klingt es auch von Vorteil, wenn an eben diesen Projekten z.B. auch mehr wissenschaftliche MitarbeiterInnen, DoktorandInnen und GastwissenschaftlerInnen beschäftigt sein können. Das beeinflusst auch die Zusammenarbeit mit den Studierenden/Promovierenden. Das Ansehen einer Uni steigt also erheblich, wenn sie als Exzellenzuni auftreten darf und damit steigt das Interesse für Studierenden an eben diesen Unis studieren zu wollen.

Aber führt dieses Ansehen nicht auch zu einer Art Zweiklassensystem? Kritik aus dem AstA kommt vor allem aus einer Richtung. Diskutiert wird, ob die ungleiche Verteilung von finanziellen Förderungen nicht eher zu einem Kampf zwischen den Universitäten führt und den Konkurrenzkampf verschärft.WissenschaftlerInnen hingegen argumentieren, dass dadurch eher die Zusammenarbeit zwischen beteiligten Uni gestärkt wird und Konkurrenzkämpfe eher von Persönlichkeiten der WissenschaftlerInnen provoziert werden könnten.

Ansehen, durch das das Studieren an einer Exzellenzuni zu erlangen ist schön und gut, aber was ist mit denjenigen, die es nicht tun? Werden wir dann Phänomene beobachten wie in den USA, wo Studierende belächelt und bewertet werden anhand der Universität die sich besuchen? Und wie beläuft es sich eigentlich mit dem Wohnungsmarkt? Wenn Exzellenzunis in Hamburg, Berlin und München durch ihren Titel mehr Anreiz vermitteln, die Studierenden hier mehr Ansehen erlangen, dann möchten logischerweise auch mehr Menschen diesen Vorteil nutzen. Dies hat womöglich Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Mietpreise. Diese sind jedoch gerade in diesen Städten bereits sehr hoch. Leisten können sich dies also nur sehr vermögende Studierenden. Hier stehen wir also erneut vor der Sorge des Zwei-Klassen-Systems.

Ja, das sind Fragen über Fragen und schlussendlich kommt man zu keinem Fazit. Vermutlich ist es auch hier wieder eine Frage der Perspektive. Schwarz-Weiß-Denken halte ich hier auch für unangebracht. Aber vielleicht kann man diese Diskussion auch als Anlass dazu nehmen, selbst einmal die Seiten zu betrachten und zu überlegen, aus welcher Perspektive man schaut.

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