Aufgabe 2

Teilaufgabe 01)

„Es gibt vielfältige Hinweise darauf, dass das unterrichtliche Handeln in deutschen Schulen – ungeachtet der Diskussion über Handlungsorientierung und Konstrukti- vismus (vgl. z. B. BEYEN 2003) – noch immer durch Gleichförmigkeit und Methodenmonismus geprägt ist. Es dominiert – so die Annahme – das Unterrichtsskript des lehrerdominierten, fragend-entwickelnden Unterrichts. Nach wie vor gibt es aber nur wenige empirische Untersuchungen, die diese Vermutungen stützen. “ (Seifried et al 2006:236)

Ich erwarte von dem Artikel, dass ich nähere Informationen zu empririschen Forschungen erhalte, die die vorliegende Vermutung untermauern. Zudem erhoffe ich mir Belege, die Aufschluss darüber geben, wie der Autor zu dieser Vermututng gekommen ist und dass diese Vermutung je nach Schulform (Gymnasium, Oberschule, Erwachsenenbildung, Grundschule…) differenziert wird. Interessant fände ich auch eine Differenzierung in Schulfächer, da sich unterschiedliche Methoden, Medien, LehrerInnenrollen sicherlich fachdidakttisch unterschiedlich auswirken.
Darüber hinaus erwarte ich eine Beurteilung des vermeintlich vorherrschenden lehrerInnendominierten und fragend-entwicklenden Unterrichts in Bezug zum Lernerfolg der SchülerInnen.

 

Teilaufgabe 02)

a) Zunächst einmal hat mich die recht große Zahl an empirischen Untersuchungen zum Thema der Unterrichtsmethodik überrrascht, jedoch scheinen alle genannten Studien (TIMSS..) sich auf den Mathematikunterricht zu beziehen, wozu ich mich als angehende Politk- und Spanischlehrerin kaum fundiert äußern kann.  Ich bin zunächst automatisch davon ausgegangen, dass sich der Text auf allgemeinbildende Schulen bezieht, jedoch beginnt bereits im 1. Abschnitt „Problemstellung“ die inhaltliche Auseinandersetzung mit der methodischen Gestaltung des Unterrichts in der beruflichen Bildung, nämlich im kaufmännischen Bereich. Die Frage nach einer Beurteilung des Methodenmonismus wird nicht hinreichend beantwortet, vielmehr wird sich der Frage der „SchülerInnenzufriedenheit“ damit gewidmet, die jedoch keine Aussage zum Lernerfolg ersetzt.
In der Auseinandersetzung mit dem Einsatz von Methoden und Medien in kaufmännischen Schulen wird deutlich, dass der Einsatz von Sozialfomen und Methoden  je nach fach sehr unterschiedliche Auswirkungen hat (je nach Lerninhalt und auch Stoffmenge).

b) Vorliegender Artikel lässt deutlich werden, dass die anfängliche These, dass Unterricht an deutschen Schulen vorwiegend lehrerInnendominiert und fragend-entwickelnd ist, stimmt. Anhand des Beispiels der berufsbildenden Schule aus dem kaufmännischen Bereich wird gezeigt, dass die Methodenauswahl differenziert wird/werden muss nach Fachinhalt, so bieten sich beispielsweise Diskussionen und Gruppenarbeitsphasen eher im Fach Wirtschaft an. Zudem wird deutlich, dass sich persönliche Merkmale der Lehrerin/des Lehrers ebenso auf die Methodenauswahl auswirken wie die Vorbereitungszeit, die benötigt wird, um die Methoden, Medien und Sozialformen in einer Lengruppe durchzuführen.

 

Teilaufgabe 03)

Trotz intensiver Recherche habe ich keine empirische Untersuchung zum Methoden- und Medieneinsatz  im Spanisch- oder Politikunterricht gefunden, möchte jedoch auf zwei interessante Beiträge zu diesem Thema verweisen.

Zunächst eine Expertise von Professor Dr. Bardo Herzig, die er im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellte, in der die Frage beleuchtet wird: wie wirksam sind digtale Medien im Unterricht.
Ausgewählt habe ich die Abhandlung vor allem deshalb, weil sie an meine Erwartungen an den Text aus Teilaufgabe 02 anknüpft. Anspruch der Expertise ist eine Versachlichung der durchaus emotional aufgeladenen Debatte um die Wirksamkeit digitaler Medien im Unterricht.
Neben einer Darstellung des aktuellen Diskurses um die Nutzung digitaler Medien im Unterricht an deutschen Schulen werden die verschiedenen Wirkungen der Nutzung digitaler Medien im Unterricht auf das Individuum, den Unterrichtsprozess, auf die institutionelle Ebene „Schule“ und auf metaanalytischer Ebene unterschieden.
Ebenso wird analysiert, welche SchülerInnengruppen am meisten und in welcher Art vom Einsatz digitaler Medien im Unterricht profitieren und welche Risiken und Herausforderungen ebendieser Einsatz mit sich bringt.
Hier wird deutlich angeknüpft an die Hattie-Studie.

http://www.digitalisierung-bildung.de/wp-content/uploads/2014/11/DigitaleMedienUnterricht_final.pdf

 

Die zweite Veröffentlichung, welche ich gerne erwähnen möchte, ist das Buch “ Web 2.0 im Fremdsprachenunterricht. Ein Praxisbuch für Lehrende in Schule und Hochschule“, geschrieben von Jürgen Wagner und Verena Heckmann, welches sich auf den Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht bezieht und sich deshalb auf den Spanischunterricht beziehen lässt. Ich kann das Buch wegen seiner Praxisnähe empfehlen; es enthält bereits in der Praxis erprobte Lernmaterialien. Betont wird insbesondere die motivationssteigernde Wirkung von multimedialen Lerninhalten auf die SchülerInnen betont. So können „unliebsame“ Kompetenzen wie das Schreiben interessant und schülerInnenorientiert verpackt werden (einen Blogbeitrag verfassen, einen Kommentar in sozialen Netzwerken hinterlassen) und es kann an die Lebenswelt der SchülerInnen angeknüpft werden (einen Brieffreund zum Beispiel via Facebook haben…).

http://www.vwh-verlag.de/vwh/wp-content/uploads/2012/10/titelei-wagner-heckmann.pdf

 

Teilaufgabe 04)

Beobachtungen 8.Klasse Spanisch Oberschule Beobachtungen 11. Klasse Politik Oberschule

 

Teilaufgabe 05)

Beobachteter Stundenablauf in einer 8. Klasse, Oberschule, Fach Spanisch:

Die beobachtete Spanischstunde entspricht dem typischen Stundenverlauf in der beobachteten Lerngruppe bei der Lehrerin. Zunächst werden die SchülerInnen begrüßt, die Anwesenheit wird überprüft und der geplante Stundenverlauf, welcher an der Tafel notiert wird, wird laut vorgelesen und durchgesprochen.
Auch für das Vokabelspiel im Anschluss wird die Tafel als Medium genutzt, um schnell die Spielergebnisse der in zwei Gruppen eingeteilten Lerngruppe zu notieren. Dieser Medieneinsatz der analogen Tafel ist praktikabel und effizient.
Da zu den Kernkompetenzen im Spanischunterricht das „Hörverstehen“ gehört, ist der Einsatz von Audio-Dateien regelmäßiger Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts. Die Lehrerin spielt die Audiodatei von einem MP3 Player auf selbst mitgebrachten Boxen ab, was sich einfach und ohne technische Schwierigkeiten durchführen lässt.
Bevor die SchülerInnen den Hörverstehenstext hören, erhalten sie ein Arbeitsblatt, auf dem sie über Multiple Choice ihr Verständnis der Audiodatei überprüfen sollen, die Ergebnisssicherung bzw. das Vergleichen der Einzelarbeitsergebnisse erfolgt, wie immer in der Lerngruppe, mit Hilfe einer OHP Folie mit den richtigen Löungen, die die SchülerInnen selbstständig mit ihren abgleichen sollen. Da die Lerngruppe auch an diese Methode bereits gewönt sind verlief diese Sicherungsphase schnell und die anschließende Fragenrunde im Plenum ebenso.
Da die Lerngruppe recht leistungsheterogen ist, werden im Rahmen der Binnendifferenzierung Redewendungen und Vokabular auf einer OHP Folie bereitgestellt, auf die die SchülerInnen zurückgreifen können, wenn sie Hilfe benötigen. Die anschließende Partneraufgabe (schreibe einen Dialog), für die noch 10Minuten verbleiben, soll zu Hause beendet werden, was zur Folge hatte, dass die Lerngruppe ruhig und zügig gearbeitete hat, um weitere Hausaufgaben zu vermeiden.
Der Medieneinsatz erschien mir stets sinnvoll, praktikabel und angemessen an die Inhalte bzw. unterstützend und effizient. Auffällig ist, dass die Lerngruppe an diesen Medieneinsatz bereits gewöhnt zu sein scheint, was die Durchführung vorantreibt. Lediglich in der letzten Erarbeitungsphase (schreibe einen Dialog) hätte ich zur Sicherung der vorgegebene Vokabeln und Redewendungen ein Arbeitsblatt/Kopie dem OHP vorgezogen, da die SchülerInnen dann auch zu Hause auf die Worte zurückgreifen könnten.

Die dokumentierte Politikstunde fand in einer 11. Oberschulklasse statt.
Da der unterrichtende Lehrer verspätet zum Unterricht erschien (6Minuten), begann der Unterricht erst um 11:26 mit der Begrüßung, Anwesenheitskontrolle und der weiteren Stundenplanung. Da die Lerngruppe das gesamte Schulhalbjahr in kleinen Projektgruppen arbeiten, die in Form eines Gruppenpuzzles ablaufen und auf Präsentationen hinauslaufen, findet kaum lehrerdominierter und fragend-entwicklender Unterricht statt, vielmehr geht der lehrer von Gruppe zu Gruppe und kontrolliert Teilergebnisse, die zuvor in „Meilensteinen“ festgelegt wurden. Deshalb ist die von mir beobachtete und dokumentierte Stunde für diese Lerngruppe typisch. Bis auf die Präsentationen der SchülerInnen selber wird als Theorieinput zumeist Textmaterial aus Büchern oder Kopien eingesetzt. Die Präsentationen der Arbeitsgruppen, die zum Ende der beobachteten 45Minuten begannen, wurden begleitet von Handouts (zuvor fand eine Methoden Einführung in das Verfassen eines Handouts statt) und wurden visualisiert durch Plakate und Wandzeitungen, die im Lernraum aufgehängt wurden. Powerpoint Präsentationen waren vom lehrer ausdrcklich nicht erwünscht.
Für mich als Beobachterin war die Projektarbeit in Arbeitsgruppen in der Beobachtung etwas monoton, aber die SchülerInnen arbeiteten stets konzentriert, sorgfältig und zielorientiert in ihren Gruppen zusammen, was deutlich die Sozialkompetenz innerhalb der Lerngruppe fördert. Die Präsentationen mit Wandzeitungen und Plakaten halte ich für sinnvoll, da die Arbeitsergebnisse so im Klassenraum permanent verbleiben und die Präsentation an sich ohne Vorbereitungszeit (Beamer besorgen, anschließen, Laptop hochfahren….) schnell ablaufen können. Zusätzlich berichtete mir der unterrichtende Lehrer im Anschluss über die Schwierigkeit, dass offenbar die Kompatibilität von SchülerInnenlaptops und Software mit dem schuleigenen Beamer nicht immer gegeben sei.

 

Teilaufgabe 06)

-> Wie typisch waren die dokumentierten Stunden?
Die dokumentierten Stunden waren sehr typisch für die unterrichtenden
LehrerInnen und für die beiden Lerngruppen. Neben dem typischen
Stundenverlauf, waren auch Medien- und Methodeneinsatz und die
verschiedenen Sozialformen repräsentativ (weitere Erklärungen dazu in
Teilaufgabe 05).

-> Weitere Details zu verwendeten Medien (zum Beispiel Software..)
Bis auf den MP3 Player wurden nur „klassische analoge“ Medien (analoge
Tafel…) eingesetzt, weshalb ich wenig zweiteren Details der Medien erwähnen
kann, jedoch finde ich es erwähnenswert, dass sich in dem Lernraum der 8.
Klasse ein stationärer PC befindet, den die SchülerInnen bei Bedarf zum
Nachschlagen von Vokabular einsetzen können, was sie jedoch kaum
wahrnehmen. Erwähnenswert ist ebenso, dass der MP3 Player und die
benutzen Lautsprecher im Spanischunterricht aus dem privaten Besitz der
Lehrerin stammen, da die Schule nur CD-Player zur Verfügung stellt.

-> Probleme beim Medieneinsatz:
Ich konnte mein Medieneinsatz keine probleme beobachten, was sich jedoch
größtenteils damit erklären lässt, dass die Lerngruppen bereits an die
benutzten Medien und Methoden gewöhnt sind (Audioaufnahmen, das
Vergleichen von Arbeitsergebnissen mit einer OHP Folie, die Projektarbeit in
Gruppen, das Präsentieren von Ergebnissen mit einem Plakat/Wandzeitung..).
Interessant fand ich die mir berichteten Schwierigkeiten bezogen auf die
Kompabilität von mitgebrachten digitalen Präsentationen auf einem USB Stick
oder Laptops von SchülerInnen und dem schuleigenen Beamer. Ich sehe als
einzige Lösung für diese Herausforderung einen „Probelauf“ der präsentation
jeweils eine Woche vor der eigentlichen Präsentation oder die Erstellung der
digitalen Präsentation in der Schule selber, welche technisch mit 2 großen
Computerräumen und zusätzlichen stationären PCs in Lernräumen und
„Medienwagen“ sehr gut augestattet zu sein scheint.

-> Wären mehr digitale Medien sinnvoll?
In beobachteten Unterrichtssituationen halte ich den Einsatz von mehr
digitalen Medien für nicht sinnvoll. Neben dem erhöhten Aufwand für den
Aufbau…wodurch Unterrichtszeit verloren geht, ist mir aufgefallen, dass es
keinen verbindlichen Unterricht im Bereich Medienkompetenz für die
SchülerInnen gibt. Ohne diese Schulung halte ich einen selbstständigen Einsatz
von digitalen Medien durch die SchülerInnen für wenig praktikabel bzw.
sinnvoll. Gut gefällt mir der Einsatz digitaler Medien durch LehrerInnen,
gerade im beobachteten Politikunterricht, als Fundus von tagesaktuellen und
schülerInnenorientierten Materialien, die motivationsfördernde Inputs für die
Lerngruppe in kurzer Zeit generieren (Zeitungen, Blogs Videos…..)
Im Hinblick auf die Konzentration des Fremdsprachenunterrichts auf die
Mündlichkeit halte ich den vermehrten Einsatz von digitaler Lernsoftware für
ungeeignet, im Gegensatz zum Einsatz authentischer Sprechbeispiele (aktuelle
Nachrichtensendungen, Filme, Lieder…..).

eTeachr2016KW14

Hallo!
1. Ich heiße Rebecca und studiere Hispanistik und Politikwissenschaft im Master of Education. Es ist recht schwierig, den Studiengang Politikwissenschaft in wenigen Sätzen zu beschreiben. Grundsätzlich geht es nicht hauptsächlich darum, aktuelle politische Situationen zu erklären, sondern es geht auch um allgemeine sozialwissenschaftliche Inhalte und Definitionen. Im Gegensatz zur Geographie oder der Geschichte ist die Orientierungsgröße in der Politikwisssenschaft nicht die Zeit oder der Raum, sondern der Mensch.

2. Wenn ich mich an meine eigene Schulzeit erinnere, ist mir besonders mein Spanischlehrer im Gedächtnis geblieben, weil er kein starres Unterrichtskonzept hatte, sondern stets auf Schülerinteressen eingegangen ist und sich nicht nur an curricularen Vorgaben orientiert hat. Zudem bot sein Unterrichtskonzept die Möglichkeit einer starken Binnendifferenzierung. So wurde beispielsweise arbeitsteilig an einem Roman gearbeitet.

3.  Wenn ich an die Mediennutzung  in meiner Schulzeit denke, hat mir persönlich der Einsatz der Tafel und klassischer Medien, also Büchern und Fotokopien am meisten gebracht. Sicherlich stärkte es meine Motivation, wenn im Unterricht eine Filmsequenz oder im Fremdsprachenunterricht ein Lied eingesetzt wurde jedoch habe ich in Erinnerung, dass die Arbeit am Computer in der Schule wenig effizient war. Gerade, weil die technische Ausstattung oftmals defekt war, hat der Einsatz von Beamern…für mich keine motivationsfördernde Wirkung gehabt.

4. Meine eigene Mediennutzung hat sich in den letzten fünf Jahren stark verändert, da ich erst seit den letzten fünf Jahren ein Smartphone nutze, wodurch ich viel öfter das Handy benutze, beispielsweise, um Mails zu kontrollieren. Ich nutze den Laptop täglich, jedoch bin ich in sozialen Netzwerken nicht oft aktiv. Persönlich versuche ich für mich, die Medie nur eingeschränkt zu nutzen, da ich in meinem Freundeskreis stark die Tendenz feststelle, dass Medien als Ersatz für face-to-face Kommunikation und echte soziale Kontakte genutzt werden, die stark zur Abschottung einzelner beitragen.

5a) Das Internet macht das Leben als Lehrerin/Lehrer für mich manchmal leichter, weil es so möglich ist, schnell an Unterrichtsmaterial wie Zeitungsausschnitte oder auch bereits aufgearbeitete Materialien zu kommen und diese untereinander auszutauschen.

5b) Digitale Medien wie z.B. Interactive Whiteboards, Tablets oder das Internet werden für die Schule der Zukunft noch immer nicht wichtiger sein als die Lehrerin oder der Lehrer selber.

5c) Smartphones in der Schule sollen verboten sein, da sie die SchülerInnen und Schüler vom Unterricht ablenken und zudem eine Gefahr für die Privatsphäre von Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen und Lehrern darstellen.