Was zeichnet Heterogenität überhaupt aus? Diese Frage wurde unter Anderem in der ersten Vorlesung behandelt.
Heterogenität ist kurzum die Verschiedenheit in Bezug auf z.B. das Geschlecht, die Staatsangehörigkeit, den sozialen Hintergrund etc. Nun besteht vor allem für LehrerInnen die Herausforderung darin zu erkennen, dass SchükerInnen zwar viele Gemeinsamkeiten haben, der Unterricht aber durch Heterogenität geprägt ist und LehrerInnen auf diese Verschiedenheiten bei der Unterrichtsgestaltung Rücksicht nehmen sollten. So kann es z.B. sein, dass Jungen in Kunst eine andere Motivation benötigen als Mädchen. Das Geschlecht kann in anderen Fächern dann wieder vollkommen unrelevant für die Motivation sein. Diesen und weitere Aspekte gilt es als LehrerInnen zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren. Ebenso sollte bei Erklärungen darauf geachtet werden, dass einfach zu verstehende Worte genutzt werden sollten. Andernfalls könnten (selbst in Fächern wie Mathe) z.B. SchülerInnen mit einer fremden Muttersprache Schwierigkeiten mit dem Verständnis bekommen. Auch das gilt es als LehrerInnen zu beachten.
In meiner Schulzeit habe ich Heterogenität nicht bewusst wahrgenommen. Rückblickend werden mir sowohl sichtbare, als auch unsichtbare Unterschiede deutlich. Jedoch hatte ich nicht das Gefühl, dass darauf besondere Rücksicht genommen wurde. Das bedeutet, dass kein differenzierter Unterricht o.Ä. stattgefunden hat. Ich würde einschätzen, dass man es sich damals einfacher gemacht hat und die Klasse stets als homogene, also gleiche Gruppe angesehen hat. In dem Fall erhält jeder Schüler, jede Schülerin die gleiche Erklärung, die gleiche Aufgabe, die gleiche Bearbeitungszeit, die gleiche Vertiefungsaufgabe etc. Das sollte bei der Gestaltung des Unterrichts in Anbetracht dessen, dass die Klasse als heterogen angesehen wird, nicht der Fall sein. Es könnte dabei z.B. verschiedene Gruppen geben, die verschiedene Aufgaben bearbeiten, verschiedene Erklärungen erhalten, etc.
Während meines O-Praktikums würde ich zunächst gerne die Heterogenitätsmerkmale untersuchen und einige davon (sichtbare und unsichtbare) gerne aufführen. Ich würde gerne erfahren, ob aufgrund von diesen Merkmalen differenzierter Unterricht stattfindet und mit dem SchülerInnen sprechen, wie sie diesen beurteilen. Es wäre interessant zu hören, ob sich SchülerInnen mit schwächeren Leistungen nicht diskriminiert fühlen, wenn sie in einen „Extra Unterricht“ gehen müssen. Worauf ich hinaus möchte ist, ob es für die SchülerInnen eine Hilfe oder eine Unannehmlichkeit ist. Zudem würde ich gerne mit LehrerInnen sprechen, die einen Wechsel zum differenzierten Unterricht miterlebt haben. Meine Fragen wären, ob und wieviel mehr Vor- und Nachbereitungszeit diese nun für den differenzierten Unterricht benötigen und ob sie Fortschritte bei den SchülerInnen wahrnehmen.