Hinweise darauf, dass Jungen gegenüber Mädchen benachteiligt werden

Wilfried Bos stellt in der Begleituntersuchung zu IGLU 2003 fest, dass Jungen sich in der Tendenz – im Vergleich mit der weiblichen Gleichaltrigengruppe – signifikant weniger sicher in Schule fühlen, deutlich weniger gerne zur Schule gehen und eindeutig häufiger das Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte nicht/wenig um sie kümmern. Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse und wie könnte man diese Situation verbessern?
Es gibt mehrere Gründe warum die Jungen im Vergleich zu Mädchen weniger gern zur Schule gehen bzw. sich weniger sicher in der Schule fühlen, und das Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte weniger um sie kümmern. Zum einen könnte es daran liegen, dass die Jungen vom Kindergarten bis zum Abitur überwiegend von den weiblichen Pädagogen umgeben sind. Somit fehlen den Jungen die männlichen Bezugspersonen als Vorbilder und Ansprechpartner. Auch der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Max Schmidt, betonte: „Sowohl in der Grundschule, aber auch während der Pubertät, ist es wichtig, dass Jungen und Mädchen in männlichen und weiblichen Lehrkräften positive Rollenvorbilder erleben.“ Das zunehmende Verschwinden von Männern aus den Schulen erschwere gerade den Jungen die Auseinandersetzung mit der eigenen Rollenidentität.
Die weibliche Dominanz an den Schuleinrichtungen ist nicht der einzige Grund zur Benachteiligung der Schüler. Es gibt bestimmte Verahaltensstereotype, die für Mädchen oder Jungen als typisch angenommen werden. So werden Jungen oft als frech, unfleißig und laut gekennzeichnet. Diese Einstellung der Lehrkräfte erschwert den Schüler erfolgreich zu sein. Hinzu kommt, dass nach wie vor viele Jungen auch bei schlechteren Leistungen noch über ein besseres Selbstwertgefühl verfügen als viele Mädchen. Viele Jungen wollen aber durch eine gute Schubleistung nicht auffallen, weil das ja uncool ist.
Ein weiterer Grund für die schlechtere Schulleistung könne die Benachteiligung durch eigene Eltern der Jungen zu Stande kommen. Da Mädchen von ihren Eltern häufiger bei den Hausaufgaben unterstützt als Jungen werden.

Um den Junge das Leben in den Schulen leichter zu machen, müssten vor allem mehr männliche Fachkräfte von den Schulen angestellt werden und die Vorurteile gegenüber den Jungen vermiendert werden.

 

Der offene Unterricht

Der offene Unterricht kam in den genannten Methoden nicht vor. Diskutieren Sie kritisch warum, dies der Fall war! Welche Vorteile bringt offener Unterricht für heterogene Gruppen, welche Nachteile haben Sie bereits im schulischen Alltag beobachten können?

Ich möchte zunächst das Konzept des offen Unterrichtes wie folgt definieren: „Pädagogisches Prinzip im Unterricht, das die Zielsetzung enthält, den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten einer weitgehenden Selbstbestimmung über Umfang, Tempo, Inhalt, Materialien und Partner des Lernens zu geben“ (Maras 1997).
Diese Form des Unterrichtes strebt eine Veränderung der Lernkultur an, die die
Persönlichkeitsentwicklung fördert und die SuS auf die Anforderungen der
modernen Gesellschaft besser vorbereitet. Dabei werden die Team-, Kooperations-,
Konflikt-, Kommunikationsfähigkeit, Mündigkeit, Selbstständigkeit den SuS
beigebracht.
Es wird also vorausgesetzt, dass die SuS eigenständig arbeiten können und die Relevanz des Erlernens versteht.
Die Inklusion ist meine Meinung nach ein Gegenstück dem offenen Unterricht. Die “Inklusionskinder“ sind auf eine besondere Förderung im Unterricht angewiesen. Die SuS benötigen stets eine pädagogische Unterstützung. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Umsetzung des offenen Konzeptes in der Schulischen Inklusion als schwierig gestalten könnte.