Schule für wirklich alle? Ziele, Herausforderungen, Beispiele

Würde ich das Fach Inklusive Pädagogik nicht studieren, dann hätte ich wenig Berührungspunkte in meinem bisherigen Studiumsverlauf bezüglich des Themas gehabt. Ich weiß, dass wir im ersten Semester in EW über Chancengleichheit und Herausforderungen gesprochen haben. Um später in der Praxis vorbereitet zu sein und Handlungsmöglichkeiten anwenden zu können wäre es sinnvoll, wenn Inklusion auch in anderen Vorlesungen/Seminaren thematisiert würde.

In meinem letzten Praktikum betonte die Schulleiterin immer wieder, dass die Schulentwicklung ein Prozess ist und nie völlig abgeschlossen sein kann. An meiner Praktikumsschule wurde jahrgangsübergreifend unterrichtet. Inklusion ließ sich meines Erachtens im gesamten Schulalltag wiederfinden. Inklusiv konnte der Unterricht vor allem dank des hohen Personalschlüssels sein. Dadurch ist für mich der Unterricht sehr individualisierend gewesen, mit einem hohen Anspruch an die Differenzierung. Jedes Kind wurde nach dessen Lernvoraussetzungen gefördert und auf Bedürfnisse konnte eingegangen werden. Das Team ist multiprofessionell gewesen. Beeindruckt war ich auch von der Sonderpädagogischen Arbeit. Es gab viele Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen an der Schule und Barrieren wurden stetig überwunden, reduziert oder ganz aufgebrochen. Zum Beispiel gab es einen Jungen, der im Klassenraum nicht arbeiten konnte. Er brauchte Platz, um sich zwischendurch bewegen zu können. Die Hürde, die es ja für den Schüler gewesen ist, wurde durchbrochen. Für bestimmte Lernphasen durfte er in den Nebenraum, oder nutze die Turnhalle. So konnte er in den Lernphasen seine Konzentration immer wieder auf die Aufgaben lenken.

Um in meiner nächsten Unterrichtseinheit Barrieren reduzieren zu können, würde ich mir als Ziel die strukturelle Vorbereitung setzen. Mir ist aufgefallen, dass meine Vorbereitung bisher nicht schlecht oder unorganisiert war, jedoch nicht intensiv genug. Ich hätte stärker auf die Differenzierung der Materialien achten können, um jeder Schülerin und jedem Schüler den Zugang zum Unterrichtsthema zu ermöglichen. Ich hatte diesen Aspekt unterschätzt. Die hohe Heterogenität der Schülerschaft benötigt vielfältige Möglichkeiten, um das gemeinsame Unterrichtsziel erreichen zu können. Es wäre demnach wichtig, dass ich in der Vorbereitung den Lernstand von jedem Kind erfasse. Darauf könnte ich dann meine Unterrichtseinheit aufbauen und individualisierenden Unterricht ermöglichen.

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