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Soziokulturelle Heterogenität

Migration hat unser Land bestimmt. Dies begann schon damals im Mittelalter und zieht sich bis in unserer Gegenwart. Menschen mit einer anderen Sprache und einer anderen Kultur sind ein weiterer Aspekt der Heterogenität, die soziokulturelle Heterogenität.

Auch hier müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit keine Ausgrenzung stattfindet. Antirassistische Kampagnen und interkulturelle Pädagogik sind nur zwei Aspekte, die ich vor allem in meinem Schulalltag in der Schule wiederfinden konnte. Dies begann schon in der Grundschule, in welcher wir verschiedene Kulturen kennen lernten. So besuchten wir z.B. eine Moschee. Unsere eigenen Mitschüler führten uns dort herum und stellten uns ihre Lebensweise vor. Gerade die Kulturvermittlung sehe als einen wichtigen Punkt an. Vorurteile und Kontaktängste werden abgebaut und machen somit eine Interaktion möglich. Dabei gibt es meistens noch die Sprachbarriere. Hier muss die Sprachförderung einsetzen. Separate Klassen und Kurse sorgen wieder für eine Ausgrenzung, weshalb ich für die sofortige Aufnahme in Regelklassen bin. Hier wird die Sprache auch am schnellsten gelernt, da man ständig mit der neuen Sprache konfrontiert wird. Diesen Effekt hat man vielleicht auch selbst bei einem Auslandsaufenthalt wahrnehmen können.

Dabei stellt sich mir die Frage, ob dies auch so gut funktioniert, wie es klingt. Verstehen die „neuen“ Schüler genug um am Unterricht teilzunehmen und sich in die Klassengemeinschaft zu integrieren? Leiden die anderen Schüler darunter oder profitieren sie sogar daraus?

Heterogenität in der Klasse

Eine Klasse wird als eine Gemeinschaft angesehen. Sie besuchen die gleiche Schule und den gleichen Unterricht.

Hier enden jedoch meist die Gemeinsamkeiten der ganzen Schüler. Dies fängt beim Äußerlichen an. So gibt es verschiedene Geschlechter. Jeder Schüler ist durch seinen Körperbau mit unterschiedlichen Haarstrukturen und einzigartigen Augenfarben besonders. Es gibt keine weitere Person, die genau gleich aussieht.

Doch dieser Aspekt ist meist für die Heterogenität in der Schule nicht ausschlaggebend. Vielmehr spielt das einzelne Denken und Handeln eine große Rolle und dies ergibt sich aus den verschiedensten Erziehungen durch die unterschiedlichen Herkünfte, Religionen, Kulturen und Bildungen. Dabei versteht sich von selbst, dass die Schüler aus guten ökonomischen Verhältnissen viel mehr Möglichkeiten haben um gefördert zu werden. Dies führt zu unterschiedlichen Leistungsständen, sodass der eine Schüler den Unterrichtsinhalt besser und schneller versteht als seine Mitschüler.

Die Lehrkraft ist neben der Wissensvermittlung dafür verantwortlich, dass die Heterogenität nicht Überhand nimmt, dass keiner aufgrund seiner Benachteiligung ausgeschlossen wird und sich für jeden die gleiche Chance bietet. Dies wurde auch 2009 im Bremer Schulgesetz formuliert.

In meinem Schulalltag damals als Schülerin konnte ich die Umsetzung dieses Gesetztes nicht erkennen. Es wurde sich an den starken Schülern orientiert. Die leistungsschwachen Schüler wurden dabei nicht beachtet und zurückgelassen.

Dies darf auf jeden Fall nicht passieren, denn die Wissenslücke wird mit der Zeit immer größer und größer, bis sie nicht mehr einholbar ist. Der Frust der Schüler steigt dabei immer stärker und überträgt sich ggf. auf die leistungsstarken Schüler. Ein Konflikt in der Klasse entsteht und die Klassengemeinschaft zerbricht. Eine schlechte Atmosphäre entsteht in der Klasse, was die gesamte Lernsituation verschärft.

Die leistungsschwachen Schüler dürfen nicht allein gelassen werden. Hierbei können gerade die stärkeren Schüler eingesetzt werden, die somit ihr Wissen nochmals überprüfen und festigen können. Sie haben ggf. noch eine andere Sicht auf das Thema und schaffen so vielleicht einen weiteren Zugang. Dafür eignen sich besonders Partner- oder Gruppenarbeiten in dem auf die leistungsschwachen Schüler besonders an die Hände genommen werden. Dies führt zu mehr Interaktionen zwischen den Schülern und stärkt somit nebenbei die Klassengemeinschaft.