Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Meine zwei Studienfächer sind Inklusive Pädagogik und Germanistik. Obwohl es naheliegend wäre die zentralsten theoretischen Erkenntnisse aus den beiden Vorträgen aus den Inklusionsveranstaltungen gewonnen zu haben, beziehe ich mich zunächst auf die Veranstaltung „Mathematikdidaktik“ von Prof. Dr. Knippig. Bei dieser Veranstaltung wurde zitiert, dass Grundschulkinder mit deutscher Familiensprachen im Mathematikunterricht signifikant bessere Leistungen erbrächten, als Kinder aus anders- oder gemischtsprachigen Familien (Tiedemann/Billmann-Machecha, 2004). Diese Problematik lasst sich auch an  die problematische Herausforderung für SuS mit Förderbedarf anlehnen. Besonders wichtig fand ich den Ansatz, statt der Anforderungsstufen, die individuellen Lernstufen zu berücksichtigen. Auch, dass die fachdidaktische und konkrete Anforderungsbeschreibungen bezüglich der Lernausslage und der Zielsetzung der individuellen Schüler ein wichtiger Teil der LehrerInnenarbeit ist (Prof. Dr. Knippig), ist sehr erkenntnisreich.  Ebenfalls die Vorlesung „Gendersensible Pädagogik“ von Dr. Fantini war sehr aufschlussreich, besonders für mein Fach Germanistik. Gerade die Begriffe „Ruhenlassen“ und „Entdramatisierung von Geschlecht (z.B. Weber, 2006) sind mir als zukünftige Lehrerin sehr positiv in Erinnerung geblieben. Für meine zukünftige Arbeit als Lehrerin, sind mir diese Erkenntnisse sehr hilfreich. Durch die Mathematikvorlesung werde ich in Schulen den Lernstoff möglichst individuell gestalten und durch die Gendersensible Pädagogik werde ich zukünftig auch SuS die Wahl Ihrer Lektüre mitentscheiden lassen und versuchen Ihre Talente und Passionen zu unterstützen und zu fördern.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Diese Frage aus der Vorlesung von Prof. Dr. Müller bezieht sich auf das Thema „Inklusion“ und ist für den heutigen Schulalltag sehr aktuell und es ist meiner Auffassung nach sehr wichtig, dass dieses Thema viel präsenter wird. Ich selbst studiere Inklusive Pädagogik für Oberschulen und Gymnasien und bin ehrlich erscchrocken wie viele Laehramtsstudierende es gibt, die nicht einmal wissen, dass dieses ein Studienfach ist. Außerdem wäre es interessant in einer offenen Diskussion von den zukünfigen LehrerInnen zu wissen, wie sie sich Ihren Schulalltag mit InklusionsschülerInnen vorstellen. Natürlich ist das Thema der Findung von Verbündeten auch sehr wichtig, da es häufig Problematiken gibt, die den Schulalltag erschweren, z.B., wenn die persönlichen Assistenzen den Lehrern aufgrund ihrer Schweigepflicht gegenüber Ihres Arbeitgebers (im Regelfall ein sozialer Träger) gebunden sind, oder wenn Ärzte und Therapeuten ebenfalls Ihren juristischen Verpflichtungen nachkommen müssen. Oftmals ist es dann gar nicht möglich sich ein umfangreiches Bild der Problematik der SuS mit Förderbedarf machen zu können. Daraus folgt dann, dass die Lehrkraft nur mit Wissensfragmenten versuchen muss individuell auf die Bedürfnisse der SuS einzugehen.

Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Dies ist zwar eine Aufgabenstellung und keine direkt Frage, jedoch lässt sich die Aufforderung leicht in eine Frage umformulieren (RV03 – Dr. Christoph Kugelmeyer)

Alleine, weil es so viele Kommilitonen aus zahlreich verschiedenen Schulen, kulturellen Hintergründen und unterschiedlichen Geschmäckern gibt, wäre es außerordentlich interessant zu erfahren, wie weit sich die Vielseitigkeit der Unterrichtsmuster ertstreckt. Eine offen Gesprächsrunde oder ein Forum diesbezüglich, wäre in meinen Augen wünschenswert. Mit Sicherheit könnten so angehende LehrerInnen verschiede Muster kennenlernen und für sich die besten Erkenntnisse nutzen, um damit ihr Wissen zu erweitern und später diese in ihre Arbeit einfließen lassen.

 

  1. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Da ich einen Studiengang belege, der erst seit einem Jahr zugelassen ist, sehe ich auch in der Inklusionspädagogik die besondere Herausforderung. Der ganze Themenkomplex steckt mehr oder weniger noch in den „Kinderschuhen“. Die Inklusion gibt es schon seit über zehn Jahren, trotzdem herrscht an vielen Schulen noch Abneigung, Ausgrenzung und meistens schlichtweg  Überforderung, weil Lehrern ohne spezielle Ausbildung, SuS mit allen mögliche Besonderheiten in ihre Klassenzimmer zugeteilt werden. Es gibt natürlich auch tolle Erfolgsgeschichten, aber auch viele Beispiele, die für alle Beteiligten in einer großen Frustration endeten. Ich habe selbst über zwei Jahre Inklusionskinder in Schulen begleitet und mich dann für dieses Studium entschieden, weil ich mir erhoffe, mir Fähigkeiten anzueignen, die SuS ermöglichen, trotz Ihren Besonderheiten Ihre Lern- und Lebensziele zu verwirklichen. Durch Kommunikation mit Lehrenden und Kommilitonen, sowie alten und neuen Erkenntnissen des Fachgebiets und verschiedene Praktika werde ich mich bestmöglich auf diese Herausfordeung vorbereiten.

 

 

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