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Fokussierung des Vorlesungsthemas: Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Die zentralen Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von den aufgezählten Bereichen des Deutschunterrichts sind für mich, dass Voreingenommenheit seitens der Lehrkräfte abgebaut werden sollte und ein klischeebehaftetes Denken fehl im Klassenzimmer ist. Wenn von vornherein SuS den Vorurteilen ausgesetzt sind, dass Mädchen am liebsten Liebesromane und Jungen lieber Sci-Fi- oder Sachliteratur lesen, kann das die Beziehung von SuS zum Deutschunterricht und zu den Lehrern dauerhaft negativ beeinflussen. Im schlimmsten Falle versperren sich SuS dem Deutschunterricht und halten sich dann für „schlecht in Deutsch“, nur weil sie dem Klischee nicht entsprechen.

Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Ich habe mein Abitur an der Erwachsenenschule absolviert und auch da gab es seitens der Lehrer solche Vorurteile. Insbesondere bei den männlichen Mitschülern konnte man merken, dass sie sich über die Jahre „Tricks“ abgeguckt hatten, wie z.B. Inhaltsangaben oder Zusammenfassungen aus dem Internet zu lesen. So, konnten , oder wollten sie zumindest umgehen, dass sie gleich ein ganzes Werk lesen mussten. Das Lesen empfanden sie also als eine Art Strafe. Aus den Erzählungen von Lehrern erfuhr ich sogar von Schülern, die durch die Abiturprüfungen gefallen waren, weil sie einfach nicht  das prüfungsrelevante Werk selbst gelesen hatten. Im Fazit konnte „mann“ also bis zur Abiprüfung in Deutsch kommen, ohne dass erlernt wurde, dass es ein Genuss sein kann ein Buch von vorne bis hinten durchzulesen.

Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

Beobachten Sie, wie SuS mit Deutsch als Muttersprache im Unterschied zu SuS mit bilingualem Hintergrund, das gleiche Werk beurteilen, vorstellen und interpretieren. Beobachten Sie danach die gleiche Aufgabe, nur mit dem Unterschied, dass alle SuS sich das Werk selbst aussuchen können.

Anwendung und theoriegeleitete Reflexion auf der Unterrichts- und Schulebene: Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung (z.B. bezogen auf Unterrichtsorganisation oder Schulformen,) die systematisch genderbezogene Heterogenität einbezieht.

Zum Einen sollte ein , zumindest in Teilen, Mitbestimmungsrecht der SuS bezüglich der Literatur gewährt werden. Außerdem ist zu empfehlen, den Deutschunterricht den Interessen der SuS anzupassen. Insbesondere Rechtschreibung, Grammatik etc. lassen sich aus so vielen Texten erlernen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Gleiches gilt jedoch auch für die naturwissenschaftlichen Fächer, in denen, angeblich, die Mädchen etwas schwächer sind. Es führen etliche Wege zum erlernen von Wissen, also sollte man (egal welchen Geschlechts) diese auch gehen dürfen und nicht nur die üblichen wenigen, die doch offensichtlich für so viele SuS schwer zu begehen sind.

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