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RV14 – Abschlussreflexion

Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:
a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

In diesem Seminar wurden einige Themenbereiche behandelt, mit denen ich mich zuvor noch nie auseinandergesetzt habe. Aufgrund der dazu gewonnenen Erkenntnisse kann ich sagen, dass mich das Seminar sehr viel weitergebracht hat und ich nun ein breiter aufgestelltes Bild des Jobs einer Lehrkraft habe. Dieser Beruf ist sehr viel mehr, als nur Unterrichten.
Die für mich zentraltesten und interessantesten Erkenntnisse liegen in Bezug auf Fachdidaktik in der RV05 und RV09.
In der RV05 ging es um die Frage, ob mathematische Unterschiede zwischen den Schüler*innen ein Grund zur Sorge sind. In diesem Zusammenhang ging es ebenso um das Spielen im Mathematikunterricht. Spielerisches Lernen zielt auf mehrere Entwicklungsebenen ab. Motorische, soziale, kognitive und auch kreative Entwicklungen werden so gefördert. Betroffen ist hierdurch also nicht nur das in der Ringvorlesung angesprochene Fach, sondern jedes Fach. Ich persönlich studiere inklusive Pädagogik mit Germanistik auf Lehramt Gy/Ober. Betroffen ist bei mir somit das Fach Deutsch.
In der RV09 habe ich mich stark mit dem öffentlichen Diskurs über „Migration als Herausforderung für die Schule“ auseinandergesetzt, was mich auf direktem Wege zur nationalen Orientierung und der damit verbundenen interkulturellen Kompetenz der Lehrkräfte führt. Allem guten Unterricht und zufriedenen Schüler*innen geht eine gute Lehrkraft voran.

b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.
Bitte benennen Sie für diesen Aufgabenteil dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen (Autor*innen, Jahr, Titel).
In Bezug auf die generellen erziehungswissenschaftlichen Erkenntnisse haben mir folgende Vorlesungen am Besten gefallen:

– RV07, Prof. Dr. Frank J. Müller – Doing it wrong, doesn’t make it wrong. Inklusive Pädagigik und ihre Umsetzung.
Literatur: Feuser, Georg (2018): Entwicklungslogische Didaktik in: Müller, Frank J. [Hrsg.]: Blick zurück nach vorn – WegbereiterInnen der Inklusion. Band 2. Originalausgabe. Gießen: Psychosozial-Verlag.

– RV13, Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu: Schule in Kanada.
Literatur: Karakasoglu, Yasemin/ Günel, Alara (2020): Wie funktioniert inklusive Interkulturalität? Das Konzept des „Peaceful Village” an der Gordon Bell Highschool in Winnipeg (Kanada)

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.
Für mich persönlich war der Themenbereich zur Inklusion besonders prägend. In Bezug darauf hat mich der Vergleich mit der Schule in Kanada (RV13) sehr schockiert. Bereits zu Beginn wurde in der zweiten Ringvorlesung die nationale Orientierung des deutschen Bildungssystems angesprochen, was sich sehr gut auf die RV13 anwenden lies und für mich überaus erschreckend war. Das deutsche Bildungssystem ist sehr starr und lässt nicht viel Abweichung oder Individualität zu, was in dem Zusammenhang natürlich auch das Thema Inklusion nicht außer Acht lässt. In Kanada gehen alle Schüler*innen auf eine Schule und die Begrifflichkeiten Diversität und Individualität werden vollends verkörpert. Jeder ist an einer Schule in Kanada ganz bei sich und wird auch bei einer Beeinträchtigung ganz individuell betrachtet und dementsprechend gefördert. In Deutschland hingegen gibt es Förderbedarfe, die bewirken, dass die Schüler*innen trotz einer Beeinträchtigung mit der speziellen Förderung das allgemeine Ziel erreichen. Ganz verkehrt ist das, meiner Meinung nach, auch nicht, aber es wird definitiv nicht genug auf das Individuum eingegangen. Das haben mir einige Ringvorlesungen der letzten Wochen sehr gut und intensiv vor Augen geführt.

Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.
Ich persönlich würde gerne mehr über die RV05 erfahren, wo es um die Leistungsunterschiede im Mathematikunterricht ging. Natürlich steht in der Schule das ‚Drumherum‘ an einer ganz hohen Stelle und bedarf viel Zeit und Überlegung um das Schulsystem immer weiter zu optimieren. Dennoch finde ich auch den Unterrichtsstoff an sich sehr wichtig und würde gerne mehr über Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung erfahren. In wie weit ist spielerisches Lernen förderlich, wie gestalte ich die Arbeitsmaterialien hilfreich und verständlich oder wie kann ich Schüler*innen erreichen und unterstützen, die auf der Strecke bleiben? Diese Punkte wecken ein sehr großes Interesse in mir. Außerdem finde ich das in der RV11 angesprochene Thema der Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Gymnasialen Oberstufe sehr fesselnd. Auch dieses Thema hat mit Unterrichtsinhalten zu tun und bietet, gerade in Bezug auf Sprachen, ein sehr spannendes Themenfeld. Sprachen sind sehr wichtig und auch für die Schüler*innen mit Migrationshintergrund sollte die Förderung in ihrer Muttersprache selbstverständlich sein. 

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RV13

Wenn Sie an die Schwerpunktvorlesungen zu Migration (RV02 Karakasoglu) und Inklusion RV06 (Frau Schwarzenberg) und RV07 (Herr Müller) zurückdenken, wo sehen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Inklusionsverständnis zwischen Kanada und dem, was Sie in der Vorlesung über Deutschland gelernt haben? Bitte nennen Sie mindestens 2 Aspekte und begründen Ihre Wahl mit Bezug zu den Vorlesungsinhalten.

In Bezug auf die Themen Migration, sowie Inklusion in den Länder Kanada und Deutschland lassen sich grundsätzliche Unterschiede feststellen.

In dem Punkt Migration ist es wichtig zu erwähnen, dass die Schulen in Kanada ganz anders aufgestellt sind, als die unseren. Beginnend im Lehrstoff werden die Schüler*innen ganz anders in Sprachen gefördert. Englisch als Zweitsprache wird sehr lange und intensiv beigebracht. Allzulange und intensiv haben wir in Deutschland keine Förderung in dem Fach Englisch. Außerdem werden die Schüler*innen vielfältig in ihrer jeweiligen Muttersprache unterstützt, was sich in Deutschland ebenso als schwierig erweist. In Bezug auf die 2. RV lässt sich an dieser Stelle die nationale Orientierung anbringen. In Deutschland besteht ein Schulsystem, von dem sehr ungern bis gar nicht abgewichen wird. Auf einzelne Schüler*innen kann sich so nicht hinreichend spezialisiert werden. Gerade in Bezug auf Sprachen steht Deutschland ziemlich bescheiden dar. Schüler*innen, die der deutschen Sprache von vorn herein nicht richtig mächtig sind und keinerlei schulische Unterstützung in ihrer Muttersprache erfahren, beherrschen beide nach Beendigung der Schulzeit nicht ausreichend. Dies stellt einen großen Nachteil dar. Schülern und Schülerinnen werden darüber hinaus in Kanada sogar Gebetsräume in Schulen angeboten, was in Deutschland überhaupt nicht denkbar ist. Auch Schwerbehinderte werden in Kanada an derselben Schule unterrichtet, wie alle anderen auch. Kanada hat die Diversität und Individualität ganz anders angenommen, als Deutschland. Dies bringt mich auf die 6. RV, denn die Begrifflichkeiten scheinen mir in Kanada viel klarer, als in Deutschland. In Deutschland werden viele Begrifflichkeiten gar nicht richtig verstanden und hinterfragt, woraus ein schnelles Schubladendenken resultiert.
Jeder kann sich in Kanada ganz individuell entfalten und wird ebenso individuell gefördert. In Deutschland hingegen wird versucht, die Schüler*innen trotzt ihrer eventuellen Beeinträchtigungen unter entsprechender Unterstützung an das allgemeine Ziel zu bringen. Damit wären wir bei dem Thema Förderbedarfe und somit Stigmatisierung. Wie in der 7. RV angesprochen, können Förderbedarfe kontraproduktiv wirken. Sie kategorisieren erneut und bewirken somit das Gegenteil des ursprünglichen Grundgedankens die Schüler*innen einzugliedern. In Kanada ist jeder gleich und wird individuell gefördert. Zu solch misslichen Lagen kommt es dort gar nicht erst.

Dennoch ist es nur fair Deutschland zuzugestehen, dass aktuell vieles passiert und durchaus angefangen wird, einiges zu optimieren.  

Eine plastische Vorstellung von der Umsetzung der im Vortrag geschilderten Leitlinien der kanadischen Schulpolitik in der Praxis vermittelt der Blog aus meinem Forschungs- und Entwicklungsprojekt TraMiS (Transnationale Mobilität in Schule) unter folgendem Link. Bitte lesen Sie ihn sich durch. Welche Fragen stellen sich Ihnen als angehende Lehrer*in hinsichtlich der Übertragbarkeit von dort erwähnten inklusiven Maßnahmen und Projekten auf den deutschen Schulkontext. Begründen Sie ihre Perspektive:

Das kanadische Schulsystem kann sich Deutschland als ganz großes Ziel setzen. Ob sich dieses Ziel als erreichbar rausstellt, wage ich zu bezweifeln. Meine Beweggründe liegen einerseits in den Möglichkeiten und andererseits in der Einstellung. Eine solche Umstrukturierung würde Deutschland sehr viel Geld kosten, was in Schulen bisher nur dürftig investiert wurde. Andere Räumlichkeiten, bessere Ausbildungen der Lehrkräfte oder eine bessere technische Ausstattung kosten viel Geld. Viele Schulen machen bereits jetzt das beste aus der Situation, aber klagen dennoch über Platz- und Personalmangel. Die Macht über die Beseitigung dieser Probleme liegt leider nicht in der Schule selbst, sondern in der Regierung. Die Voraussetzung zur Lösung dieses Problems liegt, meines Erachtens, in meinem zweiten Beweggrund: Der Eistellung. Viel zu viele Menschen pflegen in Deutschland ein sehr engstirniges Denken. Weiter, schneller, besser, höher sind Mottos, von denen sich die Deutschen nur sehr schwer lösen können. Das Konkurrenzdenken müsste überwunden werden, was eine große Herausforderung darstellt. Erreichbar sind grundsätzlich fast alle Ziele, es muss nur gewollt werden und zusammengearbeitet werden. Wenn sich Deutschland stetig so weiterentwickelt, wie bisher, halte ich ein grundsätzliches Umkrempeln des Schulsystems durchaus für möglich. Es bedarf jedoch sehr viel Zeit und Kraft, die das Ziel jedoch wert ist.

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RV10

Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.

Ich persönlich hatte kaum Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus. Die wenigen Bezüge zu diesem Thema habe ich durch Lehrfilme, Erzählungen oder das Museum in Berlin – Ort der Erinnerung gesammelt.

Die einzig erschreckende Situation hat mich in der Mittelstufe ereilt. Ich persönlich oder gar eine Person meines Umfeldes war jedoch nicht betroffen.
In meiner Schulzeit haben wir, im Rahmen des Kunstunterrichtes, nach der Stadtteiloper all die Kostüme, samt der Schuhe, in der schuleigenen Vitrine platziert. Der Hintergedanke war das Zehren der gelungenen Stadtteiloper auch noch im Nachherein. Nachdem wir alles mit viel Mühe fertiggestellt hatten, kamen einige LuL auf meinen Kunstlehrer zu und baten ihn, die Vitrine noch einmal umzugestalten. All die Schuhe und die Kleidung auf engem Raum würden sehr stark an den Holocaust erinnern. Über dieses Szenario hatte keiner von uns nachgedacht. Natürlich haben wir das gesamte Schaubild sofort geändert, um so weit wie möglich von dieser Verbindung wegzukommen.
Diese Situation hat mir gezeigt, wie sensibel das Thema auch heute noch ist und mit welcher bedrückten Gefühlslage der Antisemitismus beleuchtet wird. Meines Erachtens komplett zu Recht. Ich bin sehr dankbar, dass ich persönlich keine weiteren Verbindungen zu dem Thema habe und es mich oder mein Umfeld in meiner gesamten Schullaufbahn auf zwei Schulen nie berührt hat.

In Bezug auf die Problemfelder im schulinternen Umgang sehe ich hier nur den Bezug auf die Ablehnung von Antisemitismus als heute relevantes Problem.

Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?

An dieser Stelle finde ich es wichtig, den emotionalen Hintergrund der SuS zu beleuchten. Wie gehen die SuS mit dem Thema um und wie sehr trifft es sie? Wie kann das Thema möglichst schonend an die SuS herangetragen werden?

Eine große Frage stellt sich mir auch in der Sache Tiefgründigkeit. Wie viel Raum sollte dem Thema gegeben werden? Einerseits ist es eine Zeit, die die Geschichte stark geprägt hat und über die Maßen grausam war. Andererseits gehört der Antisemitismus ganz klar der Vergangenheit an und hat in der heutigen Welt keinen Platz. Behandelt werden muss das Thema, aber in wie weit?

Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Im ersten Schritt würde ich das Gespräch mit dem betroffenen Schüler suchen und vorfühlen, wie es ihm mit der Situation geht. Auch die Eltern sollten eingeweiht werden. Im nächsten Schritt würde ich das Thema in der Klasse ansprechen und an den Verstand der SuS appellieren. Eventuell mit Hilfe von Filmen, Zeitzeugen etc. . Ebenso würde ich Kollegen und Kollegin zu Rate ziehen und sie bitten das Thema in ihren Klassen auch nochmal anzusprechen, sofern auch SuS außerhalb der eigenen Klasse in die Situation verwickelt waren. Abhaken würde ich das Thema nicht und die Situation noch über einen längeren Zeitraum beobachten, sowie weitere Gespräche mit dem betroffenen Schüler suchen, ob die Situation sich verbessert hat. Sollte klar sein, wer sich derart im Ton und Handlung vergriffen hat, würde ich auch hier ein Gespräch unter vier Augen ansetzen.

 

 

 

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RV07

Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler_innen mit Förderbedarf?
Die Grundidee, alle Schüler, unabhängig von ihrem Hintergrund, in einer Klasse zu unterrichten, ist ein großer Fortschritt. Beim genaueren Hinschauen geht die Problematik jedoch bei den Förderbedarfen schon los. Mit Förderbedarfen wird erneut eine Kategorisierung geschaffen. Somit ist Inklusion in Bezug auf die Förderbedarfe in der Theorie und Praxis ein Widerspruch in sich. Sobald ein Kind mit einem Förderbedarf „behaftet“ ist, wird ihm zeitgleich auch ein Label aufgedrückt: „Das Kind mit dem Förderbedarf“. Dieses Label kann nicht nur nach außen hin ein Problem darstellen, da die anderen Kinder das Kind mit dem Förderbedarf auch als solches wahrnehmen könnten und es somit unterbewusst direkt separiert würde, sondern kann auch für das Kind selbst problematisch sein. Durch die Feststellung eines Förderbedarfes kann viel mit einem Kind passieren. Es könnte sich beispielsweise auf dem Förderbedarf ausruhen oder fühlt sich defizitär und traut sich folglich nicht an Aufgaben außerhalb seines Labels des Förderbedarfes heran. „Ich habe einen Förderbedarf, ich bin nicht gut genug“. Außerdem kann es auch dazu kommen, dass dem Kind der Förderbedarf peinlich ist und es sich dafür schämt. Wenn bei einem Kind ein solches Gefühl entsteht, dann wird das Ziel, dem Kind bestmöglich zu helfen, nicht erreicht. Im Extremfall fühlt sich das Kind sogar noch mehr separiert und gedemütigt.

Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler_in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?
Grundsätzlich geht aus dem Förderschwerpunkt Lernen hervor, dass das Kind offenbar Schwierigkeiten beim Lernen hat, was jedoch nicht jedes Fach betreffen muss. Der Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung lässt darauf schließen, dass das Kind geistig eingeschränkt ist. Viel mehr geht aus der jeweiligen Diagnose jedoch nicht hervor, da jedes Kind unterschiedlich ist und ebenso unterschiedliche Symptome aufweist. Schüler, zum Beispiel, mit dem Förderschwerpunkt Lernen kann man nicht über einen Kamm scheren und erwarten, dass sie auf ein allgemeines Förderkonzept anspringen. Der Unterricht kann erst nach dem Kennenlernen des Schülers/ der Schülerin entsprechend angepasst werden. Kollegen, die den Schüler/ die Schülerin zuvor bereits unterrichtet haben, konnten mit Tipps und Hinweisen jedoch weiterhelfen. Auch bei Förderschwerpunkten gilt: Jeder Mensch ist einzigartig!

Wiekönnen Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeitund Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?
Ein besonders wichtiger und elementarer Punkt der optimalen Unterrichtsmaterialien besteht in dem Interesse der Schüler_innen. Womit erreicht man eine große Aufmerksamkeitsspanne in der Klasse? Wie schafft man es, den Großteil oder sogar alle Schüler_innen mitzureißen? Eine sehr aktuelle und ebenso gut umsetzbare Methode liegt in dem Einbringen von Videos. Den Schüler_innen werden grafische Möglichkeiten geboten, die die Lehrkraft allein nur schwer darstellen kann. Diese grafischen Möglichkeiten gestalten das Lernen für die Klasse ebenso sehr anschaulich. Des Weiteren halte ich viel Abwechslung für wichtig, um die Schüler_innen zu erreichen. Gruppenarbeiten, Bewegung, Stillarbeit, Vorträge, Praxis etc. können zu spannenden Unterrichtsstunden beitragen. Das Austauschen der Lehrkräfte untereinander kann außerdem deren Horizont stark erweitern, wovon letztlich die Schüler_innen profitieren.

Wählen Sie eines der Lernvideos auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre Kommiliton_innen, warum es sich ggf. lohnt sich das Video anzusehen.
Ich habe mir das Video zum Thema „Inklusion in der Sekundarstufe – Dr. Katja Scheidt“ angesehen und kann es wärmstens weiterempfehlen. Frau Dr. Scheidt ist eine sehr menschliche, empathische und engagierte Lehrerin, die ihren Beruf zur Berufung gemacht hat. Ihre Leidenschaft ist deutlich spürbar. Sie legt sehr großen Wert auf die Beziehung zu ihren Schülern und ebenso zu den Eltern, wodurch sie sehr nah an den Kindern dran ist. Die Zeit investiert sie nur zu gerne.
Die Klassenleitung ihrer fünften Klasse teilt sich Frau Dr. Scheidt mit einer Kollegin und legt viel Wert auf den Austausch der Lehrkräfte untereinander, sowie auch auf die direkte Zusammenarbeit. In dem Video werden Punkte, wie behördliche Vorgaben, Unterrichtsgestaltung, Verbesserungswünsche an dem Konzept „Inklusion“ oder auch Teamwork im Kollegium thematisiert. Dr. Katja Scheidt geht total in ihrem Job auf und vermittelt einen ganz tollen Ansatz.

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RV05

1- Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen dies bezüglich zu?

Diese Frage ist nicht ganz eindeutig zu beantworten.

Jeder Mensch ist individuell und hat in unterschiedlichen Bereichen seine Stärken und Schwächen. Es ist demnach ganz normal, dass einige in dem Fach Mathematik besser oder auch schlechter abschneiden. Natürlich gilt dies auch für alle anderen Fächer. Dass es so große Unterscheide gibt, ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Nur so kann das vielfältige System aufrechterhalten werden, denn jeder kann sich eigene Schwerpunkte setzen und Spezialist werden. So werden all die Bereiche, wie zum Beispiel BWL, Forschung, Soziales etc., abgedeckt.

Auf der anderen Seite ist jedoch nicht außer Acht zu lassen, dass gewisse Grundlagen bei allen Schülerinnen und Schülern vorhanden sein sollten. Die Grundlagen lernen die Schülerinnen und Schüler schließlich nicht nur für gute Noten und einen Abschluss, sondern auch für den ganz normalen Alltag.

In Bezug auf das zweigliedrige Schulsystem gilt es zu sagen, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler noch weiter auseinandergehen. Durch und durch negativ ist dies jedoch nicht, da sich die Schülerinnen und Schüler untereinander helfen können und sollen. Außerdem wird ebenso in e und g Kurse unterteilt, was die Schülergruppe ansatzweise auf ein Nivea bringt.

2- Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

Spielen im Matheunterricht ist durchaus ein sehr guter Ansatz. Stichpunkt „spielerisches Lernen“. Spielerisches Lernen zielt auf mehrere Entwicklungsebenen ab. Motorische, soziale, kognitive und auch kreative Entwicklungen werden so gefördert. Spielen hat immer etwas mit Freunde und Spaß zu tun und geschieht freiwillig. „Spielen“ klingt demnach für die Schülerinnen und Schüler sehr viel ansprechender, als „Lernen“. Somit ist die Verknüpfung zur Mathematik auf einmal sehr viel positiver.

3- Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz. Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.

  • Haben die Schülerinnen und Schüler Erfolgserlebnisse und verbinden das neu Gelernte mit positiven Gedanken?
  • Lassen sich die Schülerinnen und Schüler schnell ablenken und wie konzentriert können sie auch mit Partnern arbeiten?

4- Benennen Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung von Lernenden anregen können.

  • Eckenraten- hierbei stellt sich in jede Ecke des Raums eine Schülerin/ ein Schüler. Wer die laut vorgelesene Frage des Lehrers als erstes richtig beantwortet, darf eine Ecke weiter. Wer als erstes wieder in seiner Ecke angelangt, hat gewonnen und bekommt einen Preis. Zum Beispiel Süßigkeiten.
  • Jeder überlegt sich in Eigenregie ein auf den Unterricht bezogenes Spiel, welches dann später in kleinen Gruppen von Mitschülerinnen und Mitschülern gespielt wird. Anschließende Feedbackrunde in der ganzen Klasse.

 

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RV02 Ringvorlesung

Aufgabe 1. 

Mit einer ’nationalen Orientierung des Bildungssystems‘ ist gemeint, dass die Schule sich schwertut den Schülern eine andere Perspektive zu vermitteln, als die der eigenen Nationalität. Demnach werden migrationsgesellschaftliche Fakten und Aspekte außer Acht gelassen und Migration wird als solches noch nicht in die Schulpraxis einbezogen. Die Regelstruktur soll beibehalten werden, ohne dabei die Grundstruktur zu hinterfragen. 

In Hinblick auf meine eigene Schulzeit fällt mir bei diesem Thema gesondert der Deutsch-, sowie Geschichtsunterricht ins Auge. Der Lehrplan in dem Fach Deutsch sieht ausschließlich deutsche Lektüren vor und beschränkt sich darüberhinaus auf deutsche Geschehnisse (zum Beispiel bei dem Thema Epochen). Die Beobachtung deckt sich mit der im Geschichtsunterricht, wo nur die deutsche Geschichte behandelt wurde und andere Nationalitäten nur im Zusammenhang mit Grenzkriegen auftauchten. 

Aufgabe 2.

Der öffentlichen Diskurs über „Migration als Herausforderung für die Schule“ führt mich auf mehreren Wegen immer wieder sowohl zu der nationalen Orientierung des Bildungssystems, als auch zu der Lehrerschaft. 

Das Bildungssystem wird leider nicht ausgleichend tätig, sondern setzt auf stark national orientierte Perspektiven und Interessen.

Außerdem ist es Heutzutage für eine Lehrkraft ein Muss eine interkulturelle Kompetenz zu entwickeln und das, was sie an die Schüler herantragen, zu hinterfragen. 

Verdeutlicht wurde mir durch die Vorlesung, dass festgestellt wurde, das Schüler mit MH weniger auf Gymnasien anzutreffen sind, als auf niedriger qualifizierten Schulen, was sich natürlich auch auf ihren Bildungsabschluss auswirkt.  Das Ausmaß war mir vorher nicht bewusst und ich finde es erschreckend.

Aufgabe 3.

Die Deutschlehrerin aus dem Beispiel verkörpert das Gegenteil einer interkulturellen Kompetenz, die eine Lehrkraft mit sich führen sollte. Sie denkt in Mustern, steckt die verschiedenen Nationalitäten in Schubladen und legt für ihre Schüler ein bestimmtes Gedankengut fest. 

Somit wird hier von ‚DoingCulture‘ geredet, weil sie das Individuum mit dem Gedankengut einer bestimmten Kultur, hier der türkischen, gleichsetzt. 

Ich persönlich bin auf eine Schule gegangen, die mit dem Umgang mit Migration schon sehr weit ist. Daher kann ich aus meiner Schulzeit kein Bespiel nennen, indem ich ‚DoingCulture‘ bei Lehrkräften oder unter Schülern wiedererkannt habe. 

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