Rv 07 Mein Inklusive wirklich alle?!

Meint Inklusion wirklich alle?!“

In der Vorlesung vom 22.05 mit dem Titel: „Meint Inklusion wirklich alle?!“ von Dr. Eileen Schwarzenberg ging es um die Umsetzung von Inklusion in der Schule. Dabei ist zunächst auf eine  Unterscheidung zwischen „Beeinträchtigung“ und „Behinderung“ getroffen.  Beeinträchtigung  wurde als „die funktionale Einschränkung einer Person aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Schädigung“, dagegen ist die  Behinderung als der „Verlust oder die Beschränkung von Möglichkeiten am Leben teilzunehmen aufgrund räumlicher oder sozialer Barrieren“. Demnach gliche das Konzept der Beeinträchtigung dem medizinischen Modell von Behinderung, während das vorgestellte Konzept von Behinderung vor allem das soziale Modell von Behinderung beleuchte. Ein Mensch mit Lernschwierigkeiten sei somit zunächst nicht gleich behindert, sondern beeinträchtigt. Behindert würde die Person erst, wenn sie auf eine spezielle Förderschule verwiesen würde oder auf andere Weise gesondert behandelt würde.

Im Falle einer  sonderpädagogischer Förderbedarf  sollte die betroffene Person nicht gleich als behindert abgestempelt werden. Die betroffene Personen sollten gleichermaßen Zugang zur Schule haben wie Menschen ohne Förderbedarf, anstatt gesondert behandelt zu werden. Schließlich dürften sie wegen ihrer Beeinträchtigung nicht eindimensional betrachtet werden. Auch sie bringen ein Potential mit und es ist das Ziel der Inklusiven Pädagogik, Wege zu finden, diese Potentiale gleichermaßen zu fördern.

Es herrscht jedoch keine Einigkeit, wie diese Inklusion geschehen soll. Neben der Vorstellung einer vollständigen Inklusion gibt es auch das Modell einer gesonderten Förderung. Die volle Inklusion sieht einen grundlegenden Wandel des bisherigen Schulsystems vor, mit dem Ziel, Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam zu unterrichten. Neben einem grundsätzlichen Wandel erfordert die Umsetzung außerdem ausreichend Ressourcen im Sinne von Fachpersonal, kleineren Klassen, geeigneten Räumlichkeiten etc., die oft fehlen.

Als „Übergangsmodell“ soll im Rahmen der Integration zusätzliches Augenmerk auf diejenigen SuS gelegt werden, die einen Förderbedarf haben. Das soll ihnen ermöglichen, gemeinsam mit SuS ohne Förderbedarf zu lernen, ohne sich dabei ausgegrenzt zu fühlen. Dazu ist eine zusätzliche Fachkraft erforderlich, die sich um die SuS mit Förderbedarf kümmert. An solchen Fachkräften mangelt es aber auch noch.

Aus meiner Sicht sind die Grenzen zwischen den Modellen von Behinderung in der Realität relativ fließend. Ich glaube, dass es durchaus eine Tendenz gibt, Menschen mit Behinderung in allen möglichen Bereichen barrierefrei mit aufzunehmen und ihnen keine Hürden aufzulegen. Andererseits denke ich gibt mancherorts doch noch eine grundsätzliche Barriere zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, die es noch abzuschaffen gilt.

Meiner Erfahrung nach gibt es in Bremen noch einige Schulen, die keine barrierefreie Fortbewegung ermöglichen wollen. So ist das Treppenhaus stets das zentrale Verbindungsstück zwischen den Klassenräumen. Oft sind auch keine Fahrstühle in den Schulen vorhanden,Rampen am Eingang sind auch noch keine Selbstverständlichkeit.

Abgesehen davon scheint es grundsätzlich überall erheblichen Mangel an ausgebildetem Fachpersonal zu geben. Das hat einerseits zur Konsequenz, dass die Schulklassen zu groß ausfallen (bis zu 30 SuS pro Klasse), wodurch eine individualisiertere Zuwendung vom Lehrer zum einzelnen Schüler oder Schülerin ausgeschlossen ist. Andererseits fehlt es darüber hinaus an sonderpädagogischem Fachpersonal, wodurch eine Doppelbesetzung, wie sie in Förderklassen eigentlich vorgesehen ist, auch nicht zu Stande kommen kann.

Eine Beobachtungsaufgabe, die meiner Meinung nach interessant wäre, wäre zu schauen, wie die Lehrkräfte auf SuS mit einer Behinderung reagieren bzw. wie sie mit diesen SuS umgehen. Um daraus ableiten zu können wie viel bedarf bei der Weiterbildung der Lehrkräfte besteh, denn diese sind fundamental  für die Inklusionsklassen.

Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht.

1)

Einer der thematisierten Aspekte  in der Vorlesung zur Begegnungspädagogik war, das Lehren und Kennenlernen anderer Glaubensrichtungen und Kulturen Schülern möglichst nah und real beizubringen.  Das  Ziel  der Begegnungspädagogik ist  mehr über fremde Religionen zu erfahren, von diesen zu lernen und so vielleicht auch Vorurteile abzubauen. Möglich wäre dies beispielsweise durch einen Vergleich und das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten sowie Unterschieden der verschiedenen Religionen. Wichtig wäre hierbei, dass man alle Religionen gleichermaßen behandelt. Problematisch am Religionsunterricht könnte sein, dass Schüler schon im Vorfeld anderen Religionen als der eigenen abgeneigt sind und so eine Vorurteilsfreie Begegnung nicht mehr möglich ist. Auch die direkte Begegnung mit anderen Religionen könnte hierbei hilfreich sein, damit die SuS sich ihre eigene Meinung bilden können.

 

Mein Religionsunterricht bezog sich nur auf die katholische Lehre. Dort haben wir uns nur mit der Bibel auseinandergesetzt und sehr wenig über andere Religionen erfahren. Dadurch wurden die oben genannte Aspekte  nicht berücksichtig.

3)

Ich  würde gerne erfahren wie die SuS überhaupt mit dem Thema „Gott“ und „Glaube“ umgehen. Wie viel davon kommt aus individueller Sicht und wie viel wurde von Eltern oder der Umgebung geprägt? .  Auch sehr interessant finde ich   wie die SuS untereinander mit der religiösen Diversität umgehen. Gibt es Vorurteile und/oder Abneigungen unter den SuS unterschiedlicher Glaubensrichtungen und wie geht die Lehrkraft damit um bzw. wie kann diese hier ggf. vermitteln?

 

 

Seiteneinsteiger RV:05

Seiteneinsteiger sind SuS, die aus anderen Ländern nach Deutschland zuwandern oder als Flüchtlinge aufgenommen werden. Deutsch ist für sie die zweite oder sogar dritte Sprache. Die Erfahrung die diese SuS mitbringen sind oft sehr unterschiedlich, da manche schon etwas Deutsch gelernt haben und andere noch gar keine Vorstellungen von der Sprache haben. In Bremen wird versucht diese SuS durch DaF7DaZ eine schnelle Integration in die deutsche Kultur sowie Schulsystem zu ermöglichen, damit sie so schnell wie möglich im Regelunterricht einsteigen können. Hier sollen . In vielen Schulen, vor allem Brennpunktschulen, werden Förderkurse auch angeboten. In diesen Kursen wird auf Grammatik und Rechtschreibung konzentriert, um die SuS, die auch im Regelunterricht sind, spezialisierte Hilfe zu geben und um dazu beizutragen, dass die SuS auf ihren Weg im Prozess des Deutschlernens unterstützt werden

 

Meine Erfahrungen mit Seiteneinsteiger sind sehr persönlich: da ich selbst als Seiteneinsteiger an einer Deutsche Schule angefangen habe und mich langsam auf Gymnasium hocharbeiten musste Ich habe erst mit 14 Jahre  angefangen, Deutsch zu lernen und als ich von Kuba nach Deutschland ausgewandert bin. Es ist oft schwierig, sich zu etablieren, wenn man Seiteneinsteiger ist. Als ich nach Deutschland kam musste ich auf die Hauptschule gehen, da es undenkbar gewesen wäre auf Gymnasium oder Realschule. Dort kam ich in eine Integrationsklasse, wo sich andere Kinder auch befanden die kein Deutsch konnten. Ich blieb dort nur 4 Monate und kam dann in der Regelklasse  in der Hauptschule. Durch meine Bemühungen schaffte ich es auf das Gymnasium.  Auch wenn dies mich sehr erfreute würde mein Schulleben durch einiges schwieriger. Da mir von den Deutschlehrer ständig gesagt wurde, dass ich gar kein Deutsch können würde. ( was ja auch stimmte teilweise, da ich nur 1 Jahr in Deutschland war). Jedoch ich verstand alles und könnte auch mich „gut“ ausdrücken. Später bekam ich durch andere Lehrer sehr viel Akzeptanz und hatte sogar sehr gute Note im Deutsch. Jedoch auch wenn ich schon etwas länger in Deutschland lebe und mein Abitur hier gemacht habe  heißt  längst nicht, dass Leute „meine“ Sprache kommentarlos wahrnehmen. Ich werde sehr oft erzählt, dass mein „Deutsch eigentlich ganz gut sei, dafür dass ich nicht Muttersprachler“ bin. Eine  Dozent sagte zu mir, dass ich mein Deutsch  sehr viel verbessern muss,  wenn ich in der Schule arbeiten will. ( Komischerweise wurde ich beim Praktikum in der Schule gelobt dafür, dass ich langsam und deutlich gesprochen habe.Solche Sprüche sind vielleicht gut gemeint und die meisten Leute haben guten Absichten; nichtdestotrotz fühle ich mich noch mehr als Außenseiter, wenn ich solche Kommentare höre. Ich schäme mich manchmal, aber dann sehe ich andere Menschen, die auch Problem damit haben meine Muttersprache zu sprechen, dann denke ich mir es ist was normales. 

 

Um einen integrierten Umgang mit Seiteneinsteiger im Klassenzimmer zu schaffen, sollen solche Kommentare gefälligst vermieden werden. Während meines Praktikums an das Hermann-Böse Gymnasium, nahm ich sowohl im DaZ-Förderkurs als auch im Regelunterricht teil. Viele Seiteneinsteiger, die in der Regelunterricht teilgenommen haben, wurden nicht von den Lehrer wahrgenommen. Sie bekamen kein Differenziertes Material  und wurden bei den Gruppenarbeiten oft alleine gelassen und die Lehrer haben Sie überhaupt nicht integriert. Die SuS schienen diese Situation zu kennen und versuchten sie anders zu beschäftigen. Sie bekamen meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Möglichkeit sich zu integrieren. Dabei sollte der Lehrer auch dafür sorgen, dass diese SuS von der Gemeinschaft aufgenommen werden, damit sie durch den Kontakt mit „deutschen SuS“ sich gezwungen sehen die Sprache zu sprechen und sie dadurch schneller lernen zu können.