Individualisierung von Unterricht.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

In der Vorlesung von 19.6   wurde die Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität behandelt.

In der Vorlesung wurden  zwei Modelle  zur Gestaltung des Unterrichts vorgestellt.

Das erste Modell war  der Frontalunterricht. Dies ist die klassische Ausführung von Unterricht. Die Lehrkraft steht vor den SuS und trägt den Unterrichtsstoff vor. Dies hat die Intention und den Vorteil, dass SuS den selben Stoff zur selben Zeit vermittelt bekommen. Dies zieht allerdings den Nachteil mit sich, dass leistungsschwächere SuS dem Stoff oftmals nicht folgen können und somit den Anschluss zum Rest der Klasse verlieren.

Die zweite vorgestellte Methode ist der individualisierte Unterricht, wo genau dieser Nachteil nicht entsteht. Die leistungsschwachen SuS erhalten individualisierte Aufgaben, welche an ihr Lerntempo angepasst sind. Die Defizite der SuS und deren individuelle Probleme mit dem Unterrichtsstoff können besser behandelt werden. Das Ziel dieser Unterrichtsmethode ist die bessere Integration von SuS mit Lerndefiziten in die Klassengemeinschaft.

Den Nachteil dieser Methode bekommt allerdings vor allem die Lehrkraft zu spüren, welche den Unterricht deutlich mehr planen und teilweise individuell anpassen muss. Im Unterricht selbst hat die Lehrkraft dann viele SuS gleichzeitig zu betreuen. Wenn diese nun aber viele verschiedene Aufgaben in verschiedenem Tempo behandeln, wird dies für die Lehrkraft eine Aufgabe, die kaum zu bewältigen ist. Dazu kommt, dass einige SuS über- bzw. unterfordert sein könnten, wofür ein/e LehrerIn noch mindestens einen „Plan B“ haben muss. Außerdem wird die Bewertung der SuS dadurch deutlich erschwert, da SuS, die verschiedene Aufgaben behandeln, nicht gleich bewertet werden können und auch nicht die selben Klausuren schreiben können.

In zukünftigen Praktika werde ich verstärkt darauf achten, ob die Lehrkräfte während der Unterricht wirklich Differenzieren, oder ob es für alle die gleichen Aufgaben gibt. Wenn ein individualisierter Unterricht stattfindet, würde ich auch gerne in Erfahrung bringen, wie die LuL dann die Bewertung der SuS differenziert und inwiefern sich beispielsweise Klausuren unterscheiden.

rv09 Genderperspektive

  1. Die Tender-Pädagogik beschäftig sich mit der Stereotypisierung, der Trennung in biologischen Geschlechter ( Mann und Frau) im schulischen Leben.  Es wird von der Annahme ausgegangen dass ein Geschlecht  in bestimmten Fächer besser ist als das andere Geschlecht, dies bedeutet im Umkehrschluss, dass es in anderen Fächern unterlegen ist. Dies  führt oft zu einer bestimmten Erwartungshaltung der LuL, welches sich auf die Benotung der SuS oft auswirken kann.  So entsteht die Gefahr, dass  bessere Noten vergeben, wenn aufgrund des Geschlechts eine schlechte Erwartung übertroffen wurde, auch wenn die Leistung objektiv und unabhängig vom Geschlecht ’schlechter‘ gewesen ist.

2. Ganz deutlich wird diese Problematik  im Sportunterricht in der Schule. Während meiner Schulzeit kam es oft dazu, dass Jungs und Mädchen beim Sportunterricht in getrennten Gruppen verteilt wurden.  Dabei gab es unterschiedliche  Form der Bewertungen in bestimmten Sportarten. BSspw. Ist beim  Diskuswerfer die Note nach der Weite vergeben worden, und weniger nach der Technik. Dabei gab es eine Liste für jedes Geschlecht, wo drinstand welche Weiter, welche Note repräsentierte.  Dies halte ich durchaus für sehr Sinnvoll, da man bei solche Sportarten wo Kraft eine große Rolle spiel einfach auf die unterschiedliche Körperbau von Frauen und Männer geachtet werden soll. Allerdings ist beim Teamsportarten ( sofern die Klasse gemischt war) waren die Kriterien nicht wirklich Nachvollziehbar. Die Mädchen bekommen immer schlechtere Noten als die Jungs, weil ihrer Leistung mit der, der Jungs verglichen worden waren. Dies erschien mir nicht immer sehr berechtig. Man sollte vllt. auch dort eine statistische Auswertung für Jungs und Mädchen machen, damit die Noten auch gerechter sind.Um eine übermäßig aufgebesserte Note durch übertreffen einer negativ annotierten Erwartungshaltung, auf eine andere heterogene Gruppe zu beziehen, kann ich mir vorstellen, dass Lehrkräfte in ein moralisches Dilemma geraten wenn sie Deutsch-Klausuren von SuS mit anderssprachigen Hintergrund benoten. Dies beruht auf einem ähnlichen Grundsatz wie im Falle der Gender-Vorurteile, allerdings könnte man argumentieren, dass hier Motivation und Inspiration zum verbessern der Deutschkenntnisse eine nicht unwichtige Rolle spielen.

3. Als Beobachtungsaufgabe würde ich gerne herausfinden von welchen Faktoren die LuL die Benotung abhängig machen. Ich hatte während meiner Schulzeit das Gefühl, dass LuL wirklich nach dem Geschlecht benotet haben. Ich würde gerne den LuL fragen, ob das Geschlecht eine Rolle spielt, und ob sie sich von diesem Vorurteilen lösen können.