Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

Jeder von uns wurde und wird mindestens einmal in seinem Leben mit der Religion konfrontiert mit dem Unterschied, dass sich die Vorstellungen unter uns Menschen und der Bezug sowie das Ausleben der Religion unterscheidet. Spannend wird es demnach erst dann, wenn man in Kommunikation tritt. Aufgrund dessen, dass die Vielfältigkeit der Religionen zunimmt, wird diese in eine Art Problematik verwickelt: Religiöse Pluralität ist überall! Infolgedessen entsteht, gewissermaßen, eine Überschneidungssituation, die von unterschiedlichen weltanschaulichen Traditionen geprägt sind. Diese sogenannte ,,Interreligiöse Überschneidungssituation“ muss jedoch nicht zwangsläufig negativ aufgefasst werden, denn bei solch einem Aufeinandertreffen, lernen die SuS Toleranz zu zeigen. Die Begegnungspädagogik erstrebt demnach das Ziel, Menschen aus anderen Kulturen bzw. Religionen zu verstehen und zu achten, um das Attributieren von Eigenschaften auf Gruppen sowie Vorurteile zu vermeiden. Dieser Prozess der Generalisierung und Einteilung in eine Schublade und/oder Großgruppe, wird auch als ,,Othering“ betitelt.

Wenn ich an meinen Religionsunterricht auf dem Gymnasium zurückdenke, erinnere ich mich an den respektvollen Umgang und vor allem an die tolerante Atmosphäre. Ich kann mich noch sehr gut an die eine Aufgabenstellung unseres Lehrers erinnern, die wie folgt war: Wie erkläre ich einem Muslimen die Trinität? Zwar ist die Thematik einer der größten Konfliktpunkte, doch auch hier wurde versucht die Religion so gut es geht nahe zu bringen. Die Diskussion wurde so beendet, dass Gott, der Sohn und der Heilige Geist gleichwertig und somit eins sind. Sowie H20, das in drei verschiedenen Aggregatzuständen bzw. in dem Fall, Erscheinungsformen auftritt, bleibt H20 trotz dessen in jeder Hinsicht Wasser.
Es sei allerdings gesagt, dass bereits gelesene Lektüren in dem Fach Deutsch auch im Religionsunterricht herangezogen wurden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Nathan der Weise, welche die Ringparabel und explizit die Toleranz gegenüber anderen Religionen thematisiert. So wurden wir nicht nur mit der Interreligiösität im Religionsunterricht konfrontiert, sondern lernten gleichzeitig in anderen Fächern dazu.

In einer Beobachtungssituation im kommenden Praktika, würde mich auf jeden Fall der Umgang zwischen den SuS interessieren. Neben dem Umgang wäre für mich zudem das Interesse und der Bezug zur eigenen Religion seitens der SuS interessant zu beobachten.

Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

1. Welche Besonderheiten weist der Erwerbskontext Seiteneinstieg auf und inwieweit orientiert sich die Bremer Konzeption der schulischen und sprachlichen Integration neu zugewanderter SuS daran?

Kinder und Jugendliche, welche aus dem Ausland nach Deutschland kommen, um dort in die Schule zu gehen, sind diejenigen, die wohl die größten Herausforderungen mit sich bringen. Die neu Zugewanderten befinden sich im schulpflichtigen Alter (sechs Jahre und älter), sodass man sie in solch einem Falle als Seiteneinsteiger betiteln kann. Da die Beteiligten ihre Schullaufbahn nicht im deutschen Schulsystem begonnen haben, werden sie je nach Verlauf der Schullaufbahn kategorisiert in ,,SuS mit begrenzter oder unterbrochener schulischer Bildung“, sogenannte ,,SLIFEs“ und ,,SuS ohne brüchige Schullaufbahn“.
In Bremen ist es so geregelt, dass alle Kinder und Jugendliche, ganz unabhängig vom Aufenthaltsstatus, der Schulpflicht verordnet sind. Um auch diese Beteiligten erfolgreich zu integrieren und die Sprache näher zu bringen, werden sie vorab in Vorkurse eingeteilt. Dennoch bestehen diese nicht ausschließlich von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, sondern setzen sich aus einer heterogenen Gruppe zusammen. Höchste Priorität ist hierbei, die möglichst schnelle Eingliederung in die Regelklasse bzw. möglichst geringer Zeitverlust durch Eingliederung. Dieses teilintegrative Modell lässt sich insofern erklären, dass die SuS, ohne zwangsläufig Deutsch zu beherrschen, erstmals in Kursen wie Kunst, Musik oder Sport eingebunden werden, damit diese schneller den Regelkursen vertraut sind.

2. Diskutieren Sie ihre Praxiserfahrung mit der Sprachförderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger vor bzw. nach dem vollständigen Übergang in den Regelunterricht. Gehen Sie dabei insbesondere auf binnendifferenzierte Maßnahmen ein.

Ich persönlich habe leider noch keinerlei Erfahrungen mit dem Kontakt von Seiteneinsteigern und kann deshalb wenig auf meine eigenen Erfahrungen eingehen. Eine Freundin von mir absolviert jedoch derzeit ihr Referendariat in der Grundschule. Während es anfangs noch total kompliziert gewesen ist, sich gegenseitig zu verstehen, kann man inzwischen von einer gelungenen Integration sprechen. Zwar verlief dieser Prozess nicht ganz so reibungslos, doch mit Zusammenarbeit und Einbindung in die Regelklassen, ließ sich ein Fortschritt deutlich bemerkbar machen. Die Seiteneinsteiger haben die gleichen Aufgaben wie die der anderen SuS zu bewältigen, mit dem Unterschied, dass qualitativ differenziert wird. Während also die SuS lange und beispielsweise Texte mit mehr Fachbegriffen zu bearbeiten haben, werden die der Seiteneinsteiger gekürzt und vor allem vereinfachter dargestellt.

3. Suchen Sie eine Unterrichtsaufgabe (das Fach können Sie frei auswählen), die als Ersatz- bzw. Erweiterungsaufgabe besonders für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht entwickelt wurde. Vergleichen Sie diese Aufgabe mit der ,,regulären“, also der, die für andere Schülerinnen und Schüler eingesetzt wird. Welche Unterschiede finden Sie? Was halten Sie für hilfreich, was für problematisch?

Ich persönlich würde nicht ganze Arbeitsaufträge verändern, sondern eher auf kleine Hilfestellungen setzen. Beispielsweise bekommt jeder den gleichen Text, aber schwere oder gar unbekannte Fachwörter könnten markiert und mit anderen Worten erklärt werden. Den Seiteneinsteigern andere Texte zu geben, wäre meiner Meinung nach kontraproduktiv, denn so würde man sie automatisch von den anderen SuS ausschließen und nicht ihnen nicht die Aufgaben zutrauen. Dennoch lässt sich dies nicht so pauschal verallgemeinern, denn man müsste sie, je nach Leistungsstand und positiver oder negativer Entwicklung, als Einzelfall betrachten.