RV 11 – Prof. Dr. Dagmar Böning: Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

 

Damit das Projekt „Entdecken und Erzählen“, kurz auch „Enter“, in der Schule zu tragen kommen kann, muss an den Vorerfahrungen der Kinder angeknüpft werden. Hierzu muss die Lehrerkraft über den Wissensstand der einzelnen SchülerInnen genau Bescheid wissen. Wichtig hierbei ist aber, dass dieses Förderkonzept an die Heterogenität der SchülerInnen angepasst ist und dem entsprechend differenziertes Unterrichtsmaterial zur Verfügung steht.

Ich denke man kann das Projekt auch gut für den Sachunterricht verwenden, da auch hier die Sprache einen wichtigen Teil ausmacht. Es vor allem darum, den SchülerInnen das Fachvokabular für Vorgänge und Phänomene beizubringen und an Z.B. Experimenten teilzunehmen und die Aufgaben zu verstehen.

In kommenden Praktika würde ich gerne beobachten, ob sprachförderliche Unterrichtsmaterialien genutzt werden und ob dies im Unterricht für alle SchülerInnen passiert, oder ob sie nur mit einzelnen SchülerInnen, beispielsweise mit entsprechendem Förderbedarf, Verwendung finden. Auch in welchen Fächern diese genutzt werden und welche Auswahl es gibt würde ich gerne erfahren

 

RV10 – Prof. Dr. Robert Baar: Vielfaltsensibles Lernen an außerschulischen Lernorten

Unter bildungstheoretischen Gesichtspunkten wird das Lernen an außerschulischen Lernorten begründet, indem es an der Lebens- und Erfahrungswelt der SchülerInnen anknüpft. Es beginnt bei den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Interessen der SchülerInnen, und weckt somit ihr Interesse und ist Authentisch. Dieses fördert das Abspeichern des Erlernten und fachspezifische Arbeitsweisen können erprobt und erlernt werden. Aus sozialisationstheoretischer Sicht wird beispielsweise auf die Ungleichheit der bestehenden Bildungschancen Rücksicht genommen, welche den Kindern zu Grunde liegen. Durch das Lernen an außerschulischen Lernorten gibt man den SchülerInnen die Möglichkeit Zugang zu neuen Erfahrungen zu bekommen und neue Interessen zu wecken. Die schultheoretischer Sicht ermöglicht den SchülerInnen einen handlungsorientierten Zugang zu sonst eher abstrakt dargestellte Inhalten.

In meiner Schulzeit haben wir einige Ausflüge gemacht, bevor wir, meist im Sachunterricht, in ein Thema neu eingestiegen sind. Ein konkretes Beispiel an das ich mich erinnere war „Tiere im Wald“. Hierzu haben wir einen Ausflug in einen Wildpark gemacht, wo wir in Kleingruppen eine Schnitzeljagd gemacht haben, bei der es darum ging zu bestimmten Tieren Informationen zu sammeln und aufzuschreiben. Das war für uns alle sehr spannend und auch die Kinder die Wildtiere nur aus dem Fernsehen kennen konnten sich ein richtiges Bild machen.

Für mein Forschungsprojekt würde ich bei meinem Fach Sachunterricht bleiben und Lerngruppen vergleichen: Die einen Gruppen erarbeiten sich ein Thema ausschließlich in der Schule, die andere macht zusätzlich eine Exkursion. Interessant fände ich ich wenn hier bei der soziokulturelle Hintergrund der SchülerInnen Berücksichtigung fände, sowie Geschlecht und Sprache. Ich würde über das erlernte berichten lassen, einmal direkt nach der Unterrichtseinheit und einmal ein Jahr später, um auch zu erfahren wie viel langfristig behalten wurde.

RV08

Lange Zeit wurde Mädchen und Frauen die Möglichkeit auf höhere Bildung verwehrt, da diese für häusliche Tätigkeiten nicht benötigt wurde. Erst Mitte der 1960er Jahre, vor allem aufgrund der Wirtschaftskrise wurden Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet (Koedukation). Trotz des gemeinsamen Unterrichts erkennt man dennoch signifikante Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.

So wurde in der Vorlesung deutlich, dass die Leistungen der Jungen in ihrer Schulzeit insgesamt schlechter sind, trotzdem gibt es bei der Wahl des Berufes immer noch Differenzen.

In einem Praktikum ist mir aufgefallen, dass einige Mädchen im Deutschunterricht so „mit durch gerutscht“ sind, obwohl sie kaum lesen und schreiben konnten, während die Jungen, beinahe pauschal, alle zusätzlich gefördert wurden. Ich denke, dass lag zum einen an der Annahme der LehrerInnen, dass Mädchen gerne lesen und schreiben und Jungs eben nicht und zum anderen, an der zurückhaltenden Art der betroffenen Mädchen.

Hierzu würde ich gerne beobachten, wie die Lehrkräfte auf Störungen im Unterricht reagieren, bzw. ob sie Unterschiede machen und wenn ja, wo diese Unterschiede liegen.