e-Portfolio und Reflexion

e-Portfolioarbeit mit reflexionsanregenden Lernaufgaben zur Professionalisierung zukünftiger Biologielehrkräfte

Teilprojekt im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung der Universität Bremen: Reflective Practitioner – Zentrale Schnittstellen zur Gestaltung der Lehrerbildung gefördert vom BMBF

Teilprojektleitung:  Dörte Ostersehlt

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Lisa Jiang und Stephanie Grünbauer

Homepage: Schnittstellen gestalten

Forschungsanliegen: In welchem Maß kann durch ein biologiedidaktisches Aufgabenkonzept mit Unterstützungshilfen die Reflexionsfähigkeit der Studierenden in die Breite als auch in die Tiefe gefördert werden.

Vorgehen: Im Rahmen des Projektes „Schnittstellen gestalten“ – Lehrkräftebildung entlang des Leitbildes des „Reflective Practitioners“ wurde in der ersten Phase ein Aufgabenkonzept zur Erweiterung der biologiedidaktischen Wissensbestände (PCK) zur Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht für Studierende entwickelt und evaluiert. Darüber hinaus wurden auf die Theorien abgestimmte Hilfen (Prompts) zur Unterrichtsreflexionen über die e-Portfolioplattform „p:ier“ bereitgestellt. Dabei orientierten sich die Prompts an dem Reflexionsmodell STORIES (Students Training of Reflection in Educational Settings nach Levin & Meyer-Siever), das Elemente der Reflexionsbreite (Theoriebezug, Perspektiven, Handlungsalternativen und Bezug zur Professionalisierung) integriert. Zur Auswertung wurden schriftliche Reflexionen von Studierenden herangezogen, die zusammen mit einem Unterrichtsentwurf und Artefakten zum Unterricht über ein e-Portfolio eingereicht wurden. Darüber hinaus wurde eine Interviewstudie nach der Stimulated-Recall Methode durchgeführt. Das Reflektieren in die Breite konnte anhand vielfältiger Bezüge belegt werden. Das Vermögen in die Tiefe zu reflektieren zeigt jedoch Bedarf an weiterer Förderung.

Graphic Recording: Janine Lancker

Stephanie Grünbauer (2021). Förderung der Reflexionskompetenz von Lehramtsstudierenden im Fach Biologie – Entwicklung und Evaluation eines Aufgabenkonzeptes. Dissertation. Universität Bremen. DOI: 10.26092/elib/1671

Forschungsanliegen der zweiten Projektphase: Inwieweit kann durch videobasierte Fallbeispiele die fachspezifische Reflexionsfähigkeit von Studierenden in die Tiefe noch intensiver fördert?

Vorgehen: Dieses Teilprojekt folgt dem Design-Based-Research (DBR)-Ansatz und setzt auf Erkennen durch Verändern. Dazu wurde eine Intervention im Anschluss des Seminars „Konzeption von Biologieunterricht“ entwickelt, welche verschiedene videobasierte Fallbeispiele einbezieht. Dazu wurden Unterrichtsszenen an Bremer Oberschulen videographiert. Aus dem Videomaterial wurden verschiedene Szenen mit Fokus auf besondere fachdidaktische Themen ausgewählt, die den Studierenden im Seminar vorgestellt werden. Die Studierenden erhalten die Aufgabe, aus der Perspektive der Lehrkraft reflexionsrelevante Momente zu identifizieren und jeweils eine Reflexion zu einem gewählten, reflexionsrelevanten Moment zu formulieren. Ziel ist, durch den Austausch über die unterschiedlichen Reflexionen im Plenum als auch durch ein schriftliches Feedback eingereichten, schriftlichen Reflexionen im e-Portfolio das Reflexionsverständnis zu erweitern. Während einer schulpraktischen Phase erfolgt danach die Ausarbeitung eines e-Portfolios mit einer schriftlichen Reflexion zu einer selbst geplanten und durchgeführten Unterrichtsstunde. Diese schriftlichen Reflexionen der Studierenden werden nach jedem Zyklus inhaltsanalytisch hinsichtlich der Re-flexionsbreite und Reflexionstiefe aus-gewertet.

Erste Ergebnisse zeigen, dass wiederum das Reflektieren in die Breite anhand vielfältiger Bezüge belegt werden. Das Vermögen in die Tiefe zu reflektieren ist auch in dieser Studierendengruppe noch auf mittlerem Niveau, es zeigen sich jedoch deutliche Verknüpfungen zwischen den einzelnen Dimensionen der Reflexionen.

Graphic Recording: Janine Lancker

Mitarbeitende im Projekt: Lisa Jiang (2021-2024)