Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

Hallo liebe Besucher meines EW-Blogs!

In meinem heutigen Beitrag beschäftige ich mit dem Thema Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht in Bezug auf sogenannte Seiteneinsteiger. Doch – was genau ist mit dem Begriff „Seiteneinstieg“ überhaupt gemeint?

Als Seiteneinsteiger werden jene bezeichnet, die unter Anderem aus wirtschaftlichen und diplomatischen Gründen im Rahmen von Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland kommen. Vor Allem definiert dieser Begriff die Konsequenz der Immigration, nämlich die damit eingehenden sprachliche Barrieren, die sich als mangelnde Deutschkenntnisse niederlegen. Als Aufgabe gilt es, diesen Seiteneinsteigern, von denen viele Kinder sind, ein integratives Entgegenkommen zu gewährleisten und in den folgenden Zeilen gebe ich wieder, welche Konzepte seitens der Freien Hansestadt Bremen geschaffen wurden, um eine Lösung dieser Aufgabe, SuS ohne oder mit schlechten Deutschkenntnissen schulisch und sprachlich zu integrieren, zu finden.

Das Bremer Schulsystem hat sich als Ziel gesetzt, die sogenannten Seiteneinsteiger schnellstmöglich einzugliedern, sodass diese demnach schnellstmöglich den Regelunterricht besuchen dürfen – denn ein sofortiger Einstieg in den normalen Unterricht ist ohne Sprachkenntnisse suboptimal.

Dafür wurden sogenannte Vorkurse eingeführt, die sich voneinander differenzieren – so durchlaufen z.B. SuS, denen das lateinische Alphabet aufgrund der Tatsache, dass im Herkunftsland die Benutzung eines anderen Alphabets üblich ist, fremd ist, Alphabetisierungskurse. Darüber hinaus ist die Schulpflicht der Seiteneinsteiger im Bremer Schulgesetz verankert.

Habe ich denn persönlich Erfahrungen mit Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern vor bzw. nach dem vollständigen Übergang in den Regelunterricht gemacht?

Meine Grundschule befindet sich in einem Stadtteil Bremerhavens, das in den 90er Jahren vor Allem durch den Zuzug von Spätaussiedlern aus den ehemaligen Ostblockstaaten geprägt gewesen ist – auch meine Eltern kamen in diesem Rahmen im Jahre 1988 als Spätaussiedler aus Polen. So war es während meiner Grundschullaufbahn normal, dass wir drei SuS aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion in unseren Klassenverbund bekamen. Man selbst war damals jedoch wohl zu jung, um die verschiedenen Methoden der Integration zu erkennen und zu analysieren, wobei ich mir sicher bin, dass es Vorkurse für SuS, wie es sie jetzt gibt, damals nicht gegeben hat. Da es sich allerdings ohnehin um ein Klassenverbund heterogener ethnischer Zusammensetzung gehandelt hat, ist die Integration für die neu nach Deutschland immigrierten SuS auf der gesellschaftlichen Ebene gut gelungen – von Schwierigkeiten in der Kommunikation war kaum etwas wahrzunehmen, woraus auch ein schnelles Erlernen der deutschen Sprache seitens der Klasse begünstigt gewesen ist.

Wie könnte an dieser Stelle eine beispielhafte Unterrichtsaufgabe im Fach Geographie aussehen?  Welche didaktischen Stilmittel eignen sich besonders, um Seiteneinsteigern ein Bearbeiten von Aufgaben möglichst effektiv zu ermöglichen?

In der Geographie ist es möglich, Wissen visuell zu vermitteln. Damit ist gemeint, dass man mit Piktogrammen und anderen visuellen Medien arbeiten kann, um den SuS Inhalte nicht unbedingt durch das Lesen, sondern durch vereinfachte grafische Darstellungen beibringen kann. So könnte man SuS beispielsweise die Plattentektonik durch Grafiken, zu denen die SuS etwas sagen sollen, ohne zuvor etwas darüber gelesen zu haben, veranschaulichen und Assoziationen zu den zu bearbeitenden Themen schaffen. Problem hierbei ist allerdings, dass SuS die Voraussetzung mitbringen müssen, die deutsche Sprache mindestens ein wenig zu verstehen.

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