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Schwierigkeiten im Umgang mit Heterogenität aktuell

Zu beginn dieses Artikels möchte ich die Frage thematisieren, warum Heterogenität im schulischen Kontext oft als Herausforderung wahrgenommen wird. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass viele Lehrende einen sogenannten Ordnungswunsch von Gruppen haben, da die Ordnung von heterogenen Gruppen der Angst vor einer persönlichen Überforderung entgegenwirkt. Natürlich ist es schwieriger auf unterschiedliche Arten zu lehren, auf individuelle Leistungsunterschiede und/oder Lernbedürfnisse einzugehen und dennoch ist es der richtige Weg. Der Umgang auch im didaktischen Sinne mit Vielfalt ist wesentlich anspruchsvoller als der mit homogenen Lerngruppen und wird auch deshalb von vielen Lehrenden als Herausforderung wahrgenommen. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass Abweichungen von der „Norm“ in einer homogenen Lerngruppe schnell als Störfaktor oder Problem gesehen werden und eine vielfältige Gruppe nicht der „Norm“ des Lehrenden entsprechen kann und damit schnell als Herausforderung gesehen wird. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass Heterogenität einen Konstruktionscharakter hat, damit ist gemeint, dass von den individuellen Vorstellungen, Erfahrungen und Maßstäben abhängt, ab wann etwas als heterogen wahrgenommen wird und wann etwas noch als homogen betrachtet wird . Geht man zum Beispiel von der zunehmenden Heterogenität an Schulen aus, geht dieser Aussage der Grundgedanke einer vorher vorhanden gewesenen Homogenität als „Norm“ voraus. Schlussendlich beeinhaltet Heterogenität immer die Differenz zur Homogenität und dem was als „Norm“ verstanden wird.  Viele Schüler*innen haben unterschiedliche Grundvoraussetzung und Startbedingungen, worauf eingegangen werden muss, damit keine Ungerechtigkeit und Ungleichheit entsteht. Ein gutes Beispiel für eine aktuelle Ungleichheit der Bildungschancen sind die durch Corona hervorgerufenen Einschränkungen und Lernvoraussetzungen, denn nicht jedes Kind hat einen Computer Zuhause, geschweige denn Internet. Ein weiteres Problem haben Kinder, welche Hilfestellungen benötigen würden, diese aber aufgrund von verschiedenen Umständen von ihren Eltern Zuhause nicht bekommen können und somit noch weiter hinter Kindern mit besserer Situierung zurückfallen. Ob an dieser Stelle eine positive Diskriminierung der fortgeschritteneren Schülern ein guter und umsetzbarerer Lösungsweg ist, ist die Frage. Meiner Ansicht nach ist eine besondere Förderung von den Kindern die durch die Corona-Kreise eine besondere schwere Lernsituation haben ein guter weg, wobei ich Zweifel habe ob so eine positive Diskriminierung praktisch wie auch politisch umsetzbar ist. Helfen würde eine solche positive Diskriminierung, in beschränktem Rahmen auf jedenfall eine Chancengleichheit herzustellen, in solchen schwierigen Zeiten.