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Heterogenitätskategorie Gender

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Wir als Individuen wählen eine Selbstdarstellung unseres Geschlechts/ unserer sozialen Geschlechtlichkeit, was etwas über uns aussagt (Gender, Peer-Group, Kleidung etc.). Diese Selbstdarstellung wird gelesen und interpretiert, dadurch finden Zuschreibungen und Interpretationen unserer Selbstdarstellung statt. Wir vermitteln also ein bestimmtes Bild von uns. Wie dieses aufgenommen, gesehen oder interpretiert wird ist unterschiedlich und nicht immer so wie wir es uns erhoffen oder erreichen möchten. Diese Zuschreibungen sind nicht immer richtig, da unsere Signale die wir senden nicht immer von anderen Menschen genauso interpretiert und aufgenommen werden wie wir es bezwecken wollen. Ferner ist für die Praxis festzuhalten, dass auch die Genderrealitäten von SuS sich unterschiedlich darstellen und diese sich verschieden inszenieren. Daraus resultiert, das auch alle SuS spezifische Bedürfnisse im Bereich Gender haben. Das Gehirn kategorisiert zwar automatisch, wichtig ist jedoch in der Praxis die eigenen Einordnungsprozesse zu reflektieren, genauso wie unbewusste Interpretationen dieser Selbstinszenierungen zu überdenken und keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. 

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Gender war kein so großes Thema an meiner Schule. Natürlich gab es Streitigkeiten wie zum Beispiel beim Sportfest, wieso die Jungs weiter laufen, springen und werfen mussten als die Mädchen um die gleiche Punktzahl oder Urkunde zu erreichen. Als wir die Lehrkraft darauf ansprachen wurden wir mit Erklärungen wie zum Beispiel:“weil Jungs halt stärker sind“ abgespeist. Ich hatte damals das Gefühl das viele Leher*innen keine richtige Antwort auf solche fragen wussten und dies auch nicht hinterfragten. Mir kam das damals sehr unfair vor, da selbstverständlich nicht jeder Junge stärker ist als Mädchen oder besser werfen kann. Ferner gab es sehr wenig männliche Lehrkräfte in meiner Grundschulzeit genauso wie Lehrer*innen aus anderen soziokulturellen bereichen, was dazu führte das sich viele Jungs aus meiner Klasse ihre Vorbilder woanders gesucht haben. 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

1. Wie wirkt sich der soziokulturelle Hintergrund auf die Selbstdarstellung der Kinder und Jugendlichen in der Schule aus? 

2. Wie empfinden Mädchen und Jungen aus verschiedenen soziokulturellen Kreisen ihre Genderrolle und wie wird darauf in der Schule bedürfnisspezifisch eingegangen ?

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