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Abschlussreflexion

RV14- Abschlussreflexion
1. Die Ringvorlesung Umgang mit Heterogenität hat mir die zentrale Erkenntnis gebracht, dass Differenz und Heterogenität als soziale Konstruktionen zu sehen sind. Diese Erkenntnis ist meiner Ansicht nach so wichtig, da Differenz, zum einen Menschen gemacht ist und im Auge des Betrachters liegt. Diese Erkenntnis lässt zu, dass eigene handeln und Kategorisieren im Unterricht besser reflektieren zu können und eröffnet die Möglichkeit Erkenntnisse über die eigenen Verhaltensweisen zu gewinnen (Rose und Gerkmann, 2015, Differenzierung unter Schüler*innen im reformierten Sekundarschulunterricht- oder: warum wir vorwiegend „Leistung“ beobachten, wenn wir nach ‚Differenz‘ fragen). Ein weiterer zentraler Aspekt ist für mich, dass das ganze schulische System von Grund auf nicht heterogen ist. Das ganze System muss also eigentlich inklusiv und heterogen sein, um eine gesellschaftliche Veränderung bewirken zu können (siehe Kanada).
Meiner Erkenntnis nach sollte das Endziel, das Abschaffen einer gesellschaftlichen „Norm“ und Einführung von Multikulturalismus als Normalität, besonders in Schule sein. Dieses Wissen lässt sich auch auf meine Fächer Deutsch und Inklusive Pädagogik anwenden. In der Praxis finden nämlich automatisch Differenzierungen statt, zum Beispiel bei den Lesekompetenzen der Schüler*innen. Hierbei werden meiner Erfahrung nach Schüler*innen schnell in Leistungsstärkere und Leistungsschwächere Gruppen eingeteilt, anstatt die Schüler*innen dort abzuholen, wo sie aktuell stehen. Ergänzend lässt sich an diesem Punkt, auf die sechs Dilemmata nach Greiner (2019) eingehen. Etwas spezifischer, auf das Kategorisierungsdilemma sowie auf das Differenzierungsdilemma, welche genau diese eben erwähnten Probleme beschreiben. Diese Differenzierungen sowie Kategorisierungen finden im Unterricht statt, da Menschen den Drang haben zu ordnen und meistens ganz automatisch kategorisieren.
An dieser Stelle, hat das Seminar mir mitgegeben achtsam zu sein und im Deutschunterricht auf genau solche geschilderten Mechanismen zu achten sowie auch in meinem eigenen Handeln auf solche Kategorisierungsmechanismen zu achten.
Eine weitere wichtige Erkenntnis lieferte mir die Vorlesung von Barbara Rivoro, in welcher die Stereotypfalle thematisiert wurde. Diese spielt zum Beispiel im Hinblick auf Literatur im Deutschunterricht eine große Rolle, da in vielen älteren deutschen Geschichten, Stereotypen zu finden sind, welche thematisiert und in der Klasse aufgeklärt werden müssen, bevor sie fälschlicherweise übernommen werden (Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu Folie 14). Des Weiteren ist es vor allem in Deutschunterricht wichtig auf Heterogenität im Klassenraum hinzuweisen und nicht nur die „deutsche Kultur“ zu vermitteln, sondern multikulturell aufgestellt zu sein, um ein möglichst breitgefächertes und realistisches Weltbild vermitteln zu können. (Bezug auf Barbara Rivoro: Sind andere Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?)
Weitere fachdidaktische Aspekte lassen sich auch auf den Mathematikunterricht anwenden.
Im Mathematikunterricht lassen sich oftmals große Leistungsunterschiede feststellen bzw. ein unterschiedlicher Leistungsstand vorfinden.
In einem solchen Fall sollte die Heterogenität der Klasse akzeptiert und auf den individuellen stand des Einzelnen eingegangen werden. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass mathematische Kompetenzen auf verschiedenen wegen erworben werden können, als Beispiel das Fingerrechnen.
(Bezug auf Vorlesung von Prof.Dr.Christine Knipping: Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für den Mathematikunterricht).
Der Unterricht muss so gestaltet werden, dass keine Schüler*innen auf der Strecke bleiben oder von den Leistungsstärkeren Schüler*innen separiert unterrichtet werden. Der weg mathematische Kompetenzen zu vermitteln muss didaktisch individuell auf das Kind angepasst werden und darf nicht generalisiert geschehen.

2.Während meiner eigenen Schulzeit war die Stationsarbeit an meiner Schule ein häufig und gerne genutztes Mittel. Diese Art des Lernens lässt auch Leistungsschwächeren Schüler*innen die Möglichkeit an den selben Materialien zu arbeiten, jedoch richtig aufgearbeitete Materialien in Bezug auf sprachliche Gestaltung gab es kaum.
Viele Lehrer*innen sind meiner Ansicht nach schnell überfordert mit Heterogenität.
Leistungsschwächere Schüler*innen oder anderweitig auffallende Schüler*innen werden schnell in Schubladen gesteckt und kommen da auch schwer wieder raus. Dies nimmt den Schüler*innen schnell die Möglichkeit sich normal weiterentwickeln.
Was in meiner Schulzeit auffallend gut gelang war die Beschäftigung mit anderen Kulturen und Gesellschaften. Es wurde sich vor allem in Fächern wie Religion und Philosophie viel mit anderen Kulturen, Arten zu denken und Religionen auseinandergesetzt, genauso wie mit herrschenden Stereotypen. Trotz allem wurden Abweichungen der geltenden „Norm“ als Störfaktor wahrgenommen und viele Lehrer*innen versuchten die Klasse so homogen wie möglich zu machen (RV01, Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu).
Ferner fand im Matheunterricht keine Rücksichtnahme auf verschiedene Leistungsstände u. oder Wissensstände statt. Es gab keine besondere Art des Umgangs mit heterogenen Lerngruppen, Schüler*innen die aus dem erwarteten Leistungsniveau herausfielen, blieben auf der Strecke..
Dies hat meine Schulzeit sehr geprägt, da bei dieser Art des Unterrichtens schnell eine Überforderungssituation entstehen kann, welche sich schnell auch demotivierend auswirkt.
Ein weiterer Punkt, der sich durch meine ganze Schullaufbahn gezogen hat, war die Noten Vergabe, welche eigentlich prinzipiell gegen das Konzept von Heterogenität spricht, da keine Rücksicht auf den Individualität der Schüler*innen und die individuelle Verbesserung der Schüler*innen genommen wird.

3. Bezüglich der Vorlesung RV011 würde mich folgende Fragestellung vertiefend interessieren: Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein?
Diese erziehungswissenschaftliche Fragestellung interessiert mich persönlich besonders, da sie meiner Meinung nach ein zentrales Problem im Bereich Schule widerspiegelt und abbildet. Vor allem durch die vermehrte Migration von Flüchtlingen nach Deutschland ist die Mehrsprachigkeit vermehrt an deutschen Schulen anzutreffen. Viele Lehrer*innen sind denke ich kaum auf einen sprachsensiblen Unterricht, mit Einbezug der Mehrsprachigkeit vorbereitet und eingestellt. Dies führt schnell dazu, dass mehrsprachige Schüler*innen einen Nachteil haben.
Ein weiteres Thema, über welches ich gerne mehr erfahren würde, ist folgendes: „über Jüdisches Leben reden – kein Tabu? Zum Umgang mit Antisemitismus in Bildungsinstitutionen“
Diese Fragestellung interessiert mich, da ich selbst multikulturell aufgewaschen bin und mir aufgefallen ist, dass viele andere Kulturen und Religionen das Judentum/ Juden/ Jüdinnen ablehnen und verachten. Meiner Ansicht nach ist der Hass auf das Judentum ein langes schon existierendes Problem auf der Welt, dem in jedem Fall ein Riegel vorgeschoben werden muss. Inwieweit jedoch dieser Antisemitismus in Bildungsinstitutionen vorhanden ist und wie dem entgegenwirkt werden kann stellt meiner Ansicht nach ein sehr wichtiges Thema dar. Wie soll in Bildungsinstitutionen mit Antisemitismus umgegangen werden und wie sollte die Aufklärung stattfinden?. Solche fragen ,sowie viele weitere würden mich bezüglich dieser Thematik sehr interessieren. Des Weiteren würden mich bezüglich der genannten Themen, genaue Praktische Tipps, sowie Erfahrungsberichte interessieren wie mit solchen erziehungswissenschaftlichen Problemen umgegangen werden kann, um dies vielleicht später selbst besser machen zu können.
Eine eigene Frage, die im laufe dieses Seminars aufgetaucht ist lautet: Wie kann ich als Lehrer*innen die Mehrsprachigkeit meiner Schüler*innen konkret miteinbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten?
Diese Fragestellung erscheint mir so wichtig zu sein, da sie meiner Meinung nach eine zentrale Herausforderung im Deutschunterricht darstellt und ihre Beantwortung für mich somit von größter Wichtigkeit wäre, besonders für meinen späteren Beruf des Lehrers.

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Heterogenitätskategorie Gender

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Wir als Individuen wählen eine Selbstdarstellung unseres Geschlechts/ unserer sozialen Geschlechtlichkeit, was etwas über uns aussagt (Gender, Peer-Group, Kleidung etc.). Diese Selbstdarstellung wird gelesen und interpretiert, dadurch finden Zuschreibungen und Interpretationen unserer Selbstdarstellung statt. Wir vermitteln also ein bestimmtes Bild von uns. Wie dieses aufgenommen, gesehen oder interpretiert wird ist unterschiedlich und nicht immer so wie wir es uns erhoffen oder erreichen möchten. Diese Zuschreibungen sind nicht immer richtig, da unsere Signale die wir senden nicht immer von anderen Menschen genauso interpretiert und aufgenommen werden wie wir es bezwecken wollen. Ferner ist für die Praxis festzuhalten, dass auch die Genderrealitäten von SuS sich unterschiedlich darstellen und diese sich verschieden inszenieren. Daraus resultiert, das auch alle SuS spezifische Bedürfnisse im Bereich Gender haben. Das Gehirn kategorisiert zwar automatisch, wichtig ist jedoch in der Praxis die eigenen Einordnungsprozesse zu reflektieren, genauso wie unbewusste Interpretationen dieser Selbstinszenierungen zu überdenken und keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. 

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Gender war kein so großes Thema an meiner Schule. Natürlich gab es Streitigkeiten wie zum Beispiel beim Sportfest, wieso die Jungs weiter laufen, springen und werfen mussten als die Mädchen um die gleiche Punktzahl oder Urkunde zu erreichen. Als wir die Lehrkraft darauf ansprachen wurden wir mit Erklärungen wie zum Beispiel:“weil Jungs halt stärker sind“ abgespeist. Ich hatte damals das Gefühl das viele Leher*innen keine richtige Antwort auf solche fragen wussten und dies auch nicht hinterfragten. Mir kam das damals sehr unfair vor, da selbstverständlich nicht jeder Junge stärker ist als Mädchen oder besser werfen kann. Ferner gab es sehr wenig männliche Lehrkräfte in meiner Grundschulzeit genauso wie Lehrer*innen aus anderen soziokulturellen bereichen, was dazu führte das sich viele Jungs aus meiner Klasse ihre Vorbilder woanders gesucht haben. 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

1. Wie wirkt sich der soziokulturelle Hintergrund auf die Selbstdarstellung der Kinder und Jugendlichen in der Schule aus? 

2. Wie empfinden Mädchen und Jungen aus verschiedenen soziokulturellen Kreisen ihre Genderrolle und wie wird darauf in der Schule bedürfnisspezifisch eingegangen ?

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Aussonderung, Förderschwerpunkte und Inklusiver Unterricht

1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Die Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf hat zuerst einmal einen großen Einfluss auf das Selbstbild der Schüler*innen. Sie fühlen sich nämlich nicht als gleichwertiges Mitglied der Klassengemeinschaft/ der Gesellschaft sonder als etwas schlechteres oder minderwertiges. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass das Selbstbewusstsein einen großen Einfluss auf das Lernen sowie die sozial emotionale Entwicklung ausübt. Des Weiteren hat eine solche Aussonderung große Auswirkung auf das erreichen eines Schulabschlusses. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die mit der Aussonderung einhergehende Stigmatisierung Etikettierung der Schüler*innen, da auf jedem Zeugnis ein Förderbedarf kenntlich gemacht wird und oftmals mit bestimmten Stigmata assoziiert wird. Ferner begünstigt eine Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf das Schubladen denken. Abschließend ist wichtig zu erwähnen, dass Schüler*innen mit Förderbedarf auch gleichaltrige Vorbilder brauchen, um sich weiterentwickeln zu können, sprachlichen gesehen, wie auch im sozial-emotionalen Bereich.

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Nützt die Diagnose Down-Syndrom Ihnen als Lehrer_in mehr? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

In der Diagnose an sich sind kaum bis gar keine Informationen enthalten, da das Spektrum des Förderbedarfs und die Ausprägung stark voneinander abweichen kann. Diese Aussage trifft auch auf die Diagnose Down-Syndrom zu, da auch hier nicht klar ist, wie stark der Jugendliche betroffen ist und wo genau seine/ ihre stärken und schwächen liegen.
Ferner lässt sich eine Aussage über Bedürfnisse, Entwicklungsstand sowie Verhalten mit einer solchen Diagnose nicht treffen.
Wichtige Informationen zur Anpassung des Unterrichts sind zum Beispiel Informationen über chronische/körperliche Erkrankungen, das soziale-Verhalten, sowie informationen über die Emotionalität des Kindes. Mit solchen Informationen lässt sich überhaupt erstmal ermitteln ob und inwieweit eine Anpassung an den Unterricht notwendig ist. Ergänzend sind Informationen wichtig über: Lern und Arbeitsverhalten, Kommunikation und Sprache, Kognition und Denken, Motivation des Kindes bzw. was treibt es an?, wie lässt es sich motivieren?, über die Umwelt und Familie und abschließend Informationen über bewährte Unterstüzungsmethoden. Um den Unterricht gegebenenfalls an einen Schüler*in anzupassen bracht es mehr Informationen, als nur eine Diagnose. Es benötigt ein gesamt Bild von Umwelt, Entwicklungsstand etc. Um den Unterricht gerecht und Individuell anzupassen.

3. Wie können Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeit und Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?
Anschaulicher kann der Unterricht durch eine Kombination von Sprache und Visualisierung gemacht werden, damit Informationen leichter verarbeitet werden können. Des Weiteren ist eine Dokumentation von eigenen Erfahrung fürs lernen sehr zuträglich. Erfahrungen wie bei Experimentieren, dem kochen von Rezepten, dem hören von Musik etc.. Selbst Sport kann dokumentiert und in den Unterricht bei großem Interesse der Schüler*innen mit einbezogen und von ihnen Dokumentiert werden. Das miteinbeziehen dieser Erfahrungen lässt die Schüler*innen sich Informationen besser merken und ist auch dem eigenen Interesse förderlich. Der Einbezug verschiedenster Medien wie dem Whiteboard oder anderen Technischen Hilfen kann den Unterricht interessanter machen und den Frontalunterricht minimieren. Wichtige Verbündete hierbei sind andere Lehrer*innen bzw. der Austausch mit ihnen. Diese Vernetzung erleichtert die Zugänglichkeit von Inklusiven Materialien sowie das arbeiten enorm. Ferner lässt sich der Inklusive Unterricht verbessern, indem mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen gearbeitet wird, um keinem Schüler*in das Gefühl zu geben schlechter zu sein als andere. Abschließend lässt sich sagen, dass die beste Möglichkeit Unterricht ohne unzumutbaren aufwand Zugänglicher und Anschaulicher zu machen, die Kooperation und Zusammenarbeit der Lehrer*innen untereinander ist. So kann Unterricht einfacher, individueller und Inklusiver gestaltet werden.

4. Wählen Sie eines der Lernvideos auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre Kommiliton_innen, warum es sich ggf. lohnt sich das Video anzusehen.

Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, Interview mit Reinhard Stähling und Barbara Wenders
Dieses Video bietet eine realistische Darstellung der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Jeder der also ein Interesse an den verschiedenen Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen hat, sollte sich dieses Video anschauen. Ferner wird auf nötige Veränderungen im schulischen System Deutschland eingegangen sowie den Spagat der Lehrer*innen in Deutschland zwischen den Bildungsansprüchen von Arm und Reich. Meiner Ansicht nach bietet das Video außerdem einen Einblick in Schwierigkeiten des Lehrer seins, was für jeden Lehramtsstudenten relevant sein sollte.

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Meint Inklusion wirklich alle?

1.Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Inklusion als Einbezug aller Heterogenitätsdimensionen ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Punkt, da bei Inklusion niemand ausgeschlossen werden darf und es heutzutage noch viel zu wenig Inklusion von bestimmten Heterogenitätsdimensionen gibt. Viele sind heutzutage noch in verschiedenen Institutionen Separat untergebracht (geistig Behinderte etc.).
Dekategorisierung und keine gruppenbezogene
Ressourcenzuweisung ist außerdem einer meiner zentralen Punkte aus der Vorlesung, da Ressourcen differenziert und Individuell zugewiesen werden müssen um einen Individuellen Fortschritt eines/er jeden Schüler*in garantieren zu können.
Darüber hinaus ist meiner Meinung nach ein wichtiger Punkt, dass Sonderpädagogischer Förderbedarf keine Eigenschaft ist wie meiner Meinung viele glauben, sondern eine administrative Vereinbarung, was einen großen Unterschied macht. Mit einer solchen Einsicht würde auch keine Etikettierung von Schüler*innen mit Förderbedarf gesellschaftlich sowie auf dem Arbeitsmark stattfinden.
Ferner Regelt ein Sonderpädagischer Förderbedarf zwar Förderung, schließt Geförderte jedoch auch von weiteren Bildungsabschlüssen aus.
Das bedeutet, dass es noch immer exklusive Tendenzen im schulischen System/Unterricht gibt.

2. Lesen Sie bitte die Fallbeispiele (siehe unten) und beantworten die Fragen. Reflektieren Sie bitte anschließend Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen:
Finn: Finn benötigt Ruhe in den Arbeitszeiten, um sich besser konzentrieren zu können. Diesbezüglich würde mir einfallen ihm Lärmschutzkopfhörer zu geben, damit er sich von Geräuschen nicht so stark ablenken lässt. In Phasen der Freiarbeit wäre meine erste Idee ihm im Gegensatz zu anderen Schülern klare Strukturen zu geben sprich eine Arbeitsreihenfolge zum Beispiel, damit er sich besser orientieren kann.
Hanna: Hanna benötigt viel Lob und vielleicht einen Zeitplan um sich nicht in Kleinigkeiten zu verlieren / Prioritätenliste. Ich würde sie ähnliche Arbeitsblätter erledigen lassen, und ihr schlichtweg mehr Zeit dafür geben.
Malik: Mit Malik würde ich versuchen aufgrund seines Guten Gedächtnisses Buchstabenmemorie oder dergleichen zu spielen. Malik scheint laut der Beschreibung sich Dinge die ihn Interessieren gut merken zu können und das würde ich versuchen zu nutzen um ihm Buchstaben, Mengen etc. Besser beizubringen.
Lena: Lena könnte man von anderen Schüler*innen unterstützen lassen um sie in die Klassengemeinschaft besser einzubeziehen. Des Weiteren würde ich ihr Verantwortung übertragen wie allen anderen Schüler*innen auch um sie in den Klassenalltag zu integrieren.
a)  Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (u.a. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“). 
Bei dem Gymnasium, welches ich Besuch habe gab es keine Jugendlichen mit Förderschwerpunkten meines Wissens nach. Meiner Erfahrung nach gab es an meiner Schule keine Inklusiven Klassen oder anderes. Entweder war man gut genug das Gymnasium zu besuchen oder eben nicht. Es fand also zu meiner Schulzeit eine klare Separation von SuS mit Behinderungen statt.

b)  Welchen Meinungen sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Oberschulen und Gymnasien begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?
Ich habe viel Separation gesehen während meinem BFD, teils aber auch Integration, dies aber vermehrt an Oberschulen.
Meiner Ansicht nach ist eine Inklusion von Kindern mit Behinderung (egal welcher Art) eine Herausforderung für Lehrer wie für Schüler*innen in unserer Gesellschaft, es birgt meiner Meinung nach aber auch viele Chancen und Möglichkeiten für Leher*innen wie für Schüler*innen. Ich vertrete die Auffassung das eine Illusion von Jugendlichen mit Behinderung den richtigen weg darstellt, alleine schon um die Gesellschaft toleranter zu machen und an Behinderung zu gewöhnen. Dies geschieht nicht in dem Behinderte in anderen Einrichtungen untergebracht werden oder separat beschult werden.
3. Formulieren Sie bitte eine Beobachtungaufgabe für den inklusiven Unterricht für zukünftige Praktika.

Wie wird mit Schüler*innen mit Förderbedarf oder Behinderung umgegangen und sind sie überhaupt integriert im Klassenalltag/ bzw. Findet eine Dekategorisierung statt?

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Schwierigkeiten im Umgang mit Heterogenität aktuell

Zu beginn dieses Artikels möchte ich die Frage thematisieren, warum Heterogenität im schulischen Kontext oft als Herausforderung wahrgenommen wird. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass viele Lehrende einen sogenannten Ordnungswunsch von Gruppen haben, da die Ordnung von heterogenen Gruppen der Angst vor einer persönlichen Überforderung entgegenwirkt. Natürlich ist es schwieriger auf unterschiedliche Arten zu lehren, auf individuelle Leistungsunterschiede und/oder Lernbedürfnisse einzugehen und dennoch ist es der richtige Weg. Der Umgang auch im didaktischen Sinne mit Vielfalt ist wesentlich anspruchsvoller als der mit homogenen Lerngruppen und wird auch deshalb von vielen Lehrenden als Herausforderung wahrgenommen. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass Abweichungen von der „Norm“ in einer homogenen Lerngruppe schnell als Störfaktor oder Problem gesehen werden und eine vielfältige Gruppe nicht der „Norm“ des Lehrenden entsprechen kann und damit schnell als Herausforderung gesehen wird. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass Heterogenität einen Konstruktionscharakter hat, damit ist gemeint, dass von den individuellen Vorstellungen, Erfahrungen und Maßstäben abhängt, ab wann etwas als heterogen wahrgenommen wird und wann etwas noch als homogen betrachtet wird . Geht man zum Beispiel von der zunehmenden Heterogenität an Schulen aus, geht dieser Aussage der Grundgedanke einer vorher vorhanden gewesenen Homogenität als „Norm“ voraus. Schlussendlich beeinhaltet Heterogenität immer die Differenz zur Homogenität und dem was als „Norm“ verstanden wird.  Viele Schüler*innen haben unterschiedliche Grundvoraussetzung und Startbedingungen, worauf eingegangen werden muss, damit keine Ungerechtigkeit und Ungleichheit entsteht. Ein gutes Beispiel für eine aktuelle Ungleichheit der Bildungschancen sind die durch Corona hervorgerufenen Einschränkungen und Lernvoraussetzungen, denn nicht jedes Kind hat einen Computer Zuhause, geschweige denn Internet. Ein weiteres Problem haben Kinder, welche Hilfestellungen benötigen würden, diese aber aufgrund von verschiedenen Umständen von ihren Eltern Zuhause nicht bekommen können und somit noch weiter hinter Kindern mit besserer Situierung zurückfallen. Ob an dieser Stelle eine positive Diskriminierung der fortgeschritteneren Schülern ein guter und umsetzbarerer Lösungsweg ist, ist die Frage. Meiner Ansicht nach ist eine besondere Förderung von den Kindern die durch die Corona-Kreise eine besondere schwere Lernsituation haben ein guter weg, wobei ich Zweifel habe ob so eine positive Diskriminierung praktisch wie auch politisch umsetzbar ist. Helfen würde eine solche positive Diskriminierung, in beschränktem Rahmen auf jedenfall eine Chancengleichheit herzustellen, in solchen schwierigen Zeiten.

 

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Differenz und Praktiken zur Differenzierung

1. Wie begründen die Autor*innen, dass sie nicht ´Differenz´ sondern ´Praktiken der Differenzierung` untersuchen wollen? Können Sie hier auch Bezüge zur Einführungsvorlesung über „Heterogenität“ herstellen?

Die Autor*innen legen dar, Praktiken zur Differenzierung zu untersuchen und nicht Differenz, da sie der Ansicht sind, dass Differenz nicht einfach vorliegt und nur entdeckt werden muss, sondern gemacht wird. Ferner wird Differenz laut den Autor*innen in sozialen Praktiken vollzogen und würde ohne solche gar nicht zustande kommen. Praktiken der Differenzierung sind also elementar um das Problem der Differenz verstehen und angehen zu können. Desweiteren vertreten die Autor*innen die Meinung, dass Differenz bereits eine Diagnose aus Sicht des Beobachtenden ist und das Problem im Kern nicht beschreibt. Daraus lässt sich schließen, dass Differenz genauso wie Heterogenität eine soziale Konstruktion ist und auch hier von einer Normalitätserwartung ausgegangen wird. Wichtiger zu erwähnen ist außerdem, dass genauso wie bei der Heterogenität auch bei Differenz von einer impliziten  ‚Norm‘ ausgegangen wird bzw. von der Abweichung einer ‚Norm‘. Differenz wird also auch nur als solche bezeichnet und wahrgenommen, wenn sie der individuellen ‚Norm‘ nicht entspricht.

2. Die Studie befasst sich mit individualisiertem Unterricht in der Sekundarschule und analysiert Kommunikationsprozesse zwischen Schüler*innen in der Gruppenarbeit im Projektunterricht. Inwiefern spiegelt sich in diesen Prozessen die „soziale Konstruktion von Leistungen“ wieder? Anders gefragt: Wie stellen die Schüler*innen leistungsbezogene Differenz her?

Die Schüler*innen stellen leistungsbezogene Differenz zum Beispiel durch eine Hierarchisierung des Arbeitsprozesses her. In den dargestellten Gruppenarbeiten haben immer 1-2 Personen die ‚Führung ‚ übernommen und den Arbeitsprozess strukturiert und dominiert. Vor allem die Gruppe um Alina und Mia wurde von den beiden Freundinnen stark dominiert. Folgende Szene in der Alina die Arbeitsprozesse zuweist, zeigt eine klare  leistungsbezogene Hierarchisierung innerhalb der Gruppe: „…jeder liest einen Abschnitt und…“, sie lächelt, schaut Hatif an und sagt eindringlich „…jeder hört zu“. Hatif lächelt, sagt aber nichts. In dieser Szene stellt Alina eine leistungsbezogene Differenz her, indem sie das Zuhören nur zu Haitif sagt und nicht auch zu Leon oder ihrer Freundin. In der anderen Gruppenarbeit hat ausschließlich eine Schülerin den Arbeitsprozess in die Hand genommen und jegliches Material vor sich versammelt. Caro vermittelt den Eindruck,  es wäre besser sie einfach machen zu lassen, da sie leistungsbezogen differenziert und sich ihren Mitschülern überlegen fühlt. Ferner finden Differenzierungen durch spielerische Disziplinierungen statt, wodurch ‚ die guten Schüler*innen‘ die ’schlechten‘ zur Ordnung rufen.

3. Erläutern Sie, inwiefern sich die von Rose und Gerkmann festgehaltenen Beobachtungen von schultypischen Differenzierungen (nicht nur bezogen auf Leistung) innerhalb von Gruppenarbeiten mit Ihren eigenen Erfahrungen decken. Diskutieren Sie Ihre eigenen Erfahrungen vor dem Hintergrund des Textes!

Meiner Erfahrung nach wird im schulischen Bereich auf jeden Fall differenziert und hierarchisiert, unter anderem im Notensystem. Noten geben eine klare Auskunft über Leistungsstärke und Leistungsschwäche. Eine Einordnung jedes Schülers in dieses System stellt eine Differenzierung dar. Meiner Erfahrung nach haben oft die, laut den Noten, leistungsstärkeren Schüler*innen die Gruppenarbeiten in die Hand genommen und dirigiert, genauso wie es auch in den Textbeispielen der Fall war. Diese Einordnungen in Leistungssysteme durch die Schule(Noten) führt zu einer  Bewertung der Schüler*innen in einer Gruppenarbeit untereinander und zu einer Kategorisierung in leistungsstark und leistungsschwach. Ein weiterer Punkt, der sich meiner Ansicht nach auch in der Realität bestätigt, ist der große Einfluss von Sympathie und Antipathie in einer Gruppenarbeit. Meiner Auffassung nach stellt dies jedoch nichts triviales dar. Abschließend lässt sich sagen, dass die Beobachtungen von Rose und Gerkmann mit meinen Erfahrungen von Gruppenarbeiten im großen und ganzen übereinstimmen. Alle gezeigten Szenarien sind mir nicht fremd und schon im Schulalltag begegnet, jedoch muss ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich auch Gruppenarbeiten erlebt habe in denen nicht kategorisiert wurde, sondern alle gleichberechtigt den Arbeitsauftrag behandelt und diskutiert haben, ohne ‚Anführer‘ oder Differenzierungen.