Für die entspannte Sommerzeit widmen wir uns im Juli einem kleinen Rückblick.
Am 21.06. fand der Open Campus Day an der Universität Bremen statt. Eine Möglichkeit auch gerade für interessierte Besucher_innen sich einmal ein Bild von der Universität und ihren Projekten zu machen.
„Open“ war der Tag aber leider nicht.
Die größte Barriere der Veranstaltung sorgte dann auch gleich dafür, dass Besucher_innen erst gar nicht an den verschiedenen Ständen teilnehmen konnten.
Fast alle Stände verfügten über eine Stufe von 18 und mehr Zentimetern. Für Rollstuhlfahrer_innen eine handfeste Barriere, für beispielsweise Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren ein echtes Hindernis.
Von den Verantwortlichen wurde dieses Problem leider zu spät erkannt. Am Morgen des Open Campus Day wurde aber noch eine Entschuldigungsmail mit einem Gesprächsangebot an die betreffenden Interessenvertretungen für Studierende und Angestellte mit Behinderung oder chronischer Erkrankung gesendet. Zitat:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
leider hat sich über aktuelle Rückmeldungen gezeigt, dass wir als Veranstalter des Open Campus dem Aspekt der Barrierefreiheit nicht gerecht geworden sind. Ich bedauere das außerordentlich.
Wir versuchen jetzt z.B. durch eine mobile Rampe, den Zugang zu den Zelten zu erleichtern. Dennoch ist das, dessen sind wir uns bewusst, nur eine suboptimale Notlösung.
Um zukünftig die gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen, möchte ich Sie zu einem gemeinsamen Gesprächsaustausch einladen, bei dem wir angemessene Umgangsweisen auf dem Weg zur inklusiven Hochschule entwickeln können. …“
Die mobile Rampe war leider doch nicht mehr verfügbar, die Gespräche sollen im Herbst stattfinden. Momentan wird nach Weiterbildungsmöglichkeiten in Sachen Barrierefreiheit gesucht.
Das ernsthafte Eingestehen von Fehlern ist auf jeden Fall eine Erleichterung um Diskriminierung und fehlender Inklusion entgegenzuwirken. Der Fehler hätte allerdings auf keinen Fall passieren dürfen.
Neben den unerreichbaren Ständen gab es auch noch andere Probleme.
In einem Fall von Ironie versperrte die die barrierefreie Toilette den Zugang zum Gelände. Anders als Fußgänger_innen konnten Rollstuhlfahrer_innen aufgrund der Bordsteinkante nich einfach um die Container herumfahren sondern mussten einen größeren Umweg in Kauf nehmen.
Ebenfalls stellte sich das Veranstaltunsgprogramm als viel zu klein geschrieben für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und als zu unübersichtlich für Menschen mit Konzentrationsstörungen heraus.
Auch die Ausschilderung auf dem Gelände ließ zu wünschen übrig.
Alles in allem also eher ein exclusiver kein exzellenter Tag der Universität um sich zu präsentieren.
Da wir aber von der Ernsthaftigkeit des Gesprächsangebot überzeugt sind, kann dies auch ein Anfang für bessere Veranstaltungsplanung in Zukunft sein. Es bleibt abzuwarten.