Umgang mit soziokultureller Heterogenität – 12.04.2016

Aufgabenstellung:

Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.), zu charakterisieren, entsprechend dem Vergleichsmodell aus der Vorlesung, Folien 9 und 10.
Begründen Sie die Einordnung und bewerten sie die jeweilige Wirkung. 

 

Mit 6 Jahren bin ich mit meiner Familie aus dem Libanon nach Deutschland gezogen und habe meine ersten Erfahrungen mit soziokultureller Heterogenität in der Grundschule gemacht. Aufgrund meiner mangelnden Deutschkenntnisse, sollte ich zunächst nur zwei mal die Woche am Unterricht in meiner eigentlichen Klasse teilnehmen und besuchte die ersten 6 Monate einen Sprachkurs. Der stetige Wechsel zwischen der Teilnahme am Sprachkurs und der Teilnahme am Unterricht meiner Klasse war für mich rückblickend sehr hilfreich, da ich die Möglichkeit hatte meine erworbenen Deutschkenntnisse auch anzuwenden und dadurch soziale Kontakte zu knüpfen. Im Sprachkurs habe ich mit vielen Kindern aus beispielsweise China, Russland und der Türkei, an meiner Sprache gearbeitet. Dieses Konzept, welches ich der Interkulturellen Pädagogik zuordnen würde, brachte meiner Meinung nach viele Vorteile mit sich, da es uns Kindern von früh auf Toleranz nahe gebracht hat. Man hat auch sehr bewusst Kinder aus verschiedenen Ländern zusammen unterrichtet um diese gegenseitige Akzeptanz schon von früh auf zu unterstützen. Nur ein halbes Jahr nach meiner Einschulung in Deutschland wurde ich frühzeitig vom Sprachkurs entlassen, da meine Lehrer meinten, dass mein Deutsch bereits sehr gut sei. Meiner Meinung nach hat die Tatsache, dass ich zu der Zeit bereits einige Freundschaften mit Kindern geschlossen habe welche die Sprache viel besser beherrschten als ich einen wichtigen Teil zu meinem Lernprozess beigetragen.