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Abschlussreflexion

Das zentrale Thema „Heterogenität“ wurde in der Veranstaltung aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und hat mir nochmal gezeigt wie vielschichtig Heterogenität eigentlich ist. Mir hat es seht gut gefallen, dass die einzelnen Vorlesungen unterschiedliche Schwerpunkte in Bezug auf die Heterogenität gelegt haben. So hatte man einen groben Überblick über die Heterogenität. Mir persönlich wurde auch noch mal bewusst, was für eine wichtige Rolle Heterogenität in der Schule spielt. Es ist nicht nur wichtig in Bezug auf die einzelnen Kinder, denn die ganze Gruppe wird dadurch ebenso beeinflusst.

Besonders interessant finde ich dabei die soziokulturelle Heterogenität, die Herr Fantini in der zweiten Sitzung behandelt hat. Zuallererst wurde dabei die migrationsbedingte Heterogenität besprochen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten damit um zugehen, mich hat das Konzept der Diversity Education sehr angesprochen. Dieses Konzept ist angelehnt an die Interkulturelle Pädagogik und die Antirassistische Pädagogik. Dabei ist es noch um weiter Heterogenitätsdimensionen erweitert, wie zum Beispiel die Dimension Gender. Hierbei gibt es keine bestimmten Ansprechpartner, denn es sind alle gemeint. Die isolierte Betrachtung Einzelner und einzelner Aspekte ist nämlich pädagogisch nicht vertretbar. Im Zentrum steht die Förderung der Vielseitigkeit.Trotz allen Konzepten und Modellen stellt die Zuwanderung die Lehrkräfte vor neue Herausforderungen. Die einhergehende Heterogenität sozialer Lagen ist beispielsweise nicht zu unterschätzen. Das Armutsrisiko in Familien mit Migrationshintergrund ist dreifach höher als in Familien ohne Migrationshintergrund. Diese Armut wird besonders weitergegeben bei Menschen mit niedriger beruflicher Qualifikationen. Deshalb muss auf unterschiedlichen Ebenen gehandelt werden. Beispielsweise sollte mehr in „arme Schulen“ investiert werden, vor allen in Bezug auf das Personal, die Materialausstattung und die Elternkooperation. Es ist nämlich wichtig, dass jede Schule die Möglichkeit hat mit Heterogenität richtig umzugehen und die Voraussetzungen dafür schon gegeben sind. Bestrebungen aus einer Klasse ein „Wir“ zu machen sollten nämlich nicht unter Zwang geschehen.

Ein weiterer Aspekt, der mir durch eine Sachunterrichtsvorlesung aus dem ersten Semester schon bekannt war, ist die Leistungsheterogenität. In der dritten Vorlesung wurde von Prof. Dr. Brocherding die Intelligenz dem Vorwissen gegenübergestellt. Es wurde dargestellt wie wichtig das Vorwissen und die Vorerfahrungen der Schüler und Schülerinnen in der Schule sind. Beispielsweise sagt das Vorwissen mehr über den Schulerfolg der Schüler und Schülerinnen aus als die Intelligenz. Intelligenz und Schule fördern sich gegenseitig, jedoch nur wenn das Vorwissen einbezogen wird. Es ist also wichtig, dass wir als zukünftige Lehrkräfte das Vorwissen der Schüler und Schülerinnen in den Unterricht mit einbeziehen.

In Bezug auf meine eigenen Fächer, die ich später in der Schule unterrichten werde, lässt sich für das Fach Mathematik sagen, dass ein Zusammenhang zwischen Sprachkompetenz und Mathematikleistung gibt. Dr. Bönig gab zu diesem Thema ihren Beitrag in der vierten Vorlesung. Die sprachlichen Möglichkeiten der Kinder, sowie ihr Vorwissen, sind unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig den Kindern eine Chance zu geben Dinge auszuprobieren und sich weiter zu entwickeln. Besonders wichtig ist hierbei die Elternarbeit. So muss der Mathematikunterricht sprachsensibel gestaltet werden, um der leistungs- und sprachbedingten Heterogenität gerecht zu werden. Sprache hat im Mathematikunterricht nämlich nicht nur eine kommunikative Funktion, sondern auch eine kognitive. Kinder deren Sprachfähigkeiten in Deutsch noch nicht so ausgeprägt sind, werden es schwer haben die Textaufgaben im Mathematikunterricht zu lösen, da ihnen die sprachlichen Fähigkeiten fehlen, um die Aufgabe überhaupt lösen zu können. Um die Kinder schon früh mit mathematischen Gegebenheiten vertraut zu machen entwickelte Dr. Bönig das Projekt „Entdecken und Erzählen“ , welches in Kitas eingesetzt wird . Dieses Projekt fördert gleichzeitig die sprachlichen, als auch die mathematischen Fähigkeiten der Kinder. Den Kindern wurde unterschiedliches Material zur Verfügung gestellt in Form von Bilderbüchern, Spielen oder Begleitmaterial. Im Laufe des Projekts haben sich die Erzählfähigkeiten der Kinder weiterentwickelt. Dies ist einerseits darauf zurück zuführen, dass die ausgewählten Materialien den Kindern unterschiedliche Zugänge ermöglicht haben. So hat man nämlich einen Fokus auf die Heterogenität der Kinder in Bezug auf die unterschiedlichen Lerntypen gelegt. Außerdem wurde ein Fokus auf die Elternarbeit gelegt, denn die Eltern leisten einen großen Beitrag zu Entwicklung ihrer Kinder.

Des weiteren ist mein zweites Fach Sachunterricht. Frau Murmann hielt in der neunten Vorlesung ihren Vortrag in Bezug zu den Heterogenitätsdimensionen Gender und Sprache im Kontext Sachunterricht. Im Sachunterricht ist die Entwicklung von vielfältigen Genderbildern ein zentraler Aspekt. Sowie im Fach Mathematik spielt auch im Fach Sachunterricht die Sprach eine zentrale Rolle. Sie kann förderlich sein, jedoch auch das Gegenteil bewirken. Dies geschieht durch eine Sprache, die die Rollen verstärkt. Kien Geschlecht sollte sich ausgegrenzt fühlen, sodass Mädchen und Jungen immer gleichermaßen angesprochen werden sollten. So sollte auch gendergeprägter Unterricht, wie beispielsweise der Technikunterricht, der meist mit dem männlichen Geschlecht gleichgesetzt wird, für alle Geschlechte frei zugänglich sein, ohne sich unwohl fühlen zu müssen. Denn der Sachunterricht trägt stark zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei, so sollte jedes Kind auch die Möglichkeit haben ihren eigenen Bedürfnissen und Vorlieben nachgehen zu können. Die genderspezifischen Vorurteile sollten folglich im Unterricht aufgegriffen und thematisiert werden.

Während meines Orientierungspraktikums habe ich mich nicht bewusst mit dem Umgang mit Heterogenität befasst. Nach den Vorlesungen habe ich meine Erfahrungen mit den Inhalten der Vorlesung verglichen und reflektiert.

Besonders im Gedächtnis, aus meinem Praktikum, ist mir der jahrgangsübergreifende Unterricht geblieben. Diese Unterrichtsform ist sehr heterogen, denn die Schüler werden nicht nach ihrem Alter in eine Klasse gesteckt sondern arbeiten alle zusammen unabhängig vom Alter. Wichtig hierbei ist nur die Leistungsdifferenzierung. Jedoch gibt es auch Voraussetzungen, die eine Schule erfüllen muss um so eine Unterrichtsform einführen zu können. Diese Unterrichtsform erfordert beispielsweise ein multiprofessionelles Team.

Im Laufe meines Studiums würde ich mich gerne mit dem Thema „Kommunikation mit den Eltern“ beschäftigen. Nicht nur die Schule bzw. die Lehrkräfte sind verantwortlich für den Lernerfolg der Schüler und Schülerinnen sonder auch das Umwelt der Kinder. Hierzu gehören besonders die Eltern, deshalb ist der richtige Umgang mit den Eltern im Kontext Schule besonders wichtig. Man muss mit den Eltern in Kontakt treten.

In diesem Bereich finde es ich interessant zu erfahren, wie man am besten mit den Eltern in Kontakt tretet, besonders bei Problemen in der Schule.

Anschließend dazu würde ich gerne mehr über die Leistungsrückmeldung erfahren, Als spätere Lehrkraft ich es wichtig jedes Kind als Individuum wahrzunehmen und die Leistungen auch dementsprechend zu bewerten bzw. wahrzunehmen. Im besonders in Hinblick auf die Heterogenität finde ich dieses Thema sehr wichtig und würde in meinem Studium gerne mehr darüber erfahren.

Ich finde es ist sehr schwierig eine Antwort auf diese Frage zu geben. Denn ich glaube es werden in allen Bereichen und Fächern Herausforderungen in Kontext Heterogenität auf mich zu kommen. Dieses Thema ist nämlich sehr vielfältig und auf allen Ebenen wieder zu finden, daher denke ich man kann gar nicht optimal auf die Heterogenität in der Schule bereit sein.

Man kann sich nur einen kleinen Vorteil aufbauen, indem man sich mit den Thema im Vorfeld beschäftigt und auseinandersetzt. Deshalb sehe ich es als vorteilhaft, dass wir in dem Studium eine Vorlesung und ein Seminar zu diesem Thema besuchen dürfen.

Trotzdem ist eine Herausforderung die unterschiedlichen Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen zu unterrichten und diese gleichzeitig fair zu bewerten.

So wird vieles in der Vorlesung leichter dargestellt als es schlussendlich in der Praxis ausgeführt werden muss. Es wird nämlich schwierig alles unter einen Hut zu bekommen, jedoch muss man es versuchen. So stehen Theorie und Praxis in einem Wechselspiel, wobei sie sich gegenseitig unterstützen, um sich weiter zu entwickeln.