Neben der kulturellen und religiösen Heterogenität der Schüler begegnet uns im Unterricht noch ein weiterer Aspekt der Heterogenität. Es handelt sich dabei um die vielen verschiedenen Vorstellungen, die die Schüler mit in den Unterricht bringen. Dies äußert sich vor allem in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie Politik und Geschichte, da diese mit einer Vielzahl von unstrukturierten Begriffen umgehen müssen.
Als Lehrer muss man sich von der Idee verabschieden, dass die Schüler keine Vorstellung von diesen Begriffen haben. Jeder kulturelle Hintergrund produziert eine andere Vorstellung über Begriffe wie Gerechtigkeit, Freiheit und so weiter. Auf diese verschiedene Vorstellungen gilt es einzugehen.
Im Fach Politik gibt es viel unstrukturierte Begriffe und die Schüler haben zumeist schon einiges an Vorwissen, auf das man aufbauen kann. Auch ergibt sich so eine Möglichkeit, den Schülern und Schülerinnen aufzuzeigen, dass Meinungsvielfalt eine ganz normale Angelegenheit ist.
Es empfiehlt sich, auf die Vorstellungen der Schüler und Schülerinnen konkret einzugehen und mit ihnen zu arbeiten. Wenn es um das Thema Gerechtigkeit geht, könnte man erst mal die Frage stellen, was die Schüler unter Gerechtigkeit verstehen. Die Ergebnisse könnte man dann gemeinsam klassifizieren und nach Gemeinsamkeiten einteilen. Darauf aufbauend kann man dann fachspezifische Texte auswählen und dann bearbeiten.